Deutsche Umwelthilfe e. V.
Stoppt den Flammentod des Amazonas Regenwaldes und des Pantanal!
Liebe/r ...,
der wertvolle Regenwald Brasiliens brennt lichterloh - er ist eine Todesfalle für bedrohte Tierarten wie den Jaguar und ein dramatischer Brandbeschleuniger für die globale Klimakrise. Kriminelle verbrennen und roden den Amazonas und das Feuchtgebiet Pantanal. Schuld daran ist auch die massive Ausweitung der Rinderzucht, befördert durch den rechtsradikalen brasilianischen Präsidenten Bolsonaro und seine Verbündeten in der Agrarlobby und der Armee. Doch die Verantwortung dafür liegt nicht nur am anderen Ende der Welt. Denn die Lunte reicht bis zu uns nach Deutschland. Erst im Frühjahr haben wir mit unseren internationalen Partnern aufgedeckt, dass Leder aus illegaler Brandrodung wahrscheinlich auch in deutschen Autos verbaut wird! Jeder Griff ans Lederlenkrad birgt also die Gefahr, dass dafür auch Hand an den Regenwald gelegt wurde. Nur gemeinsam mit Ihnen können und müssen wir das stoppen! Und zwar genau jetzt!
Denn die aktuelle Bundesregierung versagt exakt in diesem Moment. Vor wenigen Tagen hat die Regierungsmehrheit im Bundestag ein Lieferkettengesetz beschlossen, das seinen Namen nicht verdient. Es ist ein weichgespülter Minimalkonsens, in dem Umweltbelange zum Großteil gar nicht berücksichtigt werden. Wirtschaftsverbände, der Wirtschaftsflügel der Union und Wirtschaftsminister Altmaier haben bis zuletzt Druck ausgeübt und lobbyiert. Das Ergebnis: Der Schutz der Tropenwälder und der darin lebenden Arten bleibt auf der Strecke. Weitere Monate oder Jahre könnte nichts geschehen, während täglich Hektar um Hektar Regenwald fällt. Das können wir nicht zulassen!
Wenn Industrie und Regierung versagen, müssen wir umso entschlossener handeln. Darum machen wir jetzt Druck auf europäischer Ebene. Wir bringen ein wirklich wirksames Lieferkettengesetz auf EU-Ebene voran - aber ohne Ihre Hilfe, können wir keinen Erfolg haben! Deshalb bitte ich Sie um Ihre Spende oder eine Fördermitgliedschaft, die uns dauerhaft und nachhaltig in unserem Kampf unterstützt!
© Montage: DUH, Fotos: Nejron-Photo, Aleksei, Simon (adobestock.com); Marcos Corrêa (flickr.com)
Die Zerstörung der Tropenwälder und der darin lebenden Arten geht ungebremst weiter.
Welchen einzigartigen Schatz unseres Planeten Sie mit uns retten können, will ich Ihnen aus hautnaher eigener Erfahrung berichten. Vor einigen Jahren bin ich nach Amazonien und ins Pantanal gereist. Damals habe ich mit Aktivistinnen und Aktivisten vor Ort für den Erhalt dieser Naturparadiese gekämpft. Heute habe ich Angst zurückzukehren, denn ich weiß nicht, ob die Orte, an denen ich damals im Regenwald übernachtet und den nächtlichen Sound des Dschungels gehört habe, heute noch existieren. Vielleicht, so meine Sorge, sind sie dem Flammenmeer bereits zum Opfer gefallen.
Das Amazonasbecken beherbergt den größten zusammenhängenden Regenwald dieser Erde. Das Pantanal, an der Grenze Brasiliens zu Paraguay, ist das größte Feuchtgebiet der Welt - mit einer Vielzahl bedrohter Arten wie Anakonda, Kaiman und Jaguar. In beiden Naturparadiesen hat es in den vergangenen Jahren dramatische Brandrodungen gegeben. Die Entwaldungsrate hat von 2019 bis 2020 um 25 Prozent zugenommen. Allein in Brasilien wurden letztes Jahr unfassbare 11.000 Quadratkilometer Regenwald vernichtet. Das ist mehr als das Vierfache der Fläche des Saarlandes. Wofür? Auch für Ledersitze in unseren Autos.
Schluss mit illegaler Entwaldung für edle Autositze von VW, Daimler und BMW!
Obwohl es seit langem Hinweise auf Rodungen für Leder gibt, schauen die Autokonzerne weg, klären nicht selber auf, sondern geben sich mit schriftlichen Erklärungen ihrer Zulieferer zufrieden. Die kriminellen Banden, die Indigene mit Macheten und Sturmgewehren von ihrem Land vertreiben, scheren sich nicht darum, welche Bescheinigung in Deutschland auf dem Schreibtisch eines Automanagers liegt.
Wir haben deutliche Hinweise darauf entdeckt, dass die deutschen Autobauer Volkswagen, BMW und Daimler Leder von brasilianischen Unternehmen beziehen, die mit großflächigen Entwaldungen in Verbindung stehen. Die Autokonzerne tun zu wenig um Entwaldung und Menschenrechtsverletzungen auszuschließen und wollen sich das lukrative Geschäft der Sonderoptionen nicht entgehen lassen. Die Automobilindustrie trägt eine Mitverantwortung, dass Menschen durch Brandrodung heimatlos werden, der einzigartige Jaguar seinen Lebensraum verliert und die Regenwälder Brasiliens unwiderruflich vernichtet werden - auch wenn wir sie so dringend für den Klimaschutz benötigen. Dass die Autokonzerne sich ihrer Verantwortung entziehen, ist dabei völlig legal, denn trotz des deutschen Lieferkettengesetzes gibt es keinen gesetzlichen Rahmen, der dies verhindert.
Unglaubliche 50 Prozent der brasilianischen Lederexporte nach Europa gehen in die Autositzproduktion.
Mit Ihrer Hilfe kämpfen wir weiter für entwaldungsfreie Lieferketten:
Dank der Unterstützung unserer treuen Spenderinnen und Spender, Fördermitglieder und Jaguar-Paten haben wir die Zusammenhänge zwischen illegaler Brandrodung in Brasiliens Regenwäldern und der deutschen Wirtschaft aufgedeckt - bei Leder und zuvor bereits bei Sojafutter für die Massentierhaltung. Wir konnten aufrütteln und Widerstand organisieren gegen das berücktigte EU-Mercosur-Abkommen. Doch dieses Abkommen ist noch nicht vom Tisch, das Lieferkettengesetz ist zahnlos und unser Kampf für den Schutz der Tropenwälder muss deshalb noch stärker werden.
* Wir werden schmutzige Deals wie das Mercosur-Abkommen weiter verhindern und die Handelspolitik zu einem echten Instrument für Umwelt- und Klimaschutz machen.
* Wir werden die Automobilbranche dazu drängen, Verantwortung zu übernehmen und entwaldungsfreie Lieferketten sicherzustellen.
* Wir werden den politischen und öffentlichen Druck erhöhen, um auf EU-Ebene ein Lieferkettengesetz durchzusetzen, das seinen Namen verdient hat und Naturzerstörung und Menschenrechtsverletzungen wirksam verhindert.
Brandrodungen für Machthaber wie Bolsonaro und für Konzerne wie Volkswagen, BMW und Daimler müssen SOFORT ein Ende haben! Ohne Ihre Unterstützung können wir das nicht stoppen. Darum bitte ich Sie um Ihre Spende oder Fördermitgliedschaft - damit wir langfristig den Regenwald am Amazonas, das globale Klima, den Jaguar und die vielen weiteren bedrohten Arten retten können.
Ganz herzlichen Dank!
Sascha Müller-Kraenner
Bundesreschäftsführer
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PS: Sie können uns auch direkt per Banküberweisung spenden. Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft Köln, IBAN: DE45 3702 0500 0008 1900 02, BIC: BFSWDE33XXX, Stichwort: Tropenwald