Wie ist das zu verstehen? Unsere einheimischen Vögel draußen / Exotische Vögel bei uns in Gefangenschaft

  • Hallo Elisabeth,


    Du glaubst ja gar nicht, wie oft ich mir diese Frage schon gestellt habe. Bisher habe ich noch keine Antwort darauf. Wieso dürfen wir "deutsche Vögel" nicht quälen - Vögel aus anderen Ländern aber schon? Ja, der Begriff "Qual" ist schon richtig - denn jede Vogelhaltung ist eine Qualhaltung. Warum haben Vögel "Flügel"? Richtig - um fliegen zu können. Das können sie in Gefangenschaft leider nicht. Das ist aber nur ein Grund von vielen weiteren.


    Da fällt mir gerade ein: Vor vielen Jahren hatte wir in einem anderen Forum (es existiert nicht mehr) mal einen Thread mit dem Thema, mit wie vielen Flügelschlägen das Fliegen eigentlich beginnt! Die Antworten waren fast alle UNFASSBAR! Aber gut, dieses Thema ist hier jetzt fehl am Platze.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Ja, Heidrun,


    ich stimme dir total zu !!! Wir bekommen immer wieder Papageien angeboten; viele sind krank und/oder krank und alt. Angeblich gibt es in Deutschland ca. 10 000 legale Papageien-Züchter und die Menschen, die immernoch Papageien für sich zuhause haben wollen sind zuhauf vorhanden. So geht das absolut gar nicht mehr !!! :rofl:


    Also was sollten / könnten wir tun, um:


    1. diese Absurdität aufzudecken? Wer hat eine Idee ???
    2. wäre das nicht ein Brennpunkt für alle Papageienschützer in der Papageienhilfe Deutschland, um politisch aktiv zu werden?
    3. Wie könnten wir vorgehen?


    Es müsste natürlich auf der Basis des Deutschen Tierschutzgesetzes geschehen.
    Gibt es Politiker, Institutionen etc., die unterstützend mitwirken könnten?
    Wir könnten z.B. mit einer Petition beginnen.
    Ziel muss ein neues Gesetz sein; also ein generelles Verbot für Papageien in Privathaltung mit Ausnahme der Personen, die jetzt Papageien haben.


    Wer Ideen hat "sich melden" unbedingt !!!


    LG, Elisabeth W.-B.

  • Hallo Elisabeth,

    (...)
    Gibt es Politiker, Institutionen etc., die unterstützend mitwirken könnten?
    (...)


    zu diesem Thema geht mir ein Politiker nicht aus dem Kopf (und das schon seit geraumer Zeit). Den Namen gebe ich Dir erst mal per Mail bekannt.


    Weiterhin geistert mir seit längerer Zeit ein Buchautor im Kopf herum, der sich auch sehr für den Tierschutz engagiert. Auch diesen Namen gebe ich Dir erst mal per Mail bekannt.


    Zitat

    von aglaia
    (...)
    Ziel muss ein neues Gesetz sein; also ein generelles Verbot für Papageien in Privathaltung mit Ausnahme der Personen, die jetzt Papageien haben.
    (...)


    Nichts wünsche ich mir sehnlicher, als daß die Papageienhaltung zu einem "Auslaufmodell" wird!



    Dir ist klar, Elisabeth, daß diejenigen, die gegen die Papageienhaltung angehen, gefährlich leben? Aber wem sage ich das! Klar, weißt Du das! Ich war ja mal jahrelang in der Papageienszene ehrenamtlich tätig und wir wetterten seinerzeit massiv gegen den Import der Vögel - auch in diversen Medien. Die Drohanrufe wurden immer extremer und sie kamen immer öfter. Ich wurde sogar mal eingeladen, an einem Fang der Papageienvögel im Regenwald teilzunehmen. Insider rieten mir dringend davon ab, dieser Einladung zu folgen. Sie prophezeiten mir, daß ich mein Zuhause nicht mehr zu sehen bekommen würde. Eher würde es heißen: "Sie ist in den Weiten des Regenwaldes verschollen!"


    Zitat

    von aglaia
    (...)
    Wir könnten z.B. mit einer Petition beginnen.
    (...)


    Ja, laß uns das mal in Angriff nehmen!!!



    Hoffnungsvolle Grüße
    Heidrun



    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Mich verwundert es - gleichzeitig macht es mich aber auch traurig - daß sich zu diesem Thema niemand mehr zu Wort meldet!


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Vielleicht überlegt ja auch der Eine oder Andere in Ruhe erstmal eine Antwort. (?)


    Es ist ja schließlich ein hochbrisantes politisches Thema.


    Und vielleicht hat ja auch die doofe Grippewelle Mitgliedern bislang arg mitgespielt... Wer weiß?


    Was mich angeht, nein, ich habe absolut 0-Angst vor eventuellen Anfeindungen von irgendwem und vor niemandem !! Aber hallo !! :rofl:
    LG, Elisabeth (W.-B.)

  • Wir können es drehen und wenden, wie wir wollen: Wenn jede Vogelhaltung Qualhaltung ist, dann ist jegliche Tierhaltung Qualhaltung und auch die Unterbringung von Menschen, wie allgemein üblich, ist Qual. Kindererziehung und Schule ist, wie allgemein üblich praktiziert, Qual. Nur deswegen gibt es so viele Neurosen, Psychosen und Suizide. Nur deswegen gibt es so viel Gewalt und Krieg.


    Ich bin für ein Zurück zur Natur. Jeder Mensch benötigt mindestens einen Hektar Land für sich und seine Familie. Keine Haustierhaltung und auch keine Jagd, denn das ist ja auch Gewalt gegen Tiere. Alle Menschen müssen Veganer werden, damit kein Tier mehr leiden muss. Keine Medizin mehr mit Tierversuchen. Beim Spazieren gehen keine Tiere mehr zertreten, sie sind schließlich auch leidensfähig.

  • Hallo, Alfriedo,


    wenn Sie die Inhalte Ihrer Zeilen ernst meinen (?) dann bin ich auch absolut Ihrer Ansicht.


    Für Alle, die sich für dieses Thema interessieren, mein Tipp:


    Die Autoren Dr. Gunter Bleibohm und Harald Hoos von der Organisation "pro iure animals (http://www.pro-iure-animals.de) haben am 21. Januar 2016 einen Artikel herausgegeben mit dem Titel "Die Ethik des Antinatalismus" ("pro iure animals-Newsletter"). Hier wird das Thema "Leben / Leiden" noch zugespitzt; hoch interessant und regt zum Nach-Denken an, um sein Leben bewusster anzugehen etc.. Die Zusendung online ist kostenlos.


    LG, Elisabeth

  • Papageien zu halten ist so schlimm wie Kinder zu misshandeln, ganz egal wie groß eine Voliere ist. Ein Halter kann gar nicht liebevoll genug sein und misshandelt seine "Lieblinge" aufs grausamste! Ihnen gehört der Himmel unter der tropischen Sonne. Papageienhaltung muss verboten werden.



    Hunde und Katzen zu halten muss auch verboten werden, die sind Fleischfresser. Wie viele Singvögel werden allein von unbeaufsichtigten Katzen getötet. Es ist doch schon schlimm genug, dass die Welt von grausamen Fleischfressern wie Marder oder Tiger bevölkert wird. Am besten, man würde die ausrotten.


    Wie schön wäre es doch, wenn alle Menschen in Harmonie mit der Natur lebten, mit den Blumen und Bäumen, den Bienen und Schmetterlingen. Natürlich ist es zu verbieten, den Bienen ihren Honig zu stehlen. Der Mensch ist so brutal. Es wäre für die Erde besser, er wäre gar nicht da. Da es aber Menschen gibt, muss man ihnen beibringen, wie er sich richtig zu verhalten hat; zur Not mit Gewalt.


    Aber auch Pflanzen haben Empfindungen, das wurde schon vielfach bewiesen. Wie können wir Menschen nur so grausam sein, Pflanzen zu quälen und zu töten. Viele Pflanzen fristen ein trostloses und leidvollen Dasein auf Fensterbänken und in Blumentöpfen. Wie sehr sehnen sie sich nach der frischen Erde und kühlem Regen. Auf den Feldern werden sie brutal abgehackt und zerrissen um nur das zu nehmen, was einem gefällt. Der Rest wird achtlos weggeworfen. Man darf nur solche Teile nehmen, die die Pflanzen freiwillig für uns herstellen, also Früchte. Aber die Samen darf man natürlich nicht zerstören, denn die sind ja die Kinder der Pflanzen.


    Das alles zeigt doch, wie brutal und gefühlskalt die Menschen sind, wie animalisch und egoistisch. Die Gefangennahme von Vögeln setzt doch allem Verwerflichen die Krone auf. Gut, dass es PETA gibt. Die tun wenigstens was.

  • Hallo Alex,


    Papageien zu halten ist so schlimm wie Kinder zu misshandeln, ganz egal wie groß eine Voliere ist. Ein Halter kann gar nicht liebevoll genug sein und misshandelt seine "Lieblinge" aufs grausamste! Ihnen gehört der Himmel unter der tropischen Sonne. Papageienhaltung muss verboten werden.
    (...)


    was ist geschehen oder was hat stattgefunden? Ich kann mich noch gut an andere Einstellungen von Dir erinnern!


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
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  • Hallo Heidrun,


    habe ich Dich überrascht? Zweifelst Du an meinen Aussagen? Dann hast Du recht. Die Ironie dieser maßlosen Übertreibung ist schon darin zu erkennen, dass die Tierliebe mit Menschenhass verknüpft ist. Das ist die Argumentationsweise der radikalen Tierschützer, die sich aber nie wirklich eingehend mit Tieren befasst haben. Gleichzeitig sind sie offenbar selber von ihren Mitmenschen derart enttäuscht und frustriert, dass sich ihre Argumente gegen die gesamte Tierhalterschaft richtet.


    Ich habe mich sehr ausgiebig mit allerlei Tieren befasst. Ich habe das Wesen im Tier erkannt und habe in vielerlei philosophischen Ausrichtungen unser Verhältnis zu den Tieren untersucht. Tatsächlich sind die Menschen grausam und desinteressiert an dem Tier an sich. Alles hat sich der Zweckdienlichkeit zu unterwerfen. Das finde ich ebenfalls verwerflich. Aber ich bin nicht der Ansicht, dass man Tiere grundsätzlich nicht halten kann, ich bin nicht der Ansicht, dass Tiere grundsätzlich Schaden nehmen daran, dass der Mensch sie in ihre Obhut nimmt, wenn dabei bestimmte Grundsätze befolgt werden und wenn das mit einer bestimmten Haltung geschieht. Erstens darf man Tiere nutzen, das ist einfach in der Natur begründet. Der Mensch hat die Fähigkeit zu urteilen. Also soll er das Tier nutzen mit einer Haltung von Dankbarkeit und Demut gegenüber seines Soseins, seiner bloßen Existenz. Wenn das Tier seine Existenz aufopfert für uns, so dürfen wir keinerlei Gefühl von Überheblichkeit oder Überlegenheit empfinden. Einfach nur Demut und Dankbarkeit. Wenn wir ein Tier als Lebensgefährte betreuen, dann dürfen wir ihm gegenüber keine menschlichen Maßstäbe ansetzen. Liebe zum Tier schließt eine gewisse Sachlichkeit nicht aus. Wir müssen lernen, das Tier zu lieben als eine Gesamtwesenheit, eine Tierheit. Und diese ist ein Produkt der Evolution in einem ökologischen Gesamtzusammenhang. Wenn wir das Tier aus diesem Zusammenhang entfernen, dann befreien wir es von gewissen vorgegebenen Zwängen, sollten es aber nicht mit wesensfremden Umgebungen oder Verhaltensweisen stressen. Dann ist eine Tierhaltung auch für Papageien kein Problem. Das heißt: Papageien können gehalten werden, wenn wir sie als solche respektieren, ihnen einen passenden Lebensraum bieten und seine natürlichen Bedürfnisse erfüllen. Nahrungsmangel und Feinddruck sowie zig Kilometer Flug am Tag sind ebenso Stress, der die Tiere schwächen kann wie Einzelhaft in einem Bauer. Das Problem bei dieser Angelegenheit ist, dass ausgerechnet Papageienhalter die Wesenheit des Papageien nicht erkennen und respektieren wollen (von einigen Ausnahmen mal abgesehen, Du und Jens z.B.). Bei anderen Vögeln wiederum sehe ich da geringere Probleme. Wir wissen ja, welche Rolle der Papagei beim Unbedarften zu spielen hat. Das darf man ablehnen. Eine Haltung in umfangreichen und gut strukturierten Volieren und die Kontaktaufnahme mit einem der intelligentesten Tiere ist nicht verwerflich sondern eher bewundernswert. Für beide Seiten.


    Das ist meine in Selbstzucht erworbene Erkenntnis. An der halte ich auch fest. Wir können nicht ignorieren und auch nicht verdammen, dass wir Menschen so sind wie wir sind. Wir müssen Erkenntnisse sammeln und diese Erkenntnisse in logische Handlungsweisen münden lassen. Das ist Kultur und Tierhaltung ist ein Teil davon.


    Liebe Grüße, Alex

  • Liebe Heidrun!
    Du kennst meine Meinung dazu. Aber ich schaffe es nicht, hier adäquat zu schreiben. Habe bis gerade eben gearbeitet.
    Würde mich an einer Petition gerne beteiligen, aber mir fehlt ganz einfach die Zeit. Du darfst dich auch gerne in meinem Namen dazu äußern.
    Liebe Grüße
    Frieda

  • Du kennst meine Meinung dazu. Aber ich schaffe es nicht, hier adäquat zu schreiben. Habe bis gerade eben gearbeitet.
    Würde mich an einer Petition gerne beteiligen, aber mir fehlt ganz einfach die Zeit. Du darfst dich auch gerne in meinem Namen dazu äußern.


    Klar, Frieda, kenne ich Deine Meinung zu diesem Thema. Auch wenn Dir momentan die Zeit zu einem Posting fehlt - hol es bitte nach, wenn es die Zeit wieder zuläßt. Dieses Thema wird wohl noch längere Zeit aktuell bleiben.


    Gruß
    Heidrun

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  • Ja, jetzt erkenne ich Dich wieder, Alex!


    Du erwähnst kurz das Problem in der Papageienhaltung. Und was könnte man daran ändern? Dir schwebt jetzt doch wohl nicht die Freiwilligkeit der (potenziellen) Halter vor Augen!


    Wenn sich die Haltungsbedingungen im Sinne der Papageien gesetzlich ändern ließen, dann könnten wir die zukünftigen Halter an zehn Fingern abzählen. Das ist einer meiner sehnlichsten Wünsche!


    Gruß
    Heidrun


    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
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  • Darauf liefe es hinaus. Sachkundenachweis und Nachweis auf wesensgemäße Unterbringung. Kein Bauer, keine Rundumgitter, keine Tristesse mit hier ein Sitzholz und da eine Schaukel. Urwald muss das sein. Das ist doch sowieso viel schöner! Eine Flugbahn, wo die Vögel auch mal das Vergnügen mit Geschwindigkeit haben. Das zu beobachten ist doch tausend mal mehr Freude, als ein dämliches "hallo Quatschkopf"


    Ich kann mich gut daran erinnern, als ich genau solche Visionen hier verfolgte, dass Murren aufkam, so was wäre ja nicht bezahlbar oder soviel Platz habe man ja gar nicht.


    Ja dann soll man eben keine Papageien halten! Auch hier werden ja Pfründe verteidigt. Ich habe die Einsicht gewonnen und halte keine Großpapageien mehr. Für Kleinpapageien wie die Schönsittiche kann ich die Anforderungen erfüllen. So, wie Du es mit Deinen Amas machst, finde ich akzeptabel. Und das ist auch bezahlbar. Du hast den Urwald auf dem Balkon und die Paare haben ihren Rückzugsraum, den sie als solchen auch annehmen und schätzen. Du kannst mit ihnen in Kontakt treten und sie haben die Möglichkeit zu sagen: "Heute keine Lust." Sicherlich hast Du auch noch tolerante Nachbarn. Die Einschränkung kommt bei manchen noch dazu.


    Wenn Halter mit diesen Vorstellungen auch einmal eine Brut zulassen, dann wäre für gleichgesinnte Papageienfreunde auch mal das Verfügen gegönnt, sich mit diesen Tieren zu befassen und Importe von Wildfängen wären völlig überflüssig.

  • Also, Alex, müßte eine Gesetzesänderung her - wie Elisabeth Willich-Braune schon schrieb. Von ganz alleine ändert sich nämlich gar nichts - rein gar nichts!


    Gruß
    Heidrun

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  • Hallo,


    man kann es drehen wie man will: Papageien in Gefangenschaft ist immer Tierquälerei !!!!!


    1) Da Tiere nach Deutschem Gesetz keine Sache mehr sind, müsste die Argumentation für ein generelles Haltungs-Verbot mit den §§ des deutschen Tierschutzgesetzes belegt werden.
    2) Wir haben viele grausige Fotos von Papageien in Gefangenschaft und Hans-Hermann (=Ehemann) hat einiges über den Wahnsinn, sich Papageien in die Bude zu holen, zu Papier gebracht. (Bin im Moment leider etwas krank, bin aber in kürze wieder senkrecht.)


    Papageien sind Wildtiere und vergleichbar mit unseren einheimischen Vögeln können sie in ihren Ländern ihr eigenes Leben als Flucht-, Schwarm- und Flugtiere und absolut ohne Menschen (!) leben. Aber nein, allein in Deutschland gibt es 10.00 legale Züchter (+ illegale Züchter) und mehr als 6 Millionen Krummschnäbel.
    Für die exotischen Vögel ist hier a l l e s falsch: der Mensch, der sie einsperrt und vor dem sie nicht fliehen können; das Futter, das Klima, das Licht... .


    Papageien leiden täglich 24 Stunden in der Gefangenschaft !!!
    ( Das Papageienschutz-Centrum Bremen e. V. hätte ab Ende 2004 (=Eröffnung) bis heute aufgrund ständiger Anfragen mehr als 2000 Papageien aufnehmen können - vom Ara bis zum Mohrenkopfpapagei. Dies allein zeigt doch schon das ganze Elend!)


    3) Würde ein Verbot der Papageienhaltung erfolgen, dann würden die Futtermittelindustrie, die Züchter, manche Tierärzte, Volierenbauer, Zoos etc. etc. furchbar jammern - und natürlich auch die Menschen, die die exotischen Vögel für ihr Ego gefangen halten. Tier s c h u t z ist das nicht !! :(
    Ausnahme sind die Menschen, die sich für alte, kranke... Papageien engagieren und sich teilweise wirklich sehr aufopfern. :rofl:
    So das erstmal für heute.


    LG, Elisabeth


  • Die Argumente sind angesichts zahlreicher Problemfälle verständlich, aus Hinsicht ebenfalls zahlreicher, ignorierter Gegenbeispiele einseitig und in Hinsicht auf meine Einwände und Lösungsvorschläge hin übertrieben.


    Wenn man Papageienhaltung gleichsetzt mit Tierhaltung allgemein (alle Tiere sind Wildtiere und können auch ohne Menschen leben), so ist Tierhaltung insgesamt zu verdammen. Solche Radikalansichten entbehren einen gewissen Realitätsbezug. Ich will nicht leugnen und auch nicht schönreden, dass Tiere viel zu ertragen haben unter unsachgemäßer Behandlung. Diese zu korrigieren ist mein Anliegen, nicht aber ein Radikalverbot.


    Diese Aufopferungsrolle halte ich für scheinheilig, stellt sie doch das Tier über den Mensch, anstatt eine Koexistenz anzuerkennen. Warum opfert man sich für alte, kranke ... Papageien auf anstatt für ebensolche Menschen? Stattdessen greift man andere Menschen pauschal an aus Besserwisserei! Warum Papageien? Weil man Papageien haben will und sein Gewissen beruhigen oder Beweihräucherung bei Gleichgesinnten erheischen will. Das ist ein ganz hartes Urteil, dem sich die Tierethik-Moralapostel gefallen lassen müssen.


    Papageienhaltung ist möglich auch ohne Quälerei und auch im gedeihlichen Miteinander von Mensch und Tier. Der Wunsch mit Papageien zu leben ist legitim und solche Halter, die es verstehen eine adäquate Umgebung und Fürsorge zu gewährleisten, erleiden durch romantische Ideologien ungerechte Anfeindung. Die Standards sind zu ermitteln, nicht eine Generalbevormundung.


    LG

  • Alex, Du hast in Deinem Leben noch nicht tief genug in die Papageienhaltung Einblick nehmen können - nein, konntest Du nicht, denn ansonsten sähen Deine Argumente vollkommen anders aus. Laß Dir das einfach mal von Menschen sagen, die den Einblick haben/hatten.


    Und was Tierhaltung allgemein betrifft, so empfehle ich Dir dringend das Buch von Hannes Jaenicke "WUT ALLEINE REICHT NICHT"!


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Hallo!
    Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich mich Heidruns und Elisabeths Meinung voll und ganz anschließe.


    Heidrun, vielleicht erinnerst du dich, dass ich wegen meiner Meinung zur Vogelhaltung vor Jahren hier im Forum ganz bös angegangen wurde. Mittlerweile sind diese User hier nicht mehr aktiv.
    Außerdem möchte ich von einer kleinen Gegebenheit berichten. Vor kurzem saß ich im Wartezimmer der Tierklinik. Außer mir saßen dort noch 2 Damen mit ihren gefiederten Patienten und unterhielten sich leidenschaftlich und voller Stolz:
    „Ich habe meine Vögel alle selbst großgezogen.“ „Ja, 4-stündlich, auch nachts. Und alle sind sie so süß und zahm“. Das Graumädel der ersten Dame saß völlig untypisch für Graupapageien apathisch am Käfigboden ohne irgendeine Bewegung. Mag sein, dass das an einer Erkrankung lag. Die andere Dame hatte 4 Transportkäfige mit Königssittichen dabei (alle ohne Sitzstange!), diese standen mitten im Gang auf dem Fußboden.
    Nun kenne ich es vom Hundeverein, dass gezüchtet wird, um dem „Brutpflegeinstinkt“ gerecht zu werden. Auch ich finde Tierkinder niedlich und kann mich daran erfreuen, würde aber niemals mit meinen Hunden oder Vögeln züchten. Allein deshalb, weil ich nicht für die Zukunft des Nachwuchses garantieren kann.
    Mir lief es jedenfalls kalt den Rücken herunter.
    Immerhin wurden diese Vögel ja medizinisch versorgt, was auch nicht selbstverständlich ist.
    Das ist nur ein kleines Beispiel, wie manche Menschen mit Tieren umgehen. Beide Besitzerinnen würden mir sicher sagen, dass sie ihre Vögel sehr lieben. Aber aus reiner Gedankenlosigkeit gab es noch nicht mal eine Sitzstange im Käfig. Jetzt mag so Mancher sagen "Das ist doch völlig harmlos und hat mit Tierschutz nichts zu tun."
    Es ist eben auch nur ein kleines Beispiel.


    LG Frieda