Augen auf beim Spielzeugkauf!!

  • Nachdem ich den ersten Schock hinter mir habe und mein Möhrchen heute früh dem Tod wohl noch ganz schnell von der Schippe gesprungen ist, möchte ich Euch darauf aufmerksam machen was die Auswahl der Spielzeuge und Beschäftigungsmöglichkeiten für Eure Geier betrifft.


    Vorab: es handelt es sich um ein ansich wirklich schönes und scheinbar ungefährliches Spielzeug für Geier, besonders geeignet für große Tiere.
    Es ist der lange Holzkeil mit den vielen kleineren Holzstücken, die an Ketten befestigt sind. An sich ein wirklich schönes und geeignetes Spielzeug für Aras:



    Nachdem ich heute früh wie jeden Morgen das Geierzimmer geputzt habe und frisches Futter parat gestellt habe, waren die Geier wie immer auf sich alleine gestellt.
    Im Normalfall sind sie ohne Unterbrechung von 8 bis 15h in ihrem Zimmer, und wir schauen ggf. zwischendurch mal hinein.


    Durch Zufall war ich heute Vormittag daheim, und wollte meinen Babys gegen Mittag einen kleinen Knabbersnack bringen.
    Vogelzimmer geöffnet, den Wassernapf abgeschraubt und frisch aufgefüllt.
    Irgendwas war aber komisch und merkwürdig ... Richtig, das Möhrchen kam nicht im Sturzflug zu mir als ich das Zimmer betrat 8|


    Mit dem frischen Wasser ging es dann zurück ins Geierzimmer, und Möhrchen saß ganz ruhig hinten in der Ecke auf der obersten Stange.
    Balou etwas nervös mit großem Abstand in der anderen Ecke.
    Als ich mir Möhrchen näher anschaute, fiel mir zuerst auf das er völlig starr auf dem Ast saß, und eine Kette um den Hals gewickelt hatte.
    Dieses war wohl möglich, da zwei Holzblöcke abgenagt waren und die Kette entsprechend unbedeckt war.
    Möhrchen atmete sehr heftig, bekam offensichtlich schlecht Luft und ich wollte ihm die Kette schnell entfernen.
    Tja, schnell entfernen war nicht möglich ... Am Ende von jeder Kette ist eine Runde Metallöse, die ja nicht gelötet sondern einfach nur fest zusammengedrückt sind.
    Hiermit muss mein Möhrchen gespielt haben, und er hat es geschafft diese runde Oese etwas auseinander zu ziehen.
    Dummerweise aber so, das diese Oese genau die Unterseite seines Schnabels umschloss und fast wie ein Piercing völlig festgesessen hat.


    Unterhalb von Möhrchen war alles verkotet, also muss er schon länger dort gefesselt gewesen sein.
    Dank der Unordnung meines Mannes liegt einiges an Werkzeug im Dachgeschoss, so dass ich schnell eine Zange gefunden habe und den Ring so durchtrennen konnte.
    Möhrchen war völlig geschwächt, schnappte nach Luft und war äußerst apathisch.


    Es war wirklich reiner Zufall das ich zu diesem Zeitpunkt in der Geierzimmer gegangen bin, nicht auszudenken was passiert wäre wenn wir heute einen normalen Arbeitstag gehabt hätten und unseren Tagesrythmus eingehalten hätten ;(


    Sämtliches Spielzeug ist erstmal aus dem Zimmer verbannt, und ich möchte Euch ans Herz legen wirklich darauf zu achten was man seinen Geiern zum Spielen gibt.
    An sowas denkt ja kein Mensch, aber gerade da liegt das Problem:
    Wir können nicht in die Tiere reinschauen, wissen nicht wie sie mit diversen Sachen umgehen und was passieren kann, wenn sie in Panik geraten.


    Achtet bitte genau darauf was Ihr euren Tieren gebt, denn am Ende kann ein gut gemeintes Spielzeug vielleicht sogar Schuld am Tod des Tieres sein!!!


    Möhrchen hat sich mittlerweile wieder berappelt und tobt durch die Außenvoliere, aber bei dem Gedanken an die Situation bekomme ich immer noch zittrige Knie!


    Passt gut auf Eure Geier auf!!
    Katja

  • Hallo Katja,


    das ist ja wirklich nochmal gut gegangen...
    Ich konnte aber auch schon beobachten, wie Grisu so eine Drahtöse unheimlich schnell aufbiegt (mit der Zange hatte ich wesentlich mehr Schwierigkeiten). Daher achte ich auch schon immer darauf, dass keine offenen Ösen irgend wo zu finden sind. Immer geschlossenen Ketten und dann zum befestigen Schraubglieder oder Wirbel (wenn es sich drehen soll).

  • Hi Katja ;


    Na das ging ja noch mal gut, zum Glück . Ich verwende schon lange keine Ketten oder Karabiener/ Hacken mehr. Das Verletzungsrisiko is mir einfach zu groß.Beim Karabiener können die großen mit der Zunge hängenbleiben und wären somit ernährungsunfähig, Schlüsselringe werden in alle Himmelsrichtungen gebogen, nimmt man großgliedrige Ketten können die Pieper mit ihren langen Zehen/ Krallen darin hängen bleiben ( Schrecksituation ). Einfach n Strick, das is meineserachtens das beste. Man kann viel drann antüdeln , er wird als Werkzeug benutzt ---------------------insgesammt ne super Sache.


    MFG Jens

  • Hi zusammen,


    werde die Tage das Spielzeug umbauen und versuchen alle nur erdenklichen Gefahrenquellen rauszuschmeißen, bzw. umzuändern.
    Mit Stricken habe ich schon einiges gebastelt bzw. befestigt, das geht ganz gut.
    Wobei auch hier haben sich Seile beim Schreddern in zig feine Fäden gezogen und sich schon um die Krallen gefusselt ... Ein Restrisiko scheint mir immer zu bleiben.


    Werde meiner Phantasie mal freien Lauf lassen und mich fleißig ans Basteln begeben.

  • Hallo Katja,


    da kamen ja Gott sei Dank glückliche Zufälle zusammen. Wie Du richtig schreibst, ist auch bei Seilen Vorsicht geboten. Eine Amazone (keine meiner Vögel) hatte sich eine Kralle in einem ausgefransten Baumwollseil verheddert. Die Kralle mußte operativ entfernt werden. Eine weitere Amazone (eine meiner Grünen) hatte kleine Fuseln eines Sisalseils verschluckt, die schließlich den Ausgang des Drüsenmagens verstopften. Nach einigen Tagen Klinikaufenthalt war alles wieder ok. Inzwischen verwende ich nur noch (einige wenige) Hanfseile, weil diese nicht so sehr fasern. Als Spielgegenstände kommen mir nur noch "natürliche" Sachen in`s Haus. Z. B. Äste mit Rinde und Blattwerk, Kiefern-/Tannenzapfen, Leder , unbehandeltes Holz, Küchen-/Toilettenpapierrollen.


    Gruß
    Heidrun

    Dateien

    • DSCN4155.jpg

      (474,63 kB, 5 Mal heruntergeladen, zuletzt: )
    • DSCN7535.jpg

      (353,08 kB, 6 Mal heruntergeladen, zuletzt: )
    • DSCN8840_k.jpg

      (312,31 kB, 7 Mal heruntergeladen, zuletzt: )

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)