Arahaltung gerecht werden . Sehr schwierig

  • Hallo allerseits ;


    ich wollte mich nach einiger Zeit hier auch mal wieder melden , und mal eure Erfahrungen / Meinungen zum nachfolgendem lesen .


    Folgendes :


    Arahaltung ist sicherlich ne Hausnummer für sich ( Größe der Voli , Anschaffungspreis der Pieper , Futterkosten usw. )
    Da freut es einen natürlich wenn die Piepmätze anfangen zu brüten . Mich freut es ja auch , aber ! Mein Problem welches ich habe , das ich nicht weiß wohin mit der Brut . Ich werde sicherlich keinen GB in ein WZ verkaufen , noch einen stolzen Hya für die Gefangenschafft großziehen lassen .
    Meine Frau sieht dies ein kleines bischen anders 8| .


    Ich kann es nicht . Ich kann diese wunderschönen GB nicht " bratfertig " irgendwo auf der Stange sitzen sehen , und weiß , das es mein Vogel sein wird .
    Hyas hin oder her . Im Freileben ist die Zahl seit 8 Jahren gleichbleibend ( immer noch 4000 Stk . )
    Alles in allem habe ich hier schon exakt 50.000 vernichtet .


    Das ist ne Menge Holz . Darum geht es mir aber weniger . Eher darum ; die Vögel geben sich die größte Mühe der Welt um ihre Brut großzubekommen --------------und raus kommt nie was . Diesbezüglich sehe ich meine Vögel leiden . Wie gesagt , sie machen alles und es wird "nüscht " .


    Sicherlich weiß Heidrun und manch anderer das es Prädatoren im Freileben gibt ( Bienen , Affen , Spechte usw. ) . Aber jedes Jahr immer der Verlust der Brut ?


    Jetzt könnte man / ich auch sagen , das ich den Nachwuchs behalte . Wäre aber letztlich nur ein aufgeschobenes Problem , welches man interpoliert hat .




    Schreibt mal bitte eure Meinungen dazu , so wie ihr denkt / jedem der Schnabel gewachsen ist .






    Info : Bruthöhlen gibt es keine . Weder für die blauen noch für die GB .
    GB-aras in einer zugewachsen Voli beim Brüten zu entdecken fällt erst auf wenn der weibliche Vogel nicht mehr sichtbar ist und irgendwo zwischen / unter Sträuchern brütet . Die Hyas haben unterhalb der Duschwanne gefallen gefunden ( vielleicht erinnern sich einige noch an die badenden Hyas )



    MfG Jens

  • Huhu Jensi-Heini,


    schön, mal wieder was von Dir zu "hören"! :love:




    Puh, das is `n Thema, was mich schon viele Jahre lang beschäftigt, bei dem ich aber wohl nie zu einem rundum befriedigenden Ergebnis kommen werde, wohl keiner, fürchte ich.


    Auch wenn ich selber keine Aras halte, bei denen das Problem der "artgerechten" Unterbringung sicherlich noch um einiges größer ist, als bei den kleineren Arten, so habe ich doch selbst bei diesen beschlossen, keinen Nachwuchs mehr zuzulassen.


    Wie leben denn die meisten dieser Kleinen, Agas, Wellis und Co.?
    Auch heute noch in der Regel in einem eher bescheidenen Käfig, weil sie ja soundsoviele Stunden Freiflug haben -hurra!-, bei manchen gar "den ganzen Tag" (es sei denn, man ist grade beim Einkaufen... oder Frisör... oder Zahnarzt... oder..., wie das halt mal so ist).
    Nee, danke!!! :dash:
    Und Außenvolieren, die ich für so immens wichtig halte, ja am liebsten zur Bedingung machen würde, sind eh die Ausnahme, außer manchmal -ausgerechnet- bei Züchtern.


    Bei den Amas, Grauen, Kakadus... sieht`s nicht viel anders aus oder sogar noch schlimmer.


    Dabei meinen es einige Halter gut und würden gerne..., scheitern aber an den Wohnverhältnissen, am Geld, an den Nachbarn, an den Behörden...
    Aber insgesamt gesehen, machen sich die Meisten gleich gar keine Gedanken, und wenn`s Probleme gibt -weg damit! :stick:



    Was bleibt? Eiertauschen!
    Ob die Vogeleltern darunter leiden, wenn sie immer und immer wieder "scheitern" mit ihren Bemühungen, wer kann das schon mit Sicherheit sagen.
    Ein ungutes und unbefriedigendes Gefühl ist es auf jeden Fall! ;(


    Den Nachwuchs behalten, wie ich es in den Anfangszeiten gemacht habe, ist aber keinesfalls die Lösung, denn wie Du richtig schreibst, das Problem ist damit nur aufgeschoben.

  • Hallo Jens,


    ja, Du kennst ja meine Einstellung zur Papageienhaltung und zur Nachzucht. Du weißt ja, daß für mich die Vogelhaltung einer Qualhaltung gleich kommt. Diese Erkenntnis gewinnt man erst nach eigener Papageienhaltung und zudem dadurch, wenn man sich jahrelang um gute Unterkünfte für Abgabevögel bemüht hat. Das Elend, mit dem man laufend konfrontiert wird, ist kaum zu ertragen! Will man die Menschen bezüglich der Papageienhaltung realistisch aufklären, erfährt man ganz schnell, daß man kritische Worte keinesfalls veröffentlicht bekommt und zudem glauben die meisten Menschen die Wahrheit nicht.


    Ich weiß, daß z. B. Blaustirnamazonen im Freileben ca. 30 km am Tag fliegen, dann frage ich mich, wie ich das in der Gefangenschaftshaltung realisieren kann!


    Ich weiß aber, daß ich nicht alleine mit meiner Einstellung bezüglich Nachzuchten bin:



    "(...)
    Eine Aktivität sollte Papageien in der Gefangenschaft allerdings nicht ermöglicht werden, nämlich die Aufzucht von Nachwuchs. Zwar müssen Papageienpaaren Bruthöhlen zur Verfügung gestellt werden, das Ausbrüten der Eier sollte aber auf eine verträgliche Art verhindert werden. Es ist unbestritten, dass auf diese Weise die natürlichen Aktivitäten der Papageien beschränkt werden. Aber es ist moralisch nicht zu rechtfertigen, Papageien in der Gefangenschaft Jungtiere für die Gefangenschaft aufziehen zu lassen.
    (...)"


    Quelle: Elisabeth Willich-Braune, Papageienschutz-Centrum Bremen e.V., Beiträge zum Papageienschutz Nr. 7, 07.07.2007



    "(...) Ohne grundlegende Fragen hier vertiefen zu können, muß aber auch das biologisch existenzielle Bedürfnis zur Arterhaltung bei Psittaciden zum arttypischen Verhalten gezählt und in der Haltung eingefordert werden (Leiden durch fortwährende Unterdrückung aller zum Sexualverhalten zählenden Verhaltensweisen wie arteigene Kommunikation, Partnersuche, Balz, Bau der Bruthöhle, Brut, Futterbeschaffung, Fütterung sowie Verteidigung und Aufzucht der Nestlinge als Ursache von Verhaltensstörungen?). Ein Anstechen der gelegten Eier in einem vollständigen Gelege kann eine praktikable Methode der Familienplanung sein, die wenigstens einen wichtigen Anteil des Sexualverhaltens ermöglicht (das frühe Entfernen der Eier führt dagegen zu dauernden Nachgelegen, dem Legezwang (...)."


    Quelle: Dr. Norbert Kummerfeld, Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Die Haltung von Papageienvögeln - Anforderungen und Wirklichkeit - Für: Amtstierärztlicher Dienst und Lebensmittelkontrolle



    "(...) Hier ist ein Auszug aus dem Brief eines WPT (World Parrot Trust) Mitglieds, der eindrucksvoll die tiefgreifenden Bedenken vieler ausdrückt, die Papageien halten und sich um sie sorgen: "Ich glaube nicht, so traurig es klingen mag, daß Papageien und Menschen weiterhin auf diesem Planeten realistisch zusammen fortbestehen können solange das Leiden der Papageien so alltäglich wie jetzt ist. (...)


    Solange Geld bei Papageien eine Rolle spielt, wird es Kompromisse geben und die Papageien werden die Verlierer sein, egal wie hochragend und mit welch guten Absichten die Organisation, wie prominent der Sammler, wie "umsorgend" der Züchter.


    Warum züchten wir sie? Um die Art zu erhalten? Wofür? Um zu mehr Züchtern zu kommen, in mehr Tierhandlungen, mehr Sammlungen, Heime, in denen die Eigner sie den ganzen Tag in einem meist zu kleinen Käfig mit der sprichwörtlichen Tasse Körnerfutter halten, bevor sie ihrer überdrüssig werden und sie in eine dunkle Garage (sehr üblich) in "Pension schicken" oder sie dem nächsten "Papageien Fan" verkaufen. Wenn sie dies anzweifeln, lesen Sie die Inserate unter der Sparte "Vögel" oder die "Kaufe, Verkaufe Handel"-Sparte in den Vogelinseraten Ihrer Zeitung oder besuchen Sie Auktionen voller unerwünschter Vögel, die mit ähnlich viel Mitgefühl wie Gebrauchtwagen verkauft werden.


    Wir möchten, daß sie gefiederte Menschen sind, die unsere Stimmen nachahmen. Wir nehmen alles Papageienhafte aus ihnen, wenn wir sie ihres Fliegens berauben und sie strafen, wenn sie schreien, beißen oder Schmutz und Unordnung machen. Wahrscheinlich wird kaum eine andere Kreatur so der natürlichen Elemente ihrer Umgebung beraubt wie ein Papagei in Gefangenschaft. Papageien hätten niemals Heimtiere in Gefangenschaft sein sollen! (...)


    (...) Warum züchten wir noch mehr? (...)


    Wir müssen besser zudem Sorge tragen, was wir bereits haben: die schlimmsten Fälle wieder einzugliedern und was an Vögeln jetzt hier ist mehr zu lieben! Ein Durchschnittspapagei muß 15 - 20 mal in seinem Leben sein Zuhause wechseln. Stellen Sie sich den Streß für jeden Vogel bei jedem Wechsel vor. (...) Groß "Freiflug"-Volieren, ordentlich gegen Räuber (menschliche und tierische) gesichert, sind wahrscheinlich die einzige logische Lösung für Papageien in Gefangenschaft und im Besitz einfühlsamer Eigner. Käfige, egal welcher Größe, sind oft nicht mehr als einsame Gefängnisse.


    Ich fragte einmal einen sehr guten, reputierten Züchter: "Machen Sie sich niemals Sorgen darüber, was mit Ihren schönen Babies am anderen Straßenende passiert, sobald sie einmal verkauft sind?" Seine Antwort lautete: "An das können Sie nicht mehr denken, wenn Sie im Geschäft sind." Dies ist für mich und zumindest für die Papageien inakzeptabel. Ich vermute, daß ich darum niemals einen Papagei verkaufen oder auf seinem Rücken Geld machen werde. Wenn ich nicht mehr für sie sorgen kann, werde ich ihnen ein bestmögliches neues Heim suchen, aber verkauft werden sie so wenig werden wie eines meiner Kinder.


    Vergessen wir niemals die eigentliche Lebensqualität, die wir Papageien in dem glorreichen Namen von "Tierschutz", "Rettung gefährdeter Arten" etc. bieten, alles noble Phrasen. Befassen wir uns mit der Realität jener, die diesen Planeten bereits mit ums teilen!


    Ich bete inbrünstig um eine freundlichere Zukunft für alle Papageien und speziell in ihrer Hinsicht für eine Erleuchtung der menschlichen Rasse, von der sie in allem abhängig sind. (...)"


    Quelle: Michael Reynolds (leider inzwischen verstorben) übers. von Franziska Vogel, WORLD PARROT TRUST, Das Wohlergehen der als Heimtiere gehaltenen Papageien und einige Anleitungen zur Rettung von Papageien



    "(...) Rowley hat regelmäßig etwa 100 Nester von Rosakakadus inspiziert, die Jungvögel beringt und markiert. In den kontrollierten 641 Gelegen fanden sich 2.760 Eier (durchschnittliche Legerate = 4,31 Eier/Gelege). Es schlüpften 82,6 %. Allerdings wuchsen nur 1,92 Jungvögel/Gelege heran. Die Sterblichkeit der Jungvögel bis zum Zeitpunkt der Selbständigkeit war immens hoch. Bis zum Alter von ca. 100 Tagen starben 19 % der Jungtiere. 22 % starben bis zum Ende des 2. Monats nach der Selbständigkeit. Nur 49 % überlebten das erste Halbjahr. Ca. ein Fünftel der Tiere (19,5 %) erreichte das zweite Lebensjahr, weniger als ein Zehntel (9 %) das dritte Lebensjahr. Die Wahrscheinlichkeit eines zweijähringen Überlebens lag für Männchen bei 0,19 %, für Weibchen bei nur noch 0,09 %. 242 Todesfälle konnten auf exakt zu ermittelnde Ursachen zurückgeführt werden.


    Quelle: Rowley, I. (1990): Behavioral Ecology of the Galah Eolophus roseicapillus, Chipping norton)



    "(...) Laut Forshaw werden Rosakakadus u. a. von Adlern (Hieratus morphnoides) und Falken (Falco peregrinus) als Beute verfolgt und getötet. (...)"


    Quelle: Forshaw, J. M. (1989): Parrots of the World, 3rd ed., London)



    Martuscelli hat die Beutegreifer von Nestlingen und Jungvögeln der karibischen Amazonenarten gelistet. Es sind dies im Wesentlichen: Eulen, Greifvögel, Waschbären, Hauskatzen, Ratten, Schlangen, Reptilien.


    Quelle: Martuscelli, P. (1997): Nest predation on the Rad-tailed Amazon Amazona brasiliensis in southeastern Brazil, Parrot Biology 1, S. 183-188


    Gruß
    Heidrun




    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Hallo Jens,


    mal aktuell ein Fall von mir:
    Ein Nymphensittichpaar. Die Henne fing an, Eier zu legen - auf den Boden im 2-Tages-Rhytmus. Ich bot ihnen dann einen Nistkasten an, stach die Eier an.
    Ich wartete, bis sie das Gelege allein wieder verlassen haben. Nach 1 Woche das gleiche Spiel von vorne...und das 4-5 mal hintereinander.


    Ich wandte mich verzweifelt an meinen Tierarzt, was ich noch tun kann. Er meinte, ich solle ihnen den Willen lassen - sonst legt sich die Henne tot. Nungut. Als die Henne wieder anfing zu legen- Nistkasten rein - Gelege unbefruchtet. Und das geht jetzt schon seit im letzten Jahr Frühjahr so, also über 1 Jahr!!!


    Hahn rupft sich, er ist frustriert, ich bin frustriert - will doch überhaupt keine Nachzucht. Ich weiß mir nicht mehr zu helfen.


    Tierarzt meinte: entweder Eileiter rausnehmen (risikoreiche OP) oder Hormontherapie (schlägt auf die Organe) oder befruchtete Eier von einem anderen Nymphenpaar unterlegen, damit sie ihren Bruttrieb ausleben können. Letzeres sagt aber nicht aus, daß es nicht nach dieser Aufzucht wieder von vorne losgeht. Letzte Alternative: Trennung, das mir das Herz brechen würde- kann ich nicht.


    Dieser Fall ähnelt deinem...ich bin total zwiespältig :-(.


    Vielleicht verstehst du jetzt auch Alex Böhnke, der in dem gleichen Dilemma steckte (und immer noch steckt).

  • Ich finde Inas Beispiel sehr gut!
    Weil es nicht um Aras geht.
    Das Problem ist nicht Ara-spezifisch, wenngleich es bei GB besonders dramatisch erscheint.
    Wenn das Vorkommen im Freileben zurück geht oder stagniert, erscheint das Vernichten von Nachbruten geradezu verwerflich.
    Aber welche Möglichkeiten haben wir denn?
    Liebe Grüße
    Hazel

  • Nun denn, da die Züchter eh nicht aufhören, en masse Nachwuchs zu produzieren, machen wir halt ebenfalls (wieder) mit!


    Die (Eltern-)Vögel freut`s , die user sowieso, wenn sie "süße Kükenbilder" gucken dürfen, wir haben keinen Stress mehr mit der "Eiertauscherei" (oder anstechen, abkochen, whatever..) oder Legezwang -alles paletti!! :thumbsup:


    Man müsste dazu nur, wie jener Züchter aus Heidrun`s post, die Zukunft der Jungvögel einfach ausblenden...



    Der Haken an der Sache ist..., ich kann das nicht!!! :fie:

  • Mag mir bitte irgend Jemand die Annahme bestätigen, dass das Problem nicht auf Aras beschränkt werden sollte oder darf?


    Liebe Grüße
    Hazel

  • Huhu Hazel,


    lies mal mein erstes post (post 2) nochmal genau durch, dann dürftest Du die Bestätigung haben, dass ich das genauso sehe! :whistling:


    Also nein, meiner Ansicht nach beschränkt sich das Problem auf gar keinen Fall auf Aras!

  • Noch ein Wort zum "Legezwang" bzw. dass die Vögel Eier legen, trotz fehlendem Nistkasten...


    Klar kenne ich das auch, dass unsere Pappenheimer diesbezüglich sehr erfinderisch sind -die Art fortzupflanzen ist schließlich ihr Lebenssinn- und die Eier zur Not sogar einfach in eine Ecke auf die Einstreu am Boden gelegt werden, wie ich schon mehrfach erlebt habe.


    Und was glaubt Ihr, wieviele Tränen ich schon vergossen habe, weil ich diejenige bin, die all ihre Mühen jedesmal wieder zunichte macht! :S


    Aber alles Jammern, es bringt doch nix!!!


    Würden wir Nachwuchs zulassen, wäre die Gefahr groß, dass wir eines Tages erst recht Tränen vergießen, nämlich wenn wir erkennen müssen, dass unsere einstigen "Babys" zu "Wandervögeln" wurden, sich vor lauter Frust die Federn vom Leib reißen oder einfach nur still vor sich hin leiden.... ;( ;( ;(

  • Würden wir Nachwuchs zulassen, wäre die Gefahr groß, dass wir eines Tages erst recht Tränen vergießen, nämlich wenn wir erkennen müssen, dass unsere einstigen "Babys" zu "Wandervögeln" wurden, sich vor lauter Frust die Federn vom Leib reißen oder einfach nur still vor sich hin leiden.... ;( ;( ;(

    So ist es!
    Aber die vermeintlichen Elterntiere müssen darunter leiden.
    Jedes Jahr aufs Neue!
    Und wir schauen einfach nur zu, wie sie Eier legen und vergeblich brüten ....
    Es gibt aus meiner Sicht keine Lösung!
    Vielleicht solten wir mehr auf eine gleichgeschlechtliche Vergesellschaftung setzen.
    Männchen vertragen sich ja in der Regel recht gut.
    Bei Weibchen bin ich mir nicht so sicher.
    Artgerecht ist das Ganze ohnehin nicht!!!!
    Liebe Grüße
    Hazel

  • Ich denke auch das ist nicht Ara spezifisch.
    Bei uns ist ja ähnlich. Auch wir würden den Vögeln gerne eine Brut gönnen. Aber ein kurzer Besuch im Tierschutzhaus genügt und wir wissen wieder das es fast unmöglich ist, gute Dauerplätze zu finden.

  • Vielleicht solten wir mehr auf eine gleichgeschlechtliche Vergesellschaftung setzen.
    Männchen vertragen sich ja in der Regel recht gut.
    Bei Weibchen bin ich mir nicht so sicher.
    Artgerecht ist das Ganze ohnehin nicht!!!!


    Eine gleichgeschlechtliche Vergesellschaftung wäre auch keine Lösung. Ich schildere mal drei "Fälle":


    1. Zwei Gelbscheitelamazonen
    Anfangs waren die Geschlechter unbekannt. Doch beide, sehr gut harmonierende Amazonen, zeigten gegengeschlechtliche Verhaltensweisen. Sie kopulierten sogar und nutzten den angebotenen Nistkasten. Die angeblich männliche Amazone fütterte über ca. 4 Wochen die angeblich weibliche Amazone im Nistkasten. Doch es wurden keine Eier gelegt. Als dann eine Endoskopie erfogte, stellte sich heraus, daß es sich um zwei männliche Gelbscheitelamazonen handelte.


    2, Zwei Blaustirnamazonen
    Es wurde vermutet, daß man zwei gegengeschlechtliche Blaustirnamazonen vergesellschaftet hatte. Kopuliert wurde jedoch über Jahre nicht. Allerdings spielte sich in der Brutzeit folgende Szene ab: Eine der beiden Blaustirnamazonen durfte nicht mehr selbständig Futter zu sich nehmen und nicht mehr auf den üblichen Plätzen sitzen. Die dominantere der beiden Amazonen sorgte dafür, daß die "Partnerin" nur noch auf einem halbhohen Sitzast "leben" durfte und dort wurde sie auch von dem dominanteren Vogel gefüttert. Nach ein paar Wochen war dann dieser Spuk vorbei. Nach einer DNA stellte sich heraus, daß zwei männliche Blaustirnamazonen vergesellschaftet waren.


    3. Zwei Blaustirnamazonen
    Auch hier wurde vermutet, daß zwei gegengeschlechtliche Amazonen vergesellschaftet waren. Nach ein paar Jahren lagen plötzlich 6 Eier im Nistkasten! Nach einer DNA stellte sich heraus, daß zwei weibliche Blaustirnamazonen vergesellschaftet waren.



    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Über einige Jahre betreute ich ein 100 % gegengeschlechtliches Arapärchen (dunkelrote Aras), das auch sehr gut harmonierte. Eier wurden zu jeder Brutzeit gelegt doch sie (die Eier) waren stets unbefruchtet.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Aber die vermeintlichen Elterntiere müssen darunter leiden.


    Das möchte ich so nicht stehen lassen...


    Ich selber hab das in meinem ersten post bewusst anders formuliert:


    Zitat

    Ob die Vogeleltern darunter leiden, wenn sie immer und immer wieder "scheitern" mit ihren Bemühungen, wer kann das schon mit Sicherheit sagen.
    Ein ungutes und unbefriedigendes Gefühl ist es auf jeden Fall! ;(


    Und in der Tat, letztendlich können wir es nicht wissen, wie sehr und ob überhaupt die Vögel leiden unter ihrer "vergeblichen Mühe".


    Das "ungute" und "unbefriedigende" Gefühl haben wir Menschen.



    Unsere äußerst kluge Liane (schade, dass sie sich ned mehr meldet im Forum :S ) hat Fragen dieser Art auch mal in den Raum gestellt:


    Zitat

    Gibt es eigentlich eine wissenschaftliche Untersuchung zu den Folgen einer permanent erfolglosen Aufzucht ?
    Könnte es sein, daß der Hahn irgendwann mal aggressiv zur "versagenden" Henne wird ?
    Kommt es zu irgendeiner Form von Sublimierung ?
    Löst sich die Paarbindung auf (was im Sinne der Arterhaltung ja logisch wäre) ?


    Meine Antwort damals:



    Außerdem kann ich aus langjähriger Erfahrung sagen, dass die Vögel nach dem "Scheitern" recht schnell zur Tagesordnung über gehen, und dass man manchmal gar das Gefühl hat, sie sind sogar erleichtert, dieser Schwerarbeit des Brutgeschäftes -und das ist es wirklich, für beide- endlich entledigt zu sein.


    ...was jetzt wahrlich nicht heißen soll, dass man ihnen das nun auch noch nehmen soll -keinesfalls!


    Bitte bloß meinen letzten Satz nicht dahingehend falsch verstehen! :fie:


    Diese "Schwerarbeit" gehört nunmal zu ihrem Leben dazu und ist auch in Gefangenschaft wichtig und bringt wenigstens noch ein bisschen natürliches Verhalten in ihr Dasein!

  • Hallo ;


    danke für die Antworten .


    Ina , ich kann dich gut verstehen mit den Sittichen .


    Meine Aras haben sich letzten fast selbst umgebracht , als sie einen Baumstamm der in der Voli steht unterhöhlten ( ähnlich Heidruns " Buddelbild " ) , und der Baumstamm sich einseitig neigte ( ähnlich wie der schiefe Turm von Pisa ) . Der Stamm wurde nur noch durch das Voligitter gehalten . Das hätte den Vogel erschlagen können .
    Wann die gebuddelt haben kann ich nicht eingrenzen , da die Voli mittlerweile Urwaldbewuchs hat .


    MFG Jens