Hallo Detlev,
ich muss Dir widersprechen: alleine das Fehlen seriöser Nachweise chronischer oder akuter Intoxikationen ist kein Beleg für die Nichtexistenz. Das Problem ist doch, dass fast alle Halter- von einigen wenigen mal abgesehen- nicht bereit sind, für eine Sektion +-80€ zu bezahlen, insbesondere, wenn sie "wissen", dass ihr Papagei an Giftaufnahme gestorben ist. Nimm mal den Ara, den Jens erwähnte: er fraß Schneeball und starb kurz darauf, vermutlich (Achtung, Spekulation! nähere Umstände sind mir nicht bekannt) hatte er auch deutliche Symptome des Unwohlseins, so dass der behandelnde TA den Tod einwandfrei auf die Aufnahme von Schneeball-Pflanzenteilen zurückgeführt hat. Warum soll der Halter jetzt noch eine Sektion durchführen lassen? Nur um der Wissenschaft willen? Als verantwortlicher Vogelhalter investiert er das Geld vermutlich lieber in die Anschaffung eines neuen Partners!
Dann müsste allerdings die Sektion kostenlos sein und an zentraler Stelle, beispielsweise im Rahmen einer Doktorarbeit ausgewertet werden. Nur dann bekäme man überhaupt genügend "Forschungsobjekte" zusammen. Klar, man hätte immer noch keine Information über die aufgenommene Giftmenge und auch bei anderen (Säuge-)Tieren ist bekannt, dass es bei der Menge, die aufgenommen werden muss, um Symptome zu erzeugen, große individuelle Unterschiede gibt. Welche Dosis soll man also als letal oder toxisch nehmen?
Ich halte es für extrem gefährlich, den Standpunkt zu vertreten "da ich keinen seriösen Nachweis für Toxizität kenne, gibt es sie nicht". Im Gegenteil, man muss doch immer (und vor allem im Umgang mit Laien und Pflanzenunkundigen!!!!!) die Meinung vertreten: solange Du nicht mit Sicherheit weißt, dass eine Pflanze unschädlich ist, musst Du davon ausgehen, dass sie nicht vertragen wird. So wie Du Deinen Standpunkt hier in einem öffentlichen Forum darstellst, finde ich es schon riskant. Man könnte nämlich aus Deinen Postings eine Kurzfassung herauslesen, die besagt: "da es keine Beweise für Giftwirkung gibt, kann ich alles geben..." Ja, ich weiß, das hast Du so nicht geschrieben, vermutlich auch nicht so gemeint. Aber glaubst Du, dass jeder Leser/User in der Lage ist,das von Dir geschriebene korrekt zu interpretieren? Ohne medizinische, vogelkundliche und/oder pflanzenkundige Kenntnisse?
Im übrigen habe ich noch nicht herauslesen können, an welcher Stelle Du meinst, dass Heidrun ein Thema "verfälscht" hätte, um von ihrer Unwissenheit abzulenken. Wenn ich mich recht erinnere hatte sie im ursprünglichen Thema sofort nach Susannes Bestimmung zugestimmt, oder?
Hast Du Dich mal über das Thema Phytotoxine mit Humanmedizinern unterhalten? Am besten mit solchen, die sich intensiv damit beschäftigen? Beispielsweise mit Leuten, die in einer Giftnotrufzentrale arbeiten?
Was anderes: ich hatte schon mal danach gefragt, ob man Traubenkirschen (Prunus serotina und Prunus padus) verfüttern kann. Um genauer zu sein, ich habe Kongograupapageien, habe Prunus serotina auch bereits ohne sichtbare Probleme verfüttert bin mir aber nach wie vor unsicher, ob das in Ordnung ist, da sie in diesem Fall alle Kerne knacken (anders als bei Kirschen oder Pflaumen). Bitte auch hierzu eine Antwort.