Diskussion

  • Ich hab hier "so ein kleines Problem ". Meine Graupis wollen loslegen, alle Anzeichen stehen eigentlich auf " Brut ". Auch wenn es jetzt nicht klappen sollte, ist das Problem nur rausgeschoben-------------bis spätestens Frühjahr. Was ist wenn diese legen ! Wohin mit der Nachzucht ! Auffangstationen sind voll mit diesen " Alleweltsvögeln " (letzteres is nich abwertend gemeint ). Zu solche Loiden vermitteln die solche Tiere haben wollen weil sie schnaggn tun wie der Pastor ? Nein.


    Den Tieren überhelfen in dem man die Eier austauscht / abkocht / ansticht------------------wenn nicx rauskommt is die Chance des Nachlegens gegeben------------sie wollen !!--------------und nu ???????????????????????????????


    Was nun ? machen lassen und den Vögeln ihren Trieb lassen ( inkl. Jungenaufzucht ) ------------------oder um jeden Preiß verhindern und evtl. mit Verhaltenstörungen rechnen.


    Ich hab hier momentan noch nich so die richtige Antwort drauf.


    Wie seht ihr das .


    MFG Jens

  • Hi Jens,


    in der Tat ist es eine wichtige Überlegung - wenn meine mal loslegen wollen, so würde ich sie machen lassen (zumindest ein mal).
    Es gibt immer mehr Halter, die von der Einzelhaltung Abstand nehmen und sich einen Partnervogel zulegen wollen. Auch wenn es mitunter eine Zeit dauern würde, so wird früher oder später sicherlich ein gutes neues Heim gefunden werden.
    Speziell in deinem Fall dürfte ja genügend Platz vorhanden sein, den/die Jungtiere (vorübergehend) zu beherbergen ;)
    Ich finde, dass die Tiere -im Vergleich zur Freiheit- eh schon brenzt in ihren Möglichkeiten sind, so dass ich ihnen die "Elternreuden" nicht unbedingt versagen möchte.

  • Halli hallo ;


    Ja, die Thematik mit den Abgabetieren oder wofür man nachzieht is mir schon klar. Die Frage ist eigentlich die ; man möchte den Tieren eigentlich alles bieten was unter Gefangenschaftsbedingungen möglich ist. Bei der Nachzucht hingegen steht ein Einschnitt in diese. Wäre es nicht denkbar, das wenn man ansticht/ austauscht / abkocht / auswechselt ---------------das dies nicht den Tieren zuträglich ist ? Und nein, fürs WZ werde ich bestimmt nicht nachziehen, und diejenigen die über entsprechende Einstellungsmöglichkeiten verfügen haben solche schon.


    Ich bin mir auch bewußt das wenn meine nicht nachziehen sollten der Markt von anderen gedeckt wird, letztlich is s nur das eigene Gewissen beruhigen----------an der Problematik hingegen ändert das gor nicx .


    Auch wenn meine jetzt nicht legen sollten, wenn die neue Voli steht -------------is erst mal alles neu, und dann werden sie bestimmt nich an Brut denken ( glaub ich zumindest )------------auch hier wiederum ; letztlich is es nur ein weggelaufe vor dieser Haßliebe ( obwohl es ein schönes Hobby is ;) )


    MFG Jens

  • Hallo Jens,

    Ja, die Thematik mit den Abgabetieren oder wofür man nachzieht is mir schon klar. Die Frage ist eigentlich die ; man möchte den Tieren eigentlich alles bieten was unter Gefangenschaftsbedingungen möglich ist. Bei der Nachzucht hingegen steht ein Einschnitt in diese. Wäre es nicht denkbar, das wenn man ansticht/ austauscht / abkocht / auswechselt ---------------das dies nicht den Tieren zuträglich ist ? Und nein, fürs WZ werde ich bestimmt nicht nachziehen, und diejenigen die über entsprechende Einstellungsmöglichkeiten verfügen haben solche schon.


    (nicht nur) in meinen Augen ist es eine irrige Meinung, daß eine gewährte Fortpflanzung in Gefangenschaft etwas mit artgemäßer Haltung zu tun hat. Die Fortpflanzung ist triebgesteuert (jedes Jahr) und sie kann durch Abkochen/Anstechen/Tiefgefrieren/Auswechseln der Eier - ohne nachteilige Folgen für das brutwillige Paar - unterbunden werden. Wichtig ist nur, daß der einmal begonnene Bruttrieb nicht unterbrochen wird, sondern ausgelebt werden kann. Auch der Fachtierarzt Dr. Norbert Kummerfeld, Tierärztliche Hochschule Hannover, rät in seinem Referat: "(...) Ein Anstechen der gelegten Eier in einem vollständigen Gelege kann eine praktikable Methode der Familienplanung sein, die wenigstens einen wichtigen Anteil des Sexualverhaltens ermöglicht (...)." (Amtstierärztlicher Dienst 14, 2008, S. 253 - 258 ) Aus den unterschiedlichsten Gründen (keinen Nistplatz/Witterung/Prädation) wird auch im Freileben vielen Pärchen das Großziehen von Nachwuchs verwehrt. Wenn ich mich recht erinnere, warst Du derjenige, der von einem Film erzählte, in dem berichtet wurde, daß im Freileben nur ca. 25 % der Papageien (Aras?) überhaupt Nachwuchs großziehen. Oder warst Du nicht derjenige welcher?



    Zitat

    von Jens Hildebrandt
    Ich bin mir auch bewußt das wenn meine nicht nachziehen sollten der Markt von anderen gedeckt wird, letztlich is s nur das eigene Gewissen beruhigen----------an der Problematik hingegen ändert das gor nicx .


    Nein, an der Problematik ändert es nichts. Aber ich für meinen Teil möchte nicht dafür verantwortlich zeichnen, daß auch die kommende Generation meiner Amazonen in ein Leben gezwungen wird, das ihrer Art keineswegs entsprechen kann. Elisabeth Willich brachte es (für mein Empfinden) auf den Punkt: "Eine Aktivität sollte Papageien in der Gefangenschaft allerdings nicht ermöglicht werden, nämlich die Aufzucht von Nachwuchs. Zwar müssen Papageienpaaren Bruthöhlen zur Verfügung gestellt werden, das Ausbrüten der Eier sollte aber auf eine verträgliche Art verhindert werden. Es ist unbestritten, dass auf diese Weise die natürlichen Aktivitäten der Papageien beschränkt werden. Aber es ist moralisch nicht zu rechtfertigen, Papageien in der Gefangenschaft Jungtiere für die Gefangenschaft aufziehen zu lassen!" (Papageienschutz-Centrum Bremen e. V., Beiträge zum Papageienschutz, Nr. 7, 07.07.2007).


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Hallo Jens,


    Ich finde, es gehört dazu, es den Vögeln hin und wieder zu ermöglichen, eine Brut großzuziehen. Wenn du natürlich Sorge hast, den Nachwuchs nicht "standesgemäß" unterbringen zu können, dann müssen die Grauen wohl in den sauren Apfel beißen und auf angestochenen oder abgekochten Eiern brüten. Andererseits siehst du es ja gerade bei den Kakadus, dass der Brutzyklus nicht mit dem Schlupf beendet ist. Auf den Markt wirken sich deine 2-3 Tiere auch nicht aus, der wird ohnehin von anderen gesteuert, zumal du ja Naturbruten hast.

  • Hallo Jens


    also im Grund genommen muss das jeder für sich selbst entscheiden.


    Ich wäre zwar froh wenn meine Grauen nicht zur Brut schreiten würden, wenn sie es aber tun,
    dann lasse ich sie auch ihre Jungen aufziehen.


    Sicher gibt es viele Wandervögel, und viele Abgabetiere.
    Ich selber habe solche Vögel aufgenommen. Ich kenne also das Problem.
    Ob du nun junge Graue ziehst oder nicht, es gibt andere Züchter die dies tun,
    und unter wesendlich schlechteren Bedingungen als du es tuen würdest.


    Was würde denn passieren wenn verantwortungsbewusste Züchter nicht mehr
    züchten? Es ist doch blauäugig zu denken das dann alles besser wird.
    Im Gegenteil, der Käufer ist gezwungen die Handaufzucht vom Massenvermehrer
    zu nehmen. Das kann es doch nicht sein. Genau diese Leute müssen zurück gedrängt werden.
    Und der Käufer muss informiert werden über Haltung, Ernährung ect.
    Der Vermehrer tut dies doch nicht.


    Jedem seine Meinung.


    Edith

  • Halli hallo ;


    @ Dagmar : ja, wenn man sich dieses treiben so anschaut dauert das bestimmt ein halbes Jahr.
    @ Heidrun : Ja, das mit den 25 % habe ich gesagt ( Du kannst Dir sachen aber gut merken :whistling: )-------------nurdas " da draussen " jedes Jahr die Karten neu gemischt werden---------------irgentwann is jeder mal drann.
    @ Edith ;






    Wer hört noch zu wenn es um Erläuterungen/ Erklärungen in der Papageienhaltung geht zu-------------------kaum einer !


    Wer will zusammenhänge erkennen , wenn die Antwort mal etwas länger wird-----------------kaum einer !


    Wer will sich mit NB auseinandersetzen -----------------------------------kaum einer !


    Wer will die leichte Lösung, und wenn es Probleme giebt die Antworten in kurtzen 2 Sätzen--------------------jedermann !


    So siehts doch aus---------------oder hab ich was falsches erzählt ! ?(




    Blauäugig ? Nein sicher nicht------------------nur würde ich noch im nachhinein noch gerne dran denken wo ich meine Tiere hingegeben habe. Und ja Du hast Recht, wenn "ich " es nicht mit der NZ erledigen würde macht es "der miese Züchter "-------------------ändert aber nichts an der Tatsache das man sich nicht intensiv mit den Tieren auseinandersetzen will.


    Fazit : schöne große Voli, mit " Dienstboteneingang" ins Haus ( VZ )----------------keine Probleme damit-------------------------die Realität sieht aber anders aus. Leider .




    MFG Jens

  • die realität sieht immer anders aus. die einen vogel kaufen wollen, gehen gehen meißt zu einem massenzüchter, weil dieser billiger ist. da kann man nichts ändern. bei mir sind manche, die einen welli oder einen graßsittich kaufen wollen, noch am meckern über den preis und meinen vorstellungen an der haltung von den tieren. die bekommen bei mir aber auch keinen vogel. und dann möchten sie auch nur einen zahmen vogel für kleines geld. ich muß erlich sagen das es mir langsam keinen spaß mehr macht. wenn ich dann keine tiere abgebe, denn gehen die leute in die zoohandlung und kaufen dort die tiere, die gehen aber nach einem halber jahr kaput und dann??????? dann stehen sie wider vor meiner türe und sind am meckern und fragen mir löcher in den bauch , warum und wieso kann so was pessieren. :cursing: :cursing:

    Ein Leben ohne Hoffnung ist wie ein Vogel ohne Schwingen.

  • ich züchte ja *nur* Wellis und keine Papageien.
    Aber im Laufe der Jahre konnte ich dennoch eine Veränderung der Denkweise
    feststellen. Wo früher noch nach einem einzelnen Wellensittich gefragt wurde,
    wird heute nach zweien gefragt. Sicher möchte die Mehrzahl der Käufer
    zutrauliche Wellensittiche. Und das das mit Arbeit verbunden ist wissen auch die
    meisten.
    Ich habe auch ab und an Leute die nur einen zahmen sprechenden Welli wollen,
    aber im Gegensatz zu früher werden es weniger. Letzte Woche noch hatte ich
    so einen Fall. Der jenige wollte auf keinen Fall zwei kaufen. Ok sagte ich, dann
    viel Glück auf der Suche nach Ihrem Wellensittich. Ich verkaufe nicht in
    Einzelhaltung.


    @Jens
    ob du nun Nachwuchs zulässt oder nicht ist deine eigene Entscheidung.
    Ich habe noch nie Papageiennachwuchs gehabt und verkaufen müssen.
    Aber dieses ewige schwarz sehen ist auch nicht ok. Es gibt einige Leute die
    ihre Papageien sehr gut halten. Auch ernährungstechnich ist ja einiges
    passiert in den letzen Jahren.
    Man muss halt wissen was man möchte. Ich habe gerne Graupapageien hier.
    Ich denke auch das meine vier sich ganz wohl fühlen. Warum sollten andere
    Leute das nicht auch können und wollen?

  • Hallo Jens,

    Wer macht es so, wie es "schon immer" (früher zuhause, bei den Bekannten, steht sogar im Ratgeber, usw.) war? -------- Die meisten
    Wer will für sein Tier nur das beste und ist überzeugt, dass es ihm gar nicht besser gehen könnte? ----- Die meisten
    Wer liest eine überall erhältliche Vogelzeitschrift? ---- nicht wenige
    Wer glaubt unbesehen einer Diplom-Biologin? --- nicht wenige


    Wer will etwas ändern? ---- Du! (und manch anderer)


    Nur das Negative sehen und womöglich die Flinte ins Korn werfen kann nicht der richtige Weg sein.
    Edith sprach davon, dass Veränderung der Denkweise festzustellen ist. Das glaube ich auch.
    Im Jahre 2002 entstand die Seite http://www.paarhaltung.info Zu der Zeit begannen viele Webseiten mit einer Kampagne gegen die Einzelhaltung und es wurden damit doch recht ansehnliche Erfolge erzielt, wenn man dies anhand von Forenbeiträgen und Informationen auf vielen privaten und Züchter-Webseiten beurteilen kann.


    Der Weg ist lang, wenn man ein Umdenken erzielen will.
    Vielleicht müssen wir auch einfach kreativer sein und psychologisch anders vorgehen, um diejenigen zu erreichen, die wir erreichen wollen.
    Gerade gestern meldete sich eine Webseitenbetreiberin bei mir zwecks verlinken - schau dir mal diese Seite an http://www.nymphicus.de/nymphensittichaufzucht.html Witzig verpackt, süße Bilder (darauf fahren die Menschen ab), man muss den Kopf nicht anstrengen, nichts lernen wie in der Schule, dennoch bleibt die Botschaft hängen.

  • Hallo Jens,


    sorry, wenn ich jetzt etwas vom eigentlichen Thema abschweife, aber ich möchte kurz auf das Freileben eingehen.


    @ Heidrun : Ja, das mit den 25 % habe ich gesagt ( Du kannst Dir sachen aber gut merken :whistling: )-------------nurdas " da draussen " jedes Jahr die Karten neu gemischt werden---------------irgentwann is jeder mal drann.


    Ja Jens. Im Freileben sind Papageien (je nach Geschlecht und sofern sie bis zur Geschlechtsreife und danach überleben) irgendwann mal mit Kopulation, Aufzucht und Brut an der Reihe. Und: Ich würde mir wünschen, daß sie sehr oft "an die Reihe kommen". Das wäre auch gut so. Die Bestandszahlen fast aller Großpapageien (und auch nicht weniger Sitticharten) sind an unterschiedlichen Orten mehr oder minder rückläufig (und bei einigen Arten auf derart niedrigem Niveau, daß man um Einbrüche bis hin zum gänzlichen Verschwinden fürchten muß). Also: Hohe Reproduktionsraten in den Ursprungsgebieten sind (im Gegensatz zu reinen Zuchten für die "Heimtierhaltung") absolut wünschenswert. Aus überaus berechtigten Artenschutzgründen ist jede Maßnahme, die zu Verbesserungen der Reproduktionsraten von Papageien im Freileben führen kann, begrüßens- und unterstützenswert. Konkret ausgedrückt: Je mehr die Gefiederten im Urwald kopulieren und brüten, desto besser! Aus Tierschutzgründen (Anmerkung: die Nachzucht "marktgängiger" Arten unter Haltungsbedingungen hat nichts – aber auch gar nichts – mit Artenschutz zu tun) sind Nachzuchten für Zwecke der "Heimtierhaltung" aus hinlänglich bekannten und oft genug benannten Gründen nicht begrüßenswert. Vorschubargumente wie beispielsweise "Erhaltung des Genpools in Gefangenschaft" haben bei objektiver Betrachtung keine Tauge. Der Graupapagei, welcher bei Halter X (um ein gar nicht mal so abwegiges Beispiel zu nennen) in der Wohnstube vor dem Fernseher hockt, hat auf die Bestandsentwicklung im Kongobecken keinen Einfluß und "Otto Normal-Halter" schert sich in aller Regel auch weder darum, wie die Bestandsentwicklung dort aussieht, noch interessiert er sich überhaupt für Artenschutzprojekte. Inlandsnachzuchten können zwar in Kombination mit CITES-Quotierungen (allerdings in sehr begrenztem Umfang) zur Reduktion von Wildentnahmen beitragen, doch die Reduktionen bewegen sich nach Studien für beispielsweise afrikanische Arten (der Korrektheit halber: Die Angaben stammen aus der Zeit vor dem Importstopp) im einstelligen Prozentbereich.


    Wie sieht es mit Reproduktion und Überlebensraten im Freileben aus?


    Für einige Arten sind Überlebensraten und Reproduktion recht gut dokumentiert. Rowley hat regelmäßig etwa 100 Nester von Rosakakadus inspiziert, die Jungvögel beringt und markiert. In den kontrollierten 641 Gelegen fanden sich 2760 Eier (durchschnittliche Legerate = 4,31 Eier/Gelege). Es schlüpften 82,6 %. Allerdings wuchsen nur 1,92 Jungvögel/Gelege heran. Die Sterblichkeit der Jungvögel bis zum Zeitpunkt der Selbständigkeit war immens hoch. Bis zum Alter von ca. 100 Tagen starben 19 % der Jungtiere. 22 % starben bis zum Ende des 2. Monats nach der Selbständigkeit. Nur 49 % überlebten das erste Halbjahr. Ca. ein Fünftel der Tiere (19,5 %) erreichte das zweite Lebensjahr, weniger als ein Zehntel (9 %) das dritte Lebensjahr. Die Wahrscheinlichkeit eines zweijährigen Überlebens lag für Männchen bei 0,19 %, für Weibchen bei nur noch 0,09 %. (Rowley, I. (1990): Behavioral Ecology of the Galah Eolophus roseicapillus, Chipping norton). Sehr gut beforscht ist in obiger Hinsicht auch die Puerto-Rico-Amazone. Die Feldforschungen waren wegen der nur noch geringen Individuenzahl recht gut zu bewerkstelligen. Die Sterberate bei ausgewachsenen Tieren lag zwischen 1954 und 1966 bei ca. 8 % jährlich und stieg sprunghaft von 1966 bis 1968 auf 41,5 % an. Die Sterberate von Jungtieren lag im ersten Lebensjahr bei 32 % (Snyder, N.F.R., J.W. Wiley & C.B. Kepler (1987): The Parrots of Luquillo, Natural History and Conservation of the Puerto Rican Parrot, Los Angeles).


    Gruß

    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Hallo,


    in einem anderen Thema erwähnte ich schon einmal, daß ich einige Jahre für einen Tier- und Artenschutzverein für Papageien (mit eigener Volierenanlage) tätig war. Die Bewältigung von Anfragen zur Aufnahme oder Weitervermittlung von Großpapageien war eine 14stündige Tagesbeschäftigung - egal ob Sonn- und/oder Feiertags. Der Grund für die Abgaben waren nicht selten die Realitäten, mit denen die Halter, trotz vorheriger Aufklärung, nicht mehr leben wollten. Das Dilemma ist doch, daß selbst bei guter Aufklärung der potenzielle Halter kaum eine Vorstellung von den evtl. diversen Geschehnissen entwickeln kann. Man muß es einfach erlebt haben - aber dann ist "das Kind bereits in den Brunnen gefallen".



    Aber im Laufe der Jahre konnte ich dennoch eine Veränderung der Denkweise
    feststellen. Wo früher noch nach einem einzelnen Wellensittich gefragt wurde,
    wird heute nach zweien gefragt.

    Zitat

    von Dagmar Heidebluth
    Edith sprach davon, dass Veränderung der Denkweise festzustellen ist. Das glaube ich auch.


    Dr. Norbert Kummerfeld, Tierärztliche Hochschule Hannover, Amtstierärztlicher Dienst 14, 2007, S. 253 - 258: "Das Gutachten zu den Mindestanforderungen der Papageienhaltung hat in den seit 1995 amtlich zu genehmigenden Volieren oder öffentlich zugänglichen Einrichtungen generell eine Verbesserung der Bewegungsmöglichkeiten der dort untergebrachten Papageien und Sittichen gebracht. Für die Käfigvögel im Wohnzimmer dagegen hat sich wie die dargestellten klinischen Beispiele offenbaren nach wie vor fast nichts geändert - es wird allerdings zunehmend von einigen Vogelfreunden wenigstens eine Paarhaltung angestrebt. Aber noch immer leben Tausende von Wellensittichen hinter dem Stubenfenster traditionell einsam in kleinen "Hüpfkäfigen" auf Plastiksitzstangen in einem Dschungel aus Kolbenhirse, Vogelkräkern, Schaukeln, Glöckchen, Spiegeln, Stehaufmännchen und anderem Plastikspielzeug - und leiden an Einsamkeit, Langeweile, Bewegungsmangel, am Wohlstandsspeck und den Folgekrankheiten.


    Bei näherer Betrachtung der Situation der größeren Papageien fällt das Urteil aber auch dort schon nicht mehr so optimistisch aus. (...)"


    Ich selbst habe 1 x einem Pärchen meiner Blaustirnamazonen die Brut und das Aufziehen ihrer Jungen gewährt. 4 Eier = 4 Jungvögel. Auch hier, wie bei den Rosenköpfchen, nahm ich (nach längeren Gesprächen mit den potenziellen Haltern) Abstand von der Weitergabe. Ich denke, "Gefangenschafts-Nachzuchten" ist ein Thema, das mit Verantwortung, Moral und Ethik umschrieben werden kann und wofür jeder einzelne die Entscheidung für sich selbst treffen muß.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • man darf aber auch nicht alle neuen halter uber einen kamm scheren. ich habe mit vielen leuten , die bei mir einen vogel geholt haben, noch kontakt und es sind auch freundschaften dadurch entstanden. bei den meisten fliegen die vögel wirklich den geanzen tag in der wohnung rum andere haben ein vogelzimmer und dann sind noch viele tiere in einer voliere gekommen. wenn mann nur alles schwarz sieht, dann wollte man nicht mehr züchten. ich hatte mich vor ab erkundigt was für tiere mir ins haus kommen. und mein mann und ich haben auch bei den papageien lange überlegt, ob oder ob nicht. wir haben uns dafür entschiden. jetzt halten wir unsere großen und kleine papageien über 4jahre und ich bereue keine minute. :love:

    Ein Leben ohne Hoffnung ist wie ein Vogel ohne Schwingen.

  • Hallo Dagmar ;


    ausgeglichenes posting :rolleyes:




    Zitat

    Der Weg ist lang, wenn man ein Umdenken erzielen will.
    Vielleicht müssen wir auch einfach kreativer sein und psychologisch anders vorgehen, um diejenigen zu erreichen, die wir erreichen wollen.



    Ja stimmt, aber wie ?( ---------mir fällt da eigentlich nicht mehr viel zu ein, leider. Manchmal kommt es mir vor wie ein Kampf gegen Windmühlen.


    Ich versuche nun schon vieles zu bebildern , da einige von zu langen postings ermüden . Bilder haben ja bekanntlich eine Macht , hilft aber auch nich viel----------kann genau in die andere Rchtung losgehen, und die Argumente stehen vorher schon parat--------------warum der Papagei so lebt, wieso , weshalb usw. . Man kann dann eigentlich schreiben was man will-----------es " trägt einfach keine Früchte " .




    Die Idee mit den Nymphensittichen ( auch Papageien ) , ja--------------------ich bastel da etwas ähnliches über meine NB ( wie sich das alles darstellt, wie zahm man diese u.U. bekommt )--------------obs helfen wird ? Hoffentlich ?


    @ Heidrun :


    Zitat

    Wie sieht es mit Reproduktion und Überlebensraten im Freileben aus?





    Is ja interessant was unter dieser Frage stand, weißt Du da noch mehr ? ( wenn ja, könntest Du daraus ein neues Thema machen------------ich hör auch zu :thumbup: )



    @ Heike ;



    Zitat

    man darf aber auch nicht alle neuen halter uber einen kamm scheren.


    Nein keinesfalls, sollte man niemals tun----------------------ich kenne auch Loide die ihre Pieer halten, und das vom obersten Regal ^^ -----------es ist aber leider nicht die Regel,--------------------eher sind es wenige.




    MFG Jens


  • Is ja interessant was unter dieser Frage stand, weißt Du da noch mehr ? ( wenn ja, könntest Du daraus ein neues Thema machen------------ich hör auch zu :thumbup: )


    Ja, Jens, ich könnte etwas zu dem "Wieso - Weshalb - Warum" schreiben. Aber bitte gib mir etwas Zeit :) .


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)