Herausgegeben vom Papageienschutz-Centrum Bremen e. V.
Vogelbörse in Straubing gestoppt
Nach Informationen der Münchener Artenschutzorganisation 'Pro Wildlife', die sich global für den Schutz von Wildtieren und ihrer Lebensräume einsetzt, gehört Deutschland zu den größten „Verbrauchern“ von Wildtieren. In den achtziger Jahren waren Papageien als Haustiere sehr begehrt, während inzwischen unzählige andere Vogelarten sowie auch Reptilien und andere Tiergruppen in Massen vermarktet werden.
'Pro Wildlife' kämpft seit Jahren gegen Tierbörsen in Deutschland, auf denen Wildtiere unter teilweise skandalösen Bedingungen verkauft werden. Auf Druck von 'Pro Wildlife' wurde jetzt die Vogelbörse in Straubing, eine der größten Tierbörsen Bayerns, die traditionell am 06. Januar stattfinden sollte, abgesagt. Die Artenschutzorganisation deckte auf der Vogelbörse in Straubing schon 2005 und 2007 eklatante Verstöße gegen Tierschutzvorgaben auf. So waren Papageien und andere Ziervögel ohne Wasser, Futter oder Sitzstangen in viel zu kleinen Käfigen eingepfercht und es wurden sogar verletzte Vögel angeboten. Diese Missstände, die einen Verstoß gegen die Börsenordnung darstellten, wurden von 'Pro Wildlife' ausführlich dokumentiert.
Die Organisation schaltete jetzt den Bayrischen Landtag ein und veranlasste auf Grund dieser skandalösen Missstände aus der Vergangenheit strenge Auflagen, die die Veranstalter jedoch nicht erfüllen konnten.
Schon 2005 wurden diese Bedingungen im Bayrischen Landtag diskutiert, so dass die Veranstaltung im Folgejahr unter strenger Aufsicht der Bayrischen Tierschutzbehörden stattfand. Doch bei der Vogelbörse 2007 fehlte eine überregionale behördlich Überwachung, so dass die früheren für die Tiere unzumutbaren Bedingungen wieder auftraten. Als Konsequenz der wiederholten Skandale sagte der Veranstalter nun die Vögelbörse ab – lediglich der Geflügelzuchtverkauf soll stattfinden. Außerdem erreichte die Artenschutzorganisation 'Pro Wildlife' durch ihre jüngste Dokumentation, dass der Geflügelzuchtverein Straubing ein Konzept vorlegen musste, wie er Verstöße in Zukunft verhindern wolle.
Quelle: Pro Wildlife e.V., München - Presseinformation vom 02. 01 2008 - www.pro-wildlife.de