Unwissentlich antrainiertes Verhalten ( negativ / positiv )

  • Ich wollte mal dieses Thema mal ins leben rufen , da mir selbst des öfteren schon aufgefallen ist , das ich meine Vögel unbewußt trainiert habe . Ihnen also Verhaltensweisen beigebracht habe die nicht beabsichtigt waren .


    Vieleicht geht / ging es dem einen oder anderem Halter schon ähnlich . In diesem Thema sollten positive wie neagative Verhaltensweisen gezeigt / berichtet werden .


    Bitte keine Kommentare über die einzelnen Beiträge in diesem Thema , dafür kann analog in div. Unterforen ein Thema eröffnet werden


    In diesem Thema geht es ausschließlich darum , wie Verhaltensweisen erlernt wurden ( positiv wie negativ ) und wie sich dies nachhaltig auf die Haltung ( Papagei v.s. Halter ) auswirkt .







    Ich mach mal den Anfang .



    Da ich , wenn ich Zeit habe meine Pieper gerne fotografiere , habe ich entsprechende Leckerbissen auf einen Baumstamm gelegt . Ich mußte warten und warten und warten , bis sie sich entschlossen diesen zu holen oder zu fressen . Meist ging dieses holen des Leckerlies sehr schnell , und ich hatte kaum Zeit fürs Bildermachen .


    Da ich aber ( wenn ich die Voliere in diesem Bereich betrete ) , immer stets und ständig diesen Weg gehe , und diesen nur bis zum Baumstamm -----haben die Pieper nicht lange gebraucht dieses Verhaltensmuster zu zu ordnen .
    Wie gesagt , ich gehe diesen Weg nur um einen Leckerbissen zu platzieren , sonst nicht .


    Irgendwann war es dann so weit , das die Vögel über meinen Kopf hinwegflogen und auf einem Ast in der Nähe warteten ( das ich den Leckerbissen hinlege ) .


    Ich dachte mir , man sind die schlau . Beim realistischem Betrachten der Situation aber , habe ich sie darauf unwissentlich trainiert . Das dies so ein ende nehmen könnte ahnte ich nicht .


    In diesem Fall natürlich ein poisitiver Nebeneffekt ------------auf den ich es nicht abgesehen hatte . Positiv für mich im nachhinein , ich kann mir die Vögel sehr gut vom dichtem ansehen , kann schauen ob sie voll Flugfähig sind , oder krank ----dann würden sie nicht kommen .


    Im Anhang sind Bilder , wo ich den Leckerbissen nicht sichtbar für den Vogel hingelegt hatte , der diesen rausholte und mit Genuß verzehrte . Er sah es also nicht was ich hinlegte .
    Zum besseren Verständniß ; die Himbeeren die ebenfalls auf dem Baumstamm liegen sieht der Vogel zwar , nimmt sie aber nicht ------er sucht die Nuß ----so wie ers gewohnt ist ------denn Himmbeeren kann er sich um diese Jahreszeit minütlich pflücken -dafür brauch er nicht den Jens der sich durch die Voli kämpft .


    MFG Jens

    Dateien

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  • nächstes Wochenden schreibe ich mal ein Negativerlebniß , womit sich sicherlich der ein oder andere Halter identifizieren kann .


    Es wäre schön , wenn User hier in diesem Thema ebenfalls von negativen wie positiven Verhalten berichten könnten --welches unwissentlich dem Vogel beigebracht wurde . Dies würde anderen Haltern helfen ;)


    MFG Jens

  • Hi,
    meine Vögel,die ich hatte und jetzt habe,waren bis auf meine Grauen nicht zahm.Immer wenn ich wollte das meine Wellis,oder damals die Sittiche in Schutzhaus,bzw.Käfig/Voliere sollten,hab ich die Tür weit aufgemacht und auf diese gezeigt.Dabei auch sowas gesagt wie,rein jetzt etc.Da das natürlich nicht klappte,musste ich leicht scheuchen,in richtung Tür.Nach kurzer Zeit brauchte ich nur noch zeigen und sagen "jetzt gehts aber rein" und sie sind ohne das ich scheuchen musste freiwillig reingegangen.
    Bei den Grauen klappte dies zum Schluss zu 100%,bei meinen AV-Sittichen zu ca 95% (die Plattschweife wollten meist nicht) und bei meinen 7 Wellis gehen 6 davon freiwillig,nur einer brauch ca dann noch seine 5 Minuten bis er sich zu den anderen gesellt :D
    Hätte am Anfang nicht gedacht,das man das so trainieren kann,war auch keine Absicht,wollte halt nur zeigen wo sie hinsollen.Mir gefällts :thumbsup:

    LG Ute
    mit ihren "Mini" Schwarm von Bonsai Papageien


    Ich bin gegen Einzelhaltung,Kettenhaltung und Flügelstutzen bei Vögel.Denn Vögel sollen fliegen......

  • Hi Jens,


    alles, was Du machst und ihre Aufmerksamkeit erregt, ist irgendwie Training. Sie schauen was Du machst und reagieren darauf. So ist es natürlich wichtig, zu wissen, was man tut im Beisein der Pieper.


    Ich erzählte ja mal von Hänschen, dem zahmen Nymph, der mit vielen anderen Vögeln in der Außenvoli lebte. Hänschen klebte an mir wie eine Klette. "Der dicke Mensch, auf dem dieser weiße Vogel immerzu herum hockt, ist sicherlich nicht gefährlich, also turnen wir auch mal auf ihm rum." So haben es sich die jungen Pennantsittiche gedacht, sie hatten ja noch keine Negativerfahrungen mit den bösen Menschen. Gedacht, getan. Die Bande turnte auf mir herum und fand das alles sehr interessant.


    Bemerkst Du was? Nicht ich habe sie trainiert, sondern Hänschen.


    Wenn ich im Bademantel morgens früh den Raum betrete, sind sie meistens relativ ruhig. Ich puste ja auch nur die Spelzen ab und erneuere das Wasser. Keine Gefahr. Aber wehe, der Kescher. Dabei habe ich keinen Bademantel an, sondern normale Kleidung. In normaler Kleidung bin ich böser Mensch. Mit Fotoknipse bin ich nicht böser Mensch, mit dem Teller voll Keimfutter bin ich interessanter Mensch, man fliegt nicht so ganz weit weg, wo man besser kucken kann ...


    Ist doch eigentlich gar kein Training, sondern beobachten und lernen der ganz unteren Kategorie. Training ist erst dann, wenn man ihnen unartgerechtes Verhalten beibringt. Also eine Übersprungshandlung, z.B. die der Vogel aus Verunsicherung macht und eigentlich ganz sinnlos ist, aber putzig, die wird belohnt mit irgendetwas, was der Vogel gerne hat. Wiederholt er die Sinnlostat aus Versehen und wird dafür wieder belohnt und erkennt dabei, dass die Tat auf einmal gar nicht mehr sinnlos ist, dann hast Du etwas trainiert.


    Dressur hat man dazu früher gesagt, neudeutsch ist das Training. Training hieß früher eine verbesserte Tätigkeit durch Wiederholung. Darübber schlaft mal.


    Gute Nacht, Alex

  • Ich schreib jetzt mal , was ich wissentlich den Tieren antrainiert habe , obwohl es ein Fehler in der Haltung ist . Mit diesem ( von mir ) wissentlich antrainiertem Fehler können sich bestimmt der ein oder andere Halter identifizieren .
    Alles in allem ist es aber ein häufig auftretender Fehler in der Papageienhaltung --------------ob bewußt oder unbewußt .



    Da ich auch skeptisch dem Thema " Training " gegenüber stand , und mich mit diesem Begriff wenig anfreunden konnte -----------------" experimentierte " ich mal damit .


    Ich wollte einfach nur wissen , ob Papageien oder bessergesagt bestimmte Arten von Hause aus schreien ( so kann man es in einigen Foren nachlesen 8) ) -------------oder ob dies ein Fehler von seitens des Halters ist .


    Ich fang mal an :) :


    Immer wenn meine Hyas angefangen haben zu schreien , gab ich ihnen eine schöne fette Pekan ( also dieses Verhalten ( das Schreien zu verstärken ) .
    Dies machte ich dann längerfristig ( über ein paar Wochen ) , bis mein Hase dann sagte : jetzt rufen die Nachbarn irgendwann die Polizei .



    Was war passiert ?
    Ganz einfach , die Hyas merkten ziehmlich schnell : " wenn ich schreie , kommt der Lange und gibt ne Nuß " .
    Das wollte ich ja auch so . Nur ! , wenn ich morgens um 4.30 Uhr das Haus verlasse ist das nicht mehr so prikelnd . Weder für meine Familie , noch für die Nachbarn ----------------und Hyas können gut , laut und vor allen Dingen anhaltend schreien ( so wie jeder andere Papagei auch ) .


    Es war schlimm , ich mußte mich morgens wie ein Dieb bewegen , damit die Vögel mich nicht bemerkten ( diese schlafen in einer Ecke im Sh , welche nicht durch die Glasscheibe einsehbar ist ) . Aber auch das hatten die schnell raus . Wenn morgens Licht angeht , und der Jens der wie eine Feder :thumbsup: , elfenartig über den Boden schwebt ----------------schreien wir erst mal --------------wegen der Pekan / bzw. ansprache durch Jens .


    Gut , es gibt noch Vorhänge . Also hatten sie dann morgens " geschlossene Gesellschaft " , sprich : keinen Einblick in die Wohnung . Das funktionierte auch .


    Wenn ich dann abends nach Hause kam und zu Tisch saß ging das wieder los :thumbsup: ( kennt einer von euch den Mephisto 8) ------die Geister die ich rief :D ) . Es ging mir auf den S...k .
    Jetzt mußte man nur noch handeln , wenn sie nicht schrien --------------------------und dann gab es eben ein Erfolgserlebniß für die Pieper ( Fütterung in dem Falle mit SBK-mischung , obwohl sie reichlich Nahrung in der Voli haben ) .
    Jedes mal wenn sie nicht mehr schrien , habe ich etwas gemacht mit den Vögeln woran sie ihren Spaß / Freude / positives Erelbniß hatten .


    Das schreien legte sich wieder bis zum normalen Level .



    Dies war ein bewußtest Training von meinen Tieren . Manch anderer Halter macht dies unbewußt -----------------------------es ist aber in der Summe immer noch Training .



    Ich hatte dies schon mal in einem anderem Thema angesprochen , wo dann ( berechtigte ) Kritik kam , warum ich das meinen Tieren antue .


    Ganz einfach , weil ich wissen wollte wie Training funktioniert --------------------------und ob ich mir selber eine objektive Meinung dazu erlauben kann ( und nicht einfach so anderen und ihrer Meinung hinterher laufe ) . Viele andere Halter machen dies unwissentlich , und sind sich dann keiner Schuld bewußt , weil sie es ja nicht " wissentlich " gemacht haben .



    Das ich meinen Vögeln nun nicht wissentlich das Beißen antrainiert habe kann jeder von euch nachvollziehen :thumbsup: , wenn die einmal zulangen fehlt mir der Daumen :thumbsup: -----------------das wollte ich nun nicht .


    Wie das beißen aber funktioniert -----------------------oh ja , da kann ich Beispiele zu aufschreiben , was dann " unwissentlich " dazu beigetragen hat ----------------------das Tier aber hingegen positiv verstärkt wurde .


    MFG Jens

  • Hallo Jens,
    als Bruno vor ca. 2 Jahren zu uns kam konnte er nicht mehr richtig fliegen und hatte auch Schwierigkeiten sein Gleichgewicht zu halten.
    Diese Probleme haben sich aber in kürzester Zeit gegeben, er ist jetzt ein guter Flieger und das Klettern klappt auch super.
    Gleich zu Beginn unserer gemeinsamen Zeit war zu erkennen, dass er viel Angst vor Händen, Arme und Stöcken hat.
    Um Ihn nicht zu stressen haben wir Ihn ganz in Ruhe gelassen. Nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung wurde er immer mutiger.
    Da er ja kein Erfolg durch Beißen haben sollte, bin ich jeglicher Situation aus dem Weg gegangen in der er mich hätte beißen könne.
    Zu diesem Zeitpunkt, vermute ich, hat er das Zepter übernommen.
    Ich weiche zurück wenn ich am Näpfe wechseln bin und er angeflogen kommt. Im allgemeinen gehe ich zurück wenn er den Platz beansprucht ;(
    Nun stellt sich mir die Frage, wie ich das Sagen wieder bekomme ohne ihm den Erfolg durch beißen zu geben?
    Hört sich hoffentlich nicht zu kompliziert an, ich kann nicht so gut formulieren :(
    Vielleicht kannst Du mir ja Ratschläge geben, ich währe dankbar.



    LG von Blümchen, Frida, Bruno,Cocopan(Ratz) und Cocopanine(Rübe)