• Die Bienenretter

    Umwelt | D 2015


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    Das weltweite Bienensterben
    macht Mirko L. (44) aus Mecklenburg-Vorpommern große Sorgen.
    Auch seinen Bienen geht es schlecht.
    Mit seinem Kompagnon Hartmut H. (50) hat er jetzt Monokulturen,
    Parasiten und Pestizidbelastung den Kampf angesagt.


    Seit drei Jahren imkern beide für den Ökoverband Demeter
    in einem kleinen Dorf im Kreis Ludwigslust-Parchim.
    Ihre Imkerei ist umgeben von Rapsmonokulturen,
    die nach der Blüte im Mai keine Nahrung mehr für Insekten liefern.
    Im Sommer 2014 wären ihre Bienen beinahe verhungert.
    Einen Teil ihrer 120 Bienenstöcke haben sie auf einer Streuobstwiese untergebracht.
    Das Obst verarbeiten die beiden in Mirkos Mosterei,
    denn von der Honigproduktion allein können sie nicht leben.
    Aber genau das ist ihr Ziel.


    Damit ihre Bienen überleben können,
    muss etwas geschehen, finden sie.
    Nicht nur der großflächige Pestizideinsatz der Landwirte ist ihnen ein Dorn im Auge,
    auch ein Versuchsfeld des Pharmakonzerns Bayer in der Nähe der Imkerei.
    Mit den Testergebnissen von dort soll der Nachweis erbracht werden,
    dass ein derzeit in der EU verbotenes Insektizid der Gruppe Neonikotinoide nicht bienenschädlich ist.
    Die beiden Imker wollen das Vorgehen der Agrar- und Pharmaindustrie nicht länger hinnehmen.
    Unterstützung bekommen sie dabei von Bienenforscher Professor Randolf Menzel von der FU Berlin.
    Der international bekannte Wissenschaftler hat sich bei der Forschung auf das Gehirn von Bienen spezialisiert
    und nachgewiesen, dass die Pflanzenschutzmittel das Nervensystem der Tiere vergiften.


    "Wir müssen die Öffentlichkeit wachrütteln", meint Mirko L.
    Schon jetzt enthält in Deutschland gesammelter Pollen nach Angaben von Greenpeace
    in acht von 15 Fällen das zugelassene, von Bayer hergestellte Pestizid Thiacloprid.
    Im Dezember 2015 entscheidet die Europäische Kommission,
    ob zwei andere, zurzeit verbotene Pestizide des Chemiekonzerns,
    wieder zugelassen werden oder ob das Verbot verlängert wird.
    Mirko L. und Hartmut H. haben ihren Honig untersuchen lassen.