Schöni nicht mehr allein

  • Hi Alex ;


    ich kann mir die Frage nicht verkneifen :D , ziehst Du dieses Jahr erneut nach mit Schöni und Schönine :thumbsup:


    MFG Jens

  • Hi Alex ;


    ich kann mir die Frage nicht verkneifen :D , ziehst Du dieses Jahr erneut nach mit Schöni und Schönine :thumbsup:


    MFG Jens


    Hi Jens,


    Klare Antwort: Uff! :S


    Die sind kaum zu bremsen! Weil ich doch die meiste Zeit auffe Aabeit bin, hab ich nicht die volle Kontrolle. Aber ich werde dieses Jahr die Eier gegen Fake austauschen. Im nächsten Jahr überlasse ich ihnen vielleicht ein Ei. Ich muss ja auch sehen, wo sie hin können, die Kleinen. Wenn Du eine Bestellung aufgibst, dürfen sie volle Möhre loslegen! :thumbsup:


    Grüße, Alex

  • Zitat

    Wenn Du eine Bestellung aufgibst, dürfen sie volle Möhre loslegen


    giebts die dann im Dutzend billiger ? 8)

  • Heute hab' ich mal so 'ne Stunde zugeschaut. Man kann gar nicht genug kriegen von diesem Anblick. Kühn und gewandt fliegen sie hin und her, um die Büsche herum, die ganze Länge der Voliere nutzend, gleich zu drei oder vier, schnell durch die untere Durchflugklappe ins Haus, im Aufwärtsschwung eine Wende vollziehend durch die obere Durchflugklappe wieder hinaus im Zickzack um den Bambus und dann am Ende der Bahn in die Zypresse, keine Landung sondern gleich im selben Tempo durch die Klappe auf die Stange und von dort in den Futterkäfig, hastig einige Körner geschnappt, wieder hinaus und auf den trockenen Baum, kurz rastend und dann auf den Boden. Die Verfolgungsjagd nun zu Fuß weiter unter den Büschen hindurch und gleich wieder in die Luft, ein Feuerwerk von Farben - orange, dunkelrot, veilchenblau, schimmernd grün und sonnengelb lodern im Windesrausch vorbei - im nächsten Augenblick Stille. Kaum auszumachen zwischen dem grünen Bodenbewuchs leuchtet ein blaues Gesicht, metallisch schillernd oder ein weinroter Streif neben türkisfarbenem Fleck irisierend, ziert es eine zarte Gestalt, welche gleichzeitig stolz und kraftvoll die ganze Lebenskraft auszudrücken vermag.


    Pause. Ein sonniges Plätzchen. Schmetterlingsgleich funkelt ein Fächer in den leuchtendsten Farben, metallisch irisierend, die Ankunft einer Gottheit verheißend.


    Ach wäre doch meine Voliere noch viermal so groß, sie wäre immer noch zu klein für diese Elfen. Ich stünde mitten drin und vergäße und verlöre mich in dem Anblick dieser Schönheiten.


    Liebe Grüße,


    Alex

  • Pause. Ein sonniges Plätzchen. Schmetterlingsgleich funkelt ein Fächer in den leuchtendsten Farben, metallisch irisierend, die Ankunft einer Gottheit verheißend.


    Ach wäre doch meine Voliere noch viermal so groß, sie wäre immer noch zu klein für diese Elfen. Ich stünde mitten drin und vergäße und verlöre mich in dem Anblick dieser Schönheiten.


    Liebe Grüße,


    Alex


    Hallo,
    super Bilder..........besonders das Erste.


    Die Schönis sind schon was besonderes, konnte sie bisher als muntere, ausgeglichene und leise Volibewohner kennenlernen...........................möchten sie nicht mehr missen.


    LG
    Sandra

  • Wenn nun auf jedes Weib zwei Männer kommen, wird es turbulent. Wie beschrieben, jagen sie sich durch die Voliere. Dennoch gibt es kaum ernste Handgreiflichkeiten. Die Weibchen haben sich ihren Partner ausgesucht, daran kann keiner mehr rütteln, und wenn er sich durch Balzeinlagen noch so ins Zeug legt. Die Freier bewachen dann das Nestterritorium und stürzen sich auf jeden Artgenossen, der zu nah kommt. Dummer weise sind es die Futterkäfige, die ihnen als Nest geeignet erscheinen. Sie wollen unbedingt brüten, man kann es nicht unterbinden. Schönine II. hat sich in die große Wurzel eine Höhle genagt, in die sie gerade eben hinein passt. Immerhin die naturnaheste Nistmöglichkeit.


    Die anderen Vögel beachten sie gar nicht, zum Leidwesen der Anderen Vögel, denn sie werden gleich mit durchgequirlt und wissen kaum wohin. Nur im Schilf und im Bambus haben sie ihre Ruhe oder aber im Tannenbaum im Haus.


    Die Schönsittiche haben keine Hierarchie, wie andere soziale Tiere. Da gilt die Kraft des Stärkeren und auch die Entschlossenheit, was aber Tagesabhängig ist. Heute ist der Eine der Starke, morgen der Andere.


    Manchmal ist, was ich bei den Verfolgungsjagden beobachten konnte, das Nachgeben die bessere Taktik um Kräfte zu sparen. So wollte soeben eines der unverpaarten Männchen das Weibchen vom Andern anbalzen und versprach sich größeren Erfolg, indem es den Partner des Weibchens immer wieder verjagte und verfolgte. Dann kehrte es zum Weibchen zurück, um es mit Klicklauten, Zwitschern und Kopfnicken anzubalzen. Das Weibchen rührte sich nicht. Nach etlichen Verjagungsaktionen des Kontrahenten ging das Weibchen zum Angriff über und gesellte sich wieder zu seinem Partner.


    Die beiden anderen Weibchen haben zu brüten begonnen. Ihre Eier habe ich ausgetauscht.


    Grüße, Alex

  • So, jetzt sind Schöni und Schönine wieder ein wenig alleinerer, als noch gestern. Ein Zoohandel hat sich doch erweichen lassen, zwei Paare zu nehmen. Nun müssen die vier möglichst bald ein schönes neues Zuhause finden. Seufz, sie werden es nie mehr so haben, wie in ihrer Jugend (oder vielleicht doch, die Hoffnung stirbt zuletzt). Nun sind es noch vier Kerle auf eine Dame. Puh, und jetzt? Immer noch Stress. Zur Vermehrung kommen die jedenfalls nicht mehr so schnell.


    Grüße, Alex



    p.S.: Ein Lob möchte ich aber an diesen Zooladen aussprechen. Die Leute haben Ahnung und eine hohe Ethik. So kommt es, dass solch wunderbaren Tiere wie Pflaumenkopfsittiche, Prachtrosellas oder Schildsittiche inzwischen mehrere !Jahre! im Laden sitzen. Die Kundschaft wird immer weniger und das Interesse an Vögeln schwindet nach und nach. Das bemerkt nicht nur der Zooladen, sondern auch die Züchtervereine etc. . Man mag es beurteilen wie man will, ich finde es ein wenig bedrückend. Da kommt so ein Argument, wie "die Jugend interessiert sich halt nur noch für Computertechnik und ist nicht mehr an einer Tierpflege interessiert" nicht von ungefähr. Bedrückend, weil ich glaube, dass es auch eine Entfernung vom Lebewesen und von der Natur ist. Die Vogelhalter werden also weniger, die dafür professioneller und wissenschaftlicher - oder kommerzieller, wenn es um Züchtung neuer Mutationen geht. Man kauft nicht mehr im Zooladen, obwohl ich finde, dass man in z.B. jenem eine gute Betreuung hätte. Wer also heute noch im Zooladen Vögel kauft, der ist blutiger Anfänger und kennt bisweilen Welli oder Kanari, was anderes ist zu teuer oder zu exotisch. Wie Wellis oder Kanaris gehalten werden, brauche ich, glaube ich, nicht vertiefen. Sie sind Kinderspielzeug oder Dekogegenstand. Meine Schönsittiche werden es mir hoffentlich verzeihen. Jedenfalls war das Argument in der Not "Sperberfutter" dann doch die schlechtere Wahl.


    Ich bitte vielmals um Verzeihung. Seit sechs Monaten suche ich Abnehmer und finde keinen, die Jungs machen sich und anderen das Leben zur Hölle. Für Vier hat sich das Leben radikal geändert. Ich hoffe nicht nur zum Schlechten. Ich glaube, sie werden dort lieb gehabt, das zählt.

  • Zitat

    Die Kundschaft wird immer weniger und das Interesse an Vögeln schwindet nach und nach. Das bemerkt nicht nur der Zooladen, sondern auch die Züchtervereine etc. . Man mag es beurteilen wie man will, ich finde es ein wenig bedrückend. Da kommt so ein Argument, wie "die Jugend interessiert sich halt nur noch für Computertechnik und ist nicht mehr an einer Tierpflege interessiert" nicht von ungefähr. Bedrückend, weil ich glaube, dass es auch eine Entfernung vom Lebewesen und von der Natur ist.


    Willkommen im realem Leben 8) .
    Schnelllebigkeit ist angesagt , frei nach Olympia : höher , weiter , schneller . Heute dies , morgen das .
    Sehe dich im Leben um , bei Kleinigkeiten in einer Beziehung wird nach dem " nächst besseren " ausschau gehalten ----------------bei Tieren ebenfalls .
    Tröste dich aber selbst ,es giebt noch Tierhalter die im wahren Leben die Ellenbogen raushalten ( um mitrudern zu können ) -------------zu Tieren aber den harten Kern , der in Watte verpackt ist vollkommen zur Geltung kommen lassen / auspacken.
    Es giebt wenige , aber es giebt sie aber ;)


    MFG jens

  • Hallo, Ihr Papageienfreunde.


    Natur ist, wenn es trotzdem wächst. So sprüht meine Bande nur so von Lebenskräften. Obwohl ich es der Schönine nicht erlaubt habe; sie hat in der Wurzel tief unten über dem Boden eine Höhle ca. 50 cm tief genagt und dort vier Junge aufgezogen. Ich konnte sie nicht einmal beringen. Während der Aufzucht der Jungen hat sie auch noch eine Schachtelbrut begonnen. Ich kann nicht alles verwüsten, um sie am Weitermachen zu hindern, weil gleich nebenan die sehr wertvollen Dreifarbennonnen im Bambus und Schilf brüten. Da kann ich jetzt nur mit den Achseln zucken und offene Ringe beim ZZF bestellen. Wohin dann mit dem Nachwuchs? Seufz.


    Erstaunlicher weise füttern alle Männchen die Jungen.


    Grüße, Alex

  • Hallo Sittichfreunde,


    nach langer Zeit einmal wieder an dieser Stelle:


    die Sittiche brüteten dieses Jahr dreimal hintereinander. Ich habe es nicht verhindert, warum auch immer. Jedenfalls konnte ich weitere sehr interessante Beobachtungen machen.


    Im Frühjahr kam es, wie erwartet, zu wüsten Verfolgungsjagden der Männchen. Es ging natürlich um das Vorrecht des Nistens und um das attraktivste Weibchen. Das war nunmal die ältere Schönine (Mutter). Dann noch zwei junge Weibchen vom Vorjahr, die ebenfalls brüten wollten. Alles Geschwisterehen. Deren Brut habe ich verhindern können, sie wollten in den Futterkäfigen brüten und haben jeweils fünf Eier gelegt. Zwei der Pärchen habe ich weggegeben.


    Die Kämpfe unter den Männchen waren niemals blutig, aber Federn lassen mussten sie schon. Dass die Paare monogam sind und eine Dauereinehe betreiben, kann man mit dem Tatbestand ausräumen, dass sich durch Hartnäckigkeit eines der Jungen Männchen die Schönine erobert hatte. Diese erwählte zuvor aber einen anderen, der aber wiederum nicht der eigentliche Ehegatte Schöni war. Also Schöni als Ehemann von Schönine war abgesagt, einer der Söhne wurde erwählt. Dennoch musste dieser gegen einen Bruder aufgeben.


    Schönine legte Eier in eine alte Wurzel und grub die Höhle bis ins Erdreich. Es wurden vier Junge groß gezogen. Eine Schachtelbrut ergab weitere zwei Junge und eine weitere Schachtelbrut folgte mit wiederum vier Jungen, die Mitte Oktober ausflogen. Die letzte Brut wurde wieder mit Schöni gezeugt und groß gezogen. Die anderen Männchen waren nicht mehr in Brutstimmung. Es gab während der beiden Folgebruten keinerlei Kämpfe und Verfolgungen mehr. Die gesamte Schar, Vater, Mutter, zwei der Vorjährigen und neun der zehn diesjährigen Jungen (eines verkaufte ich zwischenzeitig) turnen, zwischern und flattern munter umeinander ohne Aggressionen. Gelegentlich konnte man freundliches Interesse an den Jungen bei den älteren Sittichen erkennen. Die flüggen Jungen wurden sogar hin und wieder von einem der älteren Geschwister aus den Vorbruten gefüttert.


    Klimatisch scheinen Schönsittiche völlig unempfindlich zu sein. Zwei Nestlinge im Oktober verließen das Nest (den Grund weiß ich nicht) viel zu früh. Sie waren kaum befiedert und noch im grauen Flaum. Die Nächte verbrachten sie unter Grasbüscheln. Die Temperaturen sanken nahe an die Frostgrenze. Tagsüber regnete es gelegentlich. Ich setzte sie zurück in das Nest, wo sie völlig unbeschadet bis zum planmäßigen Ausfliegen weiter gediehen.


    Wenn ich in diesen sehr milden Oktobertagen die Sittiche beobachte, mit welcher Freude sie ihre Flugübungen über Stunden mit Abwärtsschwüngen, Haken in der Luft und kühnen Flugmanövern um die Büsche machen, dann kann ich nur sagen, nie wieder Käfig! Ich brauche eine größere Voliere!


    Viele Grüße, Alex

  • Neues Jahr, neue Vorsätze. Ich habe noch sieben. Auch als Gruppe geht es einigermaßen. In der Brutzeit sind sie zänkisch, aber es hält sich zum Glück in Grenzen. Nun wollen alle wieder brüten. Nein, nun gibt es Plastikeier unterm Hintern. Mit Vermehrung ist Schluss. Schönsittiche will keiner haben, schon gar nicht so langweilige Wildfarbige. Komisch, ich finde gerade die am schönsten. Geschmacksache? Ich muss sagen, Schönsittiche haben ihren Namen mehr als verdient.


    Sieben sind schon sehr viel für meine kleine Voliere von 27 qm. Alles Grün ist schon arg verschlissen, manches auch ganz weg. Frauenmantel, Himbeere, Gundermann und Goldraute, Fenchel und Melisse, Thümian und Dost, alles weg. Der Spierstrauch ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Nur der Bambus, wenn auch gerupft und das Chinaschilf sowie die Laylandzypresse sind noch mächtig am sprießen. Ich sammle jeden Tag, also am Wochenende, allerlei Kräuter und blühende Gräser im Garten. Das hält sie bei Laune und von den Volierenpflanzen etwas ab.


    Grüße, Alex