Beiträge von alfriedro

    Hallo erstmal,


    Ihr wisst es schon, das ist schön: Rittersporn ist giftig, sehr giftig. Auch Fingerhut und Eisenhut sollte man mit höchster Vorsicht zu sich nehmen. :D Außerdem gehören auch Seidelbast, Eibe, Goldregen zu den giftigsten Freunden unseres Gartens. Man braucht nicht ganz auf diese schönen Pflanzen verzichten. Nur an und in die Voliere, darauf würde ich verzichten.


    Aber: Wie war das noch mal mit den Amazonen in Stuttgart? Die fraßen da Goldregen und Eibe. Naja, wenn's schmeckt und bekommt ... :whistling:


    Vor die Voliere und auch hinein könnt Ihr getrost Pflanzen: Taglilien, Astern, Goldrute, quasi alle Korbblütler, Lippenblütler, fast alle Schmetterlingsblütler (ja, auch Lupinen), alle Rosengewächse, die meisten Raublattgewächse (z.B. Borretsch, Ochsenzunge), viele Doldengewächse (z.B. Möhre, Fenchel), alle Knöterichgewächse, Lauchgewächse und natürlich die Gräser. Mir fällt auf die Schnelle nicht noch mehr ein, muss noch was Anderes machen.


    Tschüüühüüüüs!

    Ja, die Nymphen sind kleine Kakadus und ebenso sensibel. Hänschen, meine HZ begann zu rupfen, bzw. seine Federn abzukauen, weil ich wollte, dass er ein "richtiger" normaler Nymph würde. Ich verpaarte ihn mit der besagten Braut, die er nicht sonderlich mochte, aber später trotzdem mit ihr Jungen großgezogen hat. Zeitweilig kam noch ein Zugeflogener hinzu, der Hänschen wegdrängen wollte. Das hat ihm offensichtlich auf die Leber geschlagen - in jedem erdenklichen Sinne. Er kaute sich alle Federn ab und hatte einen Angorapulli an, die Schwungfedern waren zerschlissen und zum Fliegen nicht mehr zu gebrauchen und der Kopf war kahl gefressen von seiner holden Gattin. Nachwachsende Federn waren nicht mehr weiß, sondern gelb. Als ich ihn dann mit einem weißen Weibchen zurück ins Haus holte, erholte er sich langsam. Immer mehr Federn blieben heile. Später kam er mit Helenchen in die neue Außenvoliere. Sie fand es toll, er so naja, ich fehlte ihm halt zu seinem Glück. Dennoch erhohlte er sich so, dass auch seine neuen Federn wieder weiß waren. Er wurde wieder ein ganz schöner, weißer Nymph und zog auch viele schöne weiße Kinder groß. Anhänglich blieb er bis zum letzten Tag.

    Ja, so gelehrig sind manche Schlaumeier. Ich hatte ein Paar Nymphen. Sie bekam einen Dauerlegefimmel, der durch nichts gestört werden konnte (Hormontüte). Als Ausgleich bekam sie Weichfutter für Insektenfresser, was sie gierig fraß. Das genügte nicht und sie rupfte ihm das Schönste vom Kopf. Als einmal eine Brut anstand, haben sie fein gebrütet und Junge aufgezogen. Meine Hoffnung dabei war, dass die Hormone wieder normal werden. Sie rupfte nun aber auch den Jungen den Rücken kahl. Weil er ein ganz ein Lieber war und nur das Beste wollte für die Kleinen, hat er das als sinnvolle Maßnahme erachtet und auch begonnen seinerseits die Jungen kahl zu rupfen und hat sie mit ihren eigenen Kielen gefüttert. Als ich sie dann wegen schlechtem Benehmen und auch Disharmonie mit ihm weggegeben hatte, hat er das bei einer neuen Brut mit neuem Weibchen weiter gemacht. Ich glaube, er hatte irgendwann daran Zweifel an der Richtigkeit dieser Tat und hat es wieder aufgehört. Zuerst aber waren die Kleinen am Rücken kahl.

    Hallo Leute,


    ein Phänomen, welches seit eh und je Kopfzerbrechen bereitet, will ich hier mal beleuchten. Jeder von uns hat Geschichten dazu und eigene Spekulationen darüber, wie es dazu kam. Ist es Stress, Langeweile, Frust und/oder Mangelernährung, Allergie ...


    Konnte das Problem behoben werden, sind bleibende Schäden entstanden? Das Thema Rupfen betrifft alle Vogelarten, meist ist es Partnerrupfen, wobei das Selbstrupfen m.E. etwas Papageispezifisches ist. Ich werde dann mal Fälle von anderen Vogelarten einstreuen, damit das Bild von diesem Phänomen etwas objektiver wird.


    Eure Geschichten nun hier:

    Kurz mal eingeschoben, weil es gerade aktuell ist: Schlechte Haltung führt nicht nur bei Papageien zu Rupferei. Allerdings kann auch ein anderer Vogel gerupft werden, vor allem der Partner. Das Selbstrupfen ist eher papageienspezifisch. Vor fünf Monaten habe ich ein Paar Muskatbronzemännchen erworben, die einen kahlen Rücken und kahle Flanken hatten. Es dauerte nicht lange, da war klar, dass das Weibchen rupft. Es frisst die Federn dann auch. Ich trennte die beiden und auch von allen anderen Vögeln in der Hoffnung, dass sie das Rupfen vergisst. Fünf Wochen, aber vergebens. Mit Futter, Vitaminen, Kalk etc. Also die Maximalbepumpelung hat einen möglichen Nährstoffmangel ausgleichen sollen. Viel Freiflug und viel Ruhe sollte Stress abbauen helfen. Sie zogen gemeinsam in eine Zimmervoliere. Das Rupfen geschah nur noch selten. Dann kamen vorübergehend drei Nonnen dazu und sogleich verstärkte sich das Rupfen, sodass der beinahe vollständig befiederte Gatte wieder kahle Stellen bekam. Nun haben sie allein eine große bepflanzte Box im Gewächshaus bezogen und dürfen brüten. Die Rupferei hat sich wieder fast gelegt, das Männchen ist schon fast wieder lückenlos befiedert. Die beiden haben sicherlich schon viel Stress und Mangel durchgemacht. Gerade Prachtfinken neigen zum Partnerrupfen, was oft eine Mangelerscheinung, fast immer aber ein Stresssymptom ist. Leider werden auch diese Winzlinge sehr oft sehr schlecht behandelt. Mit viel Liebe und Geduld kann man sie davon wieder abbringen, aber ganz geheilt sind sie nie mehr. Wie die Papas. Einmal Rupfer, immer Rupfer, leider. Auch die beste Haltung kann das nicht mehr ändern.


    Wollte ich nur mal einschieben. Ich hoffe sehr, dass die Papageien in der Freiflughalle ebenfalls ihren Frieden finden und aufhören können zu rupfen. Ich denke, wenn kein Stress besteht, aber viel anregende Ablenkung, dann klappt das (fast).


    Grüße, Alex

    Kurz mal eingeschoben, weil es gerade aktuell ist: Schlechte Haltung führt nicht nur bei Papageien zu Rupferei. Allerdings kann auch ein anderer Vogel gerupft werden, vor allem der Partner. Das Selbstrupfen ist eher papageienspezifisch. Vor fünf Monaten habe ich ein Paar Muskatbronzemännchen erworben, die einen kahlen Rücken und kahle Flanken hatten. Es dauerte nicht lange, da war klar, dass das Weibchen rupft. Es frisst die Federn dann auch. Ich trennte die beiden und auch von allen anderen Vögeln in der Hoffnung, dass sie das Rupfen vergisst. Fünf Wochen, aber vergebens. Mit Futter, Vitaminen, Kalk etc. Also die Maximalbepumpelung hat einen möglichen Nährstoffmangel ausgleichen sollen. Viel Freiflug und viel Ruhe sollte Stress abbauen helfen. Sie zogen gemeinsam in eine Zimmervoliere. Das Rupfen geschah nur noch selten. Dann kamen vorübergehend drei Nonnen dazu und sogleich verstärkte sich das Rupfen, sodass der beinahe vollständig befiederte Gatte wieder kahle Stellen bekam. Nun haben sie allein eine große bepflanzte Box im Gewächshaus bezogen und dürfen brüten. Die Rupferei hat sich wieder fast gelegt, das Männchen ist schon fast wieder lückenlos befiedert. Die beiden haben sicherlich schon viel Stress und Mangel durchgemacht. Gerade Prachtfinken neigen zum Partnerrupfen, was oft eine Mangelerscheinung, fast immer aber ein Stresssymptom ist. Leider werden auch diese Winzlinge sehr oft sehr schlecht behandelt. Mit viel Liebe und Geduld kann man sie davon wieder abbringen, aber ganz geheilt sind sie nie mehr. Wie die Papas. Einmal Rupfer, immer Rupfer, leider. Auch die beste Haltung kann das nicht mehr ändern.


    Wollte ich nur mal einschieben. Ich hoffe sehr, dass die Papageien in der Freiflughalle ebenfalls ihren Frieden finden und aufhören können zu rupfen. Ich denke, wenn kein Stress besteht, aber viel anregende Ablenkung, dann klappt das (fast).


    Grüße, Alex

    Haha, das war mir völlig bewusst, dass man nicht so ohne weiteres eine Markthalle für Papageien bauen kann. Wer aber Papageien halten will, sollte m.E. genau darüber nachdenken, ob er annähernd so etwas anstreben kann.


    Ja und wenn der liebe Nachbar .... , was will man schon dagegen ausrichten. Es kann sogar einer gegen den Betrieb eines Biergartens klagen, der trotz dessen langjährigen Bestehens dort hin gezogen ist. So ist das Recht heute. Ein anderer, der wegen der "Ruhe" aufs Land gezogen ist, kann den Bauer dazu zwingen, seinen Traktor nur zwischen 6.00 Uhr und 13.00 Uhr und von 15.00 bis längsten 22.00 Uhr anzuwerfen. Hähne sind entsprechend einzusperen etc. Frösche dürfen nicht quaken. Kinder dürfen nicht im Freien spielen, wenn es in der Nähe von Wohnungen ist. Das Recht ist stets auf der Seite des "nervenblanken" Spießers, weil Lärm ja nachweislich krank macht. :whistling: Es gibt zum Glück auch noch vernünftige Richter - nur nicht für Papageienfreunde.


    Auf jeden Fall freue ich mich über das Glück, das diese Papageien getroffen hat!


    Grüße, Alex

    Siehst Du Heidrun, das ist es doch, wovon ich immer rede. Papageien kann man halten und es bleibt für die Tierchen doch kein Wunsch offen.


    Auf Bild Nik_0805_k.jpg kann man einen kleinen Vogel sehen. Fliegen da auch Kanaris oder andere Kleinvögel mit?


    @ Hazel, das Erste, was Du schreibst ist "... würde ich ... dorthin abgeben." Eher müsste es heißen: Will ich nachmachen. Man schafft sich doch keine Tiere an um sie dann wieder abzugeben. 500 qm sind ein Wunschziel. Mach die Augen zu und wünsche sie Dir jeden Tag. Bis der Prinz kommt, kannst Du ja schon mal mit 50 qm anfangen.


    Grüße, Alex

    Hallo Hazel,


    da irrst Du Dich, dass es für langes Leben keine wissenschaftliche Erklärung gibt. Es gibt inzwischen viele Indizien, man kennt noch nicht alle, die allesamt plus minus additiv zu langem oder kurzem Leben beitragen. Während des Lebens werden Stoffe vom Organismus produziert, die nicht abgebaut werden und sich so anreichern (z.B. Prionen im Nervensystem). Jede Zelle im Körper teilt sich mehr oder weniger oft in einem Leben. Dabei können Fehler in der Replikation des Genoms (Kopie der Chromosomen) passieren, die sich im Laufe des Lebens addieren (Mutation). Das hat auch einen Grund darin, dass Strahlung und chemische Stoffe in der Umwelt Schäden an den Erbanlagen verursachen. Mutation ist mitnichten nur ein Faktor bei der Vererbung. Daher werden im Laufe des Lebens die Produktion wichtiger Lebensstoffe geringer. Das heißt auf der einen Seite nimmt der Gehalt an Schadstoffen im Körper zu und der Gehalt an Stoffwechsel steuernden Stoffen ab. Das nennt man dann Altern, besser man würde es als Reifung bezeichnen. Denn viele dieser Mutationen sind sogar programmiert, sodass unsere Menschenhaut runzelig wird und die Pigmentierung sich verändert (weiße Haare, Altersflecken). Dass es Individuen gibt, die langsamer altern als andere, das sind dann die Ausnahmen, ist wiederum genetisch angelegt, hat aber natürlich auch etwas mit den Umweltbedingungen zu tun. Wenn ein starker Raucher z.B. trotzdem 90 Jahre und mehr alt wird, liegt das an seiner genetischen Fähigkeit, die Schäden, die ihm der Rauch zufügt, zu reparieren. Er ist die Ausnahme, an der sich alle Raucher rechtfertigen und mit 65 Jahren an Lungen- oder Kehlkopfkrebs sterben.


    Außerdem, das hat man festgestellt, haben zumindest bei Säugetieren inklusive Mensch die Herzschläge etwas mit der Größe und der Anzahl pro Lebensdauer etwas zu tun und sind bei den Säugetierarten weitgehend analog. Ein Menschenherz schlägt im Mittel 72 Jahre lang 72 mal in der Minute. Das variiert natürlich, es ist ein Mittelwert. Dieser hat, das wurde an anderer Stelle herausgefunden, eine kosmische Entsprechung in dem Platonischen Weltenjahr, bei dem der Frühlingspunkt (21. März) in einem Menschenleben von 72 Jahren um ein Grad rückläufig durch den Tierkreis wandert. Ein Menschenleben entspricht also einem Platonischen Weltentag. Bei Graupapageien spielen andere Zusammenhänge eine Rolle, die noch nicht erforscht sind.


    Nur ein klitzekleiner Exkurs.


    Grüße, Alex

    Es wird doch nur das gezählt, was gemeldet wird. Solche, die noch leben, oder durch grobe Haltungsmängel sterben, werden doch auch nicht als Abgänge gezählt, oder? Und es ist doch auch nirgends belegt, wie die HZ statt gefunden hat. Ich meine, dass eine sachgemäße und sorgfältige HZ ebenfalls sehr gesund sein und alt werden kann. Daher sind Pauschalaussagen immer so'n Ding. Den HZ Nachzuchten steht auch noch eine große Zahl NB oder Wf gegenüber, zu deren Herkunft oder Alter oft keine eindeutigen Aussagen gemacht werden können.


    Das von Dir angeführte Zitat, war meine persönliche Einschätzung, die ohne statistische Untersuchung getroffen wurde. Sozusagen georakelt. :thumbsup: Aus den mir bekannten Berichten heraus sozusagen.


    Ich will dabei aber nicht verhehlen, dass in der Aufzucht vielfach unhehre Ziele verfolgt werden und unsachlich vorgegangen wird. So wird die Konstitution der betroffenen Individuen sicherlich als schwach einzustufen sein. Aber es gibt gute Präparate, die ein gesundes Aufwachsen ermöglichen und wenn man nun die Jungtiere einer Haltung zukommen lässt, die sachgemäß ist, dann können sie sich sehr gesund entwickeln ohne Einbußen.

    Mal so ein Paar Zwischenfragen:


    Seit wann zieht man Graupapageien von Hand auf?
    Wie viele HZ-Graupapageien kennt ihr?
    Wie viele von ihnen sterben/starben früh?
    Welches Alter haben die noch Lebenden?
    Welche sind die tatsächlichen Ursachen für deren Tod?
    Welche Haltungsmethode bestand zur Zeit des Todes, welche bestand in der Aufzuchtzeit und danach?


    Wie viele Wf. sterben/starben früh?
    Wie hoch ist deren Alter, die noch leben?
    Welche sind die Ursachen für deren Tod?
    Welche Haltungsmethode bestand zur Zeit deren Todes?


    Wieso überleben in der Natur nur die Stärksten? Dazu hatte ich mal ausführlich geschrieben, wird aber ignoriert. Kurz gesagt:


    In der Natur sind es hauptsächlich Mangel, Katastrophen, Unfälle und Seuchen, die ein Tierleben wie ein Menschenleben frühzeitig beenden. In der Gefangenschaft ist es das Selbe. Daher kann man gar keine Pauschalaussagen oder Urteile Fällen, das sei so und nicht anders. Eine schlechte Konstitution führt zu leichter Erkrankung. Das ist oft genetisch bedingt oder auch umweltbedingt. Sie führt in der Natur wie auch in Gefangenschaft zu einem sehr frühen Ende. "The survival of the fittest" trifft demnach nur in Extremsituationen zu, die aber Ausnahmen sind. Populationen aller Arten nehmen zu, bis der Vermehrung durch äußere Faktoren eine Grenze gesetzt wird.In dieser Zeit sind alle Lebenden die Fittesten. Auch die Fortpflanzung wird nicht zwingend durch eine sexuelle Wahl gesteuert, sondern nur tendenziell. Wenn Mangel an Partnern besteht, wird sich sogar artfremd gepaart. Dafür gibt es viele Belege. Man möge doch mit diesem neodarwinistischen Eliteideal aufhören, denn es ist nur halbwahr.


    Das Graupapageienalter ist wie bei allen Lebewesen nur im Idealfall über dem Durchschnitt. Das kann an der allgemeinen Konstitution liegen, die sowohl in der Natur als auch in Gefangenschaft gelegt wird. In der Natur erreichen Tiere niemals ihre potenzielle Altersgrenze. Oftmals ist hohes Alter auch eine genetische Variante. Alle sehr alten Lebewesen haben am Ende eine Krankheit als Todesursache.


    HZ kann Grund für eine niedrige Gesamtkonstitution sein, muss es aber nicht. Wie wir schon an anderen Stellen gesehen haben, führt sie auch nicht zwingend zu einer Fehlprägung. Genauso wenig muss eine Gefangenschaftshaltung eine große Belastung oder unzumutbare Einschränkung für das Tier sein. Es ist eine Frage des "wie".


    Ich schätze, dass die Lebenserwartung für Graupapageien im Schnitt auch bei sehr guter Haltung zwischen 30 und 40 Jahren liegt, in Ausnahmefällen auch etwas über 50. Sehr selten auch darüber. In der Natur wird sie wohl kaum über 20 liegen. Die Lebensbedingungen sind in der Natur nunmal anstrengender als in einer Voliere. Das ist aber noch nicht erforscht, ist also eine persönliche Einschätzung.

    OK, meine Glanzis nisten auch am liebsten auf dem Boden!
    Was ist nun richtig?


    Total verwirrt ....


    Hazel


    Ich kann nicht sagen, woran es liegt, dass sich Deine Sittiche so verhalten. Vielleicht sind es ja Außerirdische, die sich tarnen als Sittich. :D Laut Literatur werden die Nester auf Bäumen in Höhe zwischen 5,5 m und 12 m gefunden. Die Nester sind in Baumhöhlen und werden ein wenig mit grünen Blättern ausgepolstert.


    Was richtig ist, entnehme der Literatur, z.B. Joseph M. Forshaw
    Eigene Beobachtungen sind zwar interessant, aber nicht repräsentativ. Meine eigenen decken sich immerhin weitgehend mit denen der Freilandbeobachtungen.



    Nebenbei bemerkt: Wusstest Ihr, dass je höher die Temperatur, desto niedriger die Luftfeuchtigkeit?


    Im Winter ja, im Sommer nein.

    Tagsüber ja, nachts nein. Dazu kommt, dass Neophemen zur Nahrungssuche auf den Boden kommen, zum Rasten aber nur in Bodennähe sitzen. Die Schönsittiche jedenfalls ruhen selten auf dem Boden. Auch die Nester findet man (meistens) auf Bäumen. Auch Hühner baumen auf zum Schlafen, obwohl sie beinahe reine Bodenbewohner sind.

    Du musst nun auch noch unterscheiden zwischen frostfrei und beheizt. Es genügt sicherlich, wenn die Temperaturen zwischen 1°C und 10°C liegen. Wenn Du nun einfach mal eine Wärmequelle im Schutzhaus anbrächtest und dann mal eine Weile beobachtest, dann wirst Du bemerken, dass die Vögel sehr wohl einen Unterschied machen, dass sie etwas brauchen, was Du für unnötig hältst. Das dauert etwas, denn sie müssen das erst lernen.


    Wenn ich nun an meine den Glanzsittichen nah verwandten Schönsittiche denke, die der geografischen Herkunft nach noch mehr Kälte und auch feuchte Kälte ertragen könnten als die Glanzis, so kann ich da ganz eindeutige Verhaltensweisen feststellen. Sie suchen im Schutzhaus durchaus die kühleren Bereiche auf. Durch die Art der Heizung habe ich hier kühle und warme Zonen. Oben unter der Decke so 18°C - 20°C, unten über dem Boden vielleicht 10°C - 12°C. Meine Vögel kuscheln niemals im Stroh außer um es zu fressen. Sie haben ihre Lieblingszone auf einem Baum oder in den Futterbauern etwa in der Mitte, wo etwa 15°C sind. Das ist ihr bevorzugter Ort. Sie setzen sich aber auch mal direkt vor den Strahler, wo es weit wärmer noch ist, als unter der Decke. Das machen sie vor allem Morgens. Dann wärmen sie sich auf. Im Herbst, bevor ich den Stall schließe, übernachten sie auch im Freien auf dem Baum, niemals am Boden, auch wenn es nachts friert. Sie setzen sich am Morgen in die Sonne und wenn sie nicht scheint, vor den Strahler. Das meine ich: Nicht eine Babybepumpelung, sondern eine der Natur der Tiere entsprechende Behandlung. Und die ist gewiss nicht im Bereich Dauerfrost bis minus 15°C oder noch darunter.


    Selbst wenn ich Meisen halten würde, würde ich ihnen ein frostfreies Schutzhaus mit Wärmequelle bieten, da können die Meisen noch so munter bei -20°C draußen herum fliegen, sie werden es schätzen. Ich weiß nicht, warum das keine Option sein soll. Was spricht da, der Geiz?


    Nun übernachten Deine Glanzsittiche unüblicher weise am Boden im Stroh. Fast alle Papageienvögel übernachten auf Bäumen in relativ großer Höhe. Hast Du eine Idee warum? Sie versuchen sich vor der Kälte zu schützen und das Stroh isoliert ein wenig. Was sie wirklich brauchen, wirst Du erst bemerken, wenn Du den Vögeln eine Wahl gibst.

    Noch mal nachgesetzt:


    Man argumentiert immer mit der großartigen Anpassungsfähigkeit der Tiere. Diese Exoten leben ja nunmal in Gefangenschaft und können sich keine Alternativen suchen. Daher frage ich mich, warum man sie dazu zwingt, sich an so etwas Widriges wie Kälte anzupassen? Die wilden Glanz- und Schönsittiche fliehen vor der Kälte ins Landesinnere, weichen also aus. Ich hatte einmal Pennantsittiche, de um einiges größer und schwerer sind als die Neophemen. Sie sind hervorragend an Kälte angepasst und leben auch in den Snowy Mountains in Victoria/SO-Austraien. Auch sie fliehen vor der Kälte in tiefere Lagen. Meine verbrachten die Nächte immer im Schutzhaus und konnten sich aufwärmen, wann immer sie wollten, was sie auch taten.


    Die verwilderten Papageien in Mitteleuropa sind nicht besonders an Kälte angepasst, obwohl se schon seit mehreren Generationen hier leben. Die Auslese an ihnen ist knallhart! Die, die es überleben sind es ein wenig besser, als ihre Ahnen. Ohne Wärmequellen in den Städten hätten sie es vielleicht auch gar nicht geschafft.


    Für mich bleibt diese Vogelhaltung ohne Schutz vor Kälte eine Tierquälerei.


    Ganz freundliche Grüße, Alex

    Ach Hazel,


    nun musst Du unterscheiden zwischen "ins Haus holen" und frostfreier Überwinterung. Im Haus sind ständig hohe Temperaturen, das kann natürlich den Biorhythmus durcheinander bringen. Auch wenn hunderte, tausende oder millionen Leute rauchen, bedeutet das nicht, dass rauchen gesund ist, gell? Wenn ich Tiere in meine Obhut nehme, dann wünsche ich mir, dass es ihnen gut geht. Wenn aber bei Dauerfrost schon vernünftiger weise Sorgen aufkommen, dann kann man diese nicht wegwischen, weil der Züchter von nebenan ein Grobian ist. Auch bei einer frostfreien Überwinterung oder einer mit Wärmequelle, bleiben die Vögel gesund, sie brauchen den Frost nicht dafür. Die Wellensittiche verstecken sich vor der Kälte im Nistkasten. Das ist ziemlich intelligent aber nicht normal. Es ist die Not, welche sie zu diesem Verhalten treibt!


    Afrikaner, wenn es sich bei ihnen um Menschen handeln sollte, erfrieren bei uns im Winter nicht, weil ihnen stets ein frostfreies Schutzhaus zur Verfügung steht. Das zum ironischen Einwand.
    Was also spricht gegen ein wenig Schutz vor Kälte?


    Grüße, Alex

    Ich möchte doch hiermit zu bedenken geben, dass alle Papageienvögel aus tropischen und subtropischen Klimazonen stammen. Sie können kurzfristig kalte Temperaturen ertragen, wenn sie die Möglichkeit haben, sich aufzuwärmen. Nächtlicher Frost wird normaler weise durch warme Sonnenstrahlung am Tag kompensiert.


    Auch wenn es sich um Tiere der gemäßigten Zone handelt, ist es nicht tierfreundlich, ihnen eine Wärmequelle vorzuenthalten. Dauerfrost von mehreren Minusgraden kann bewirken, dass Zehen abfrieren, was den in Deutschland verwilderten Papageienvögeln regelmäßig widerfährt.


    Ich halte von dieser Kalthaltung nichts und plädiere für eine frostfreie Unterbringung, zumindest aber für ein helles Schutzhaus mit Heizquelle. Wenn es darin dunkel ist, nehmen die Vögel die Kälte für das Licht in Kauf. Das belegt aber nicht ihre besondere Widerstandskraft sondern ihr besonderes Lichtbedürfnis. Auch eine Domestikation und Akklimatisierung in unseren Breiten begründen nicht einen Verzicht auf tierfreundliche Haltungsmethoden.


    Grüße, Alex

    Hi Hazel,


    ich gebe meinen Schönsittichen im Winter auch Hanf und Sonnenblumenkerne. Das sind Energiereserven für lange Nächte und tiefe Temperaturen. Bisher hat es ihnen gut getan. Im geheizten Schutzhaus ist es aber eigentlich nicht nötig, und so bekommen sie nur ab und zu mal welche als Bonbon. Im Sommer bekommen sie diese Saaten nur gequollen oder gekeimt.
    Mit einigem Apetit fressen sie aber auch das Wachtelfutter (Fettfutter von Claus), was sie im Sommer eher nicht mögen, dann nehmen sie lieber Eifutter. Ansonsten halte ich Diät bei den Vögeln. Keim- und Grünfutter gibt es ab März wieder. So ergibt sich eine Saisonalität, die dem Biorhythmus etwas entgegenkommt.


    Grüße, Alex