Solange hier....

  • Warum und in welchem Zusammenhang denkt man über Training nach?
    Ich will nicht, dass er beißt.
    Ich will, dass er freiwillig in die Transportbox geht.
    Ich will, dass er auf den Arm steigt.
    Ich will nicht, dass er schreit.
    Ich, ich, ich!
    Es ist unbestritten, dass Trainingsmaßnahmen, die ein harmonischeres Zusammenleben fördern oder Medi-Gabe erleichtern, auch für den Vogel von Vorteil sind.


    Wie ist es mit Training, das ausschl. dem Wohlbefinden des Vogels dient?
    Man liest wenig darüber.
    HIER hatte ich ansatzweise versucht, in diese Richtung zu lenken.
    Es gab genau eine Antwort von Ute (Natoma). Danke, Ute. :)
    Meine Idee war, vor allem in der dunklen und reizarmen Winterzeit, in der zumindest meine selten und nur kurz in die AV können,
    gegen Langeweile zu "trainieren".
    Mit Lernspielzeug, das sie geistig fordert, so lange mit Verstärker zu trainieren bis sie es selbst beherrschen.
    Sozusagen Hilfe zur Selbsthilfe.
    Ist das nicht auch Training??
    Nur eben nicht mit dem Ziel, das Zusammenleben Mensch/Papagei zu erleichtern, sondern ausschl. um dem Papagei neue Anreize zu geben.


    Warum interessierte sich niemand für das Thema?
    Oder wird Trainieren wirklich nur im Sinne von "Umerziehen" verstanden?

  • Bei uns gibt es ein Sprichwort "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht" übertragen auf die Vögel sie müssen halt manchmal in eine für sie vorteilhaftere Richtung gelenkt werden.
    Das fängt beim Futter an, geht dann weiter mit dem Spielzeug etc.
    Gerade diese Graupapageien, Angsthasen in Person, sollten da etwas gelenkt werden.
    Wenn der Vogel die Transportbox mit einem Ausflug in die AV verbinden kann wird er vermutlich freiwillig in die Box gehen, aber das muss er halt erstmal lernen.
    Das ist denke ich bei Spielzeug ähnlich.


  • Gerade diese Graupapageien, Angsthasen in Person, sollten da etwas gelenkt werden.


    Ich habe nur eine alte Graue.
    Angsthase???
    Keine Spur! :D
    Sie ist die "graue Eminenz"!
    Keiner traut sich an sie heran. :D
    Neues Spielzeug nimmt sie gerne an.
    Auch, wenn das Futter erarbeitet werden muss.
    Sie ist die wahre Herrscherin im VZ. :thumbsup:
    Als "queen mum" wird sie von allen respektiert!
    Dass Graue Angsthasen sind, kenne ich nur aus Geschichten anderer. ;)
    Allerdings hält sich die graue Maus ohnehin für einen Menschen. :rolleyes:

  • Vielleicht stehe ich dem Wort "Training" auch deswegen so negativ gegenüber, weil ich u.a. VIELE YouTube Videos gesehen habe und gar nicht so viel "Dislikes" / Kommentare verteilen kann, wie ich gerne möchte.


    Wir können hier stundenlang diskutieren, wie wir dem "Training" gegenüberstehen. Ich denke/weiß, dass viele in diesem Forum verantwortungsvoller damit umgehen, als die WESENTLICHE Mehrheit. Und eigentlich sollte man sich verbünden und die Zeit eher dazu nutzen, um zu kommunizieren, weshalb es z.B. falsch ist noch stolz einen allein gehaltenen Papageien in einem geschätzten 50x50cm Käfig zu filmen, weil er ein "Ei" gelegt hat und man "Amazing Spitzschreie" ausstößt und mit dem Ei "rum spielt". Ja....die Halterin wurde NICHT gebissen, als sie es in die Hand genommen hat!


    Es gab hier in einem anderen Thread mal den Begriff: "Gallisches Dorf" in Bezug auf dieses Forum. Fand ich ein Aushängeschild, was man hoch hängen sollte!


    Nicht GEGENEINANDER sondern MITEINANDER.


    Alex wir beide haben im Wesentlichen andere Ansichtsweisen vom "Leben" und sind hier schon öfter "aneinander gerasselt". Lass uns doch einfach einen Punkt machen. Du hast deine Sichtweise, ich meine. Daran werden auch stundenlange Diskussionen nichts ändern. Du hast ein großes Wissen über Pflanzen/naturnahe Volierengestaltung. Da sollte man die vertane Zeit doch lieber dazu nutzen, um aufzuklären. NUR FÜR die Papageien.


    Wir können uns (nur im übertragenen Sinne der Asterix-Comics gemeint) im eigenen Dorf prügeln, oder wir können "Römer verhauen".


    Viele Grüße
    Christa

  • @ Christa,


    so anders sind unsere Sichtweisen gar nicht. Ich bin nur etwas offener im Bezug auf das "Wunderwesen" Mensch, zu deren Gattung ich ja auch gehöre, ohne selbstredend zu vergessen, dass alles andere in der Natur ebenfalls wunderbar ist. Ich bin eben der Meinung, dass Mensch etwas Besonderes ist, schon deswegen, weil er es lernen kann, mit Tieren zu kommunizieren und mit der Liebe, die er spenden kann auch Tiere fremder Arten miteinander klarkommen lassen zu können. In freier Natur geht das nicht so einfach, aber das soll es auch geben. Im Haus geht das eher. Dieses zu erfahren ist etwas Bedeutsames. Welche Tiere von Menschen gehalten werden können, hängt letztlich von den Möglichkeiten und Fähigkeiten ab. Es werden viele Tiere gehalten, die man schlechthin als Unmöglichkeit darstellt. Das sind nicht nur Papageien, sondern auch Taranteln, Tiger und Geparde. Und dennoch ist es möglich. Und wenn das Tier nicht existenziell darunter leidet ist es für mich nicht unmoralisch.Die Motive sind allerdings immer zu beleuchten. Hält man sich ein Tier der Selbstdarstellung wegen? Pfui, abstoßend. Hält man sie aus Neugier an ihrem Wesen? Wissenschaftliches Interesse? Teilt man seine Erkenntnisse mit? Wie objektiv sind sie? Menschen mit solchen Motiven sind tatsächlich selten. Jeder Neubeginn ist ein Experiment. Viele Erkenntnisse über die Fähigkeiten und das Wesen der Tiere im Detail entstammen aus eben solchen Experimenten. Aus manchen solchen Experimenten ist eine echte Gegenseitigkeit erwachsen, wie z.B. mit den Hunden und den Pferden. Ich blende dabei nicht aus, dass viele Tiere von Menschen grausam ausgenutzt und misshandelt werden. Auf der anderen Seite gibt es auch Mensch-Tierbeziehungen, bei denen man sagen kann "Ein Herz und eine Seele". Dieses Wunder ist auch mit Papageien möglich, ob das sinnvoll erscheint oder nicht. Bei den meisten geht das in die Hose, weil das Tier Papagei doch zu oft missverstanden, die Erwartungen an es zu hoch sind.


    Papageien sind halt Vögel. Sie besitzen ihre erstaunliche Intelligenz und ein ihnen angeborenes Verhalten. In manchen Beiträgen schrieb ich von wesensgemäßer Haltung. Diese ist vor allem auf die Gestaltung ihres Umfelds gerichtet. Hierin können sich Papageien wohl fühlen, sie können sich "vollständig" fühlen. Eine Interaktion mit dem Pfleger ist für sie keine Bedrohung, wenn sie das gelernt haben. Der Mensch bestimmt hier den Ablauf. Je nach dem, wie er begabt ist, kann sich der Papagei so oder so ausrichten. Bei dem Einen wird der Papagei gelassen, beim anderen wird er tollkühn, aggressiv, aufsässig, Zärtlichkeit heischend oder was auch immer. Der Mensch bestimmt es durch sein Verhalten. Nun hat der Mensch wohl viel zu lernen um den Papagei in seiner Eigenheit zu belassen und trotzdem in eine positiv entspannte Beziehung mit ihm zu treten.


    So hat Jens es ganz eindrucksvoll beschrieben, wie es gehen kann. Und genauso schwebt es mir auch vor. Wer will Jens denn jetzt Vorwürfe stricken, weil er Aras hält und weil er genau diese Beziehung mit den Tieren anstrebt? Er ist das Beispiel, das für mich ausschlaggebend und maßgeblich für eine korrekte Papageienhaltung ist. Alle anderen, die es eben nicht so machen, machen sich selbst etwas vor. Diejenigen, die es nicht leisten können und Papageien halten und gleichzeitig selber welche halten und aber mit dem Finger auf andere zeigen, sind Heuchler. Sorry für die harschen Worte. Man kann ja sagen: "Ich mag Papageien und will mein Leben mit ihnen teilen. Meine Haltung ist nicht optimal. Ich arbeite an ihrer Verbesserung." Man kan auch sagen: "Ich rette Papageien aus den Händen von "Schwachköpfen", aber wenn ich sie gesund gepflegt habe, dann gehen sie an eine andere Stelle, wo die Haltung besser ist, als bei mir." Das ist schmerzlich aber ehrlich.


    So, ich glaube, wir sind uns doch ziemlich einig. Auf, lass uns "Römer verhauen". :D

  • Alle anderen, die es eben nicht so machen, machen sich selbst etwas vor. Diejenigen, die es nicht leisten können und Papageien halten und gleichzeitig selber welche halten und aber mit dem Finger auf andere zeigen, sind Heuchler. Sorry für die harschen Worte.


    Alex ich weiß nicht, ob du das mit bekommen hattest. Ich habe versucht (damit man sich auf das Thema konzentrieren und vernünftig darüber reden kann), dir die "Hand zu reichen".
    Deine Antwort war, dass du u.a. mich als "Heuchler" betitelst (denn ich bin LEIDER weit entfernt von Jens Haltung).


    Kein sehr feines Benehmen.


    Auch wäre das Wort "Beleidigend" wohl passender als "Harsch".


    Mir war bis dato nicht klar, dass ich nur meine Meinung äußern bzw. Einsichten gewinnen darf, wenn ich "Porsche" fahre.
    Ich hoffe Jens hat sich mit seiner Meinung so lange zurück gehalten, wie er diese Haltung noch nicht hatte (falls er sie nicht schon von Anfang hatte, was ich ehrlich gesagt nicht weiß).


    Also werde ich es ab heute solange unterlassen dir gegenüber zu heucheln/zu antworten, bis ich entweder aus eigenen Kräften oder vielleicht mit Hilfe meiner Familie eine Jens-Ähnliche-Haltung aufweisen kann ;-).


    Viele Grüße
    Christa

  • Hi Christa,


    zeigst Du etwa mit dem Finger auf andere? Das hätte ich jetzt nicht vermutet. Ich dachte bei Dir eher an so was: "Ich mag Papageien und will mein Leben mit ihnen teilen. Meine Haltung ist nicht optimal. Ich arbeite an ihrer Verbesserung."


    Hmmm, hab' ich mich da etwa getäuscht? :whistling:


    Grüße, Alex

  • Und wen meinst du dann Alex ? Bei uns gibt es ein Sprichwort ..wer gaggert ..muss auch legen :-) ich finde, es geht ganz schön unter die Gürtellinie was du manchmal so von dir gibst .....
    .

  • Weißt Du, Alex, Du kennst meine grundsätzliche Einstellung zur Papageien-/Vogelhaltung = "... denn sie gehören hier nicht hin". Jaja, ich weiß, es sind aber viele hier, denen ein besseres Leben geboten werden sollte. Die Halter sollten an einer verbesserten Haltung arbeiten, so Deine Worte/Gedanken. In den allermeisten Fällen ist das aber nicht möglich. Bitte komme mir nicht mit dem Gegenteil - ich weiß nämlich sehr, sehr gut, wovon ich rede. Ja, es gibt die eine oder andere Ausnahme - aber wie gesagt = AUSNAHME und dieser Begriff sagt eigentlich alles und "alles" heißt in diesem Fall: "...denn sie gehören hier nicht hin."


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Danke für Deine klaren Worte, Heidrun!
    Dem kann ich mich 100%ig anschließen!
    Es gibt keine wirklich artgerechte Haltung.
    Und es gibt Individuen, die nicht "mal eben" durch Training umfunktioniert werden können.
    Ich werde das Thema "Tara" hier nie wieder ansprechen.
    Außer "blauen Flecken" habe ich nichts "einfangen" dürfen.
    Ich habe hier im Laufe der Zeit, durch Tod und Neuzugang, 4 bis 5 Papageien gehalten.
    Mit keinem hatte oder habe ich jemals Probleme gehabt.
    Außer mit Tara.
    Unter Papageienhilfe hätte ich mir anderes vorgestellt.
    Sei es drum, ich kann mit meinen "Problemen" auch alleine klar kommen.

  • Oh- oh...


    harte Worte- klare Sätze...


    Nun, ich lese die Texte von Alex schon sehr lange und immer wieder gerne.


    Immer und immer wieder beschreibt er seinen Weg- die schmerzhafte Trennung von den "Großen"- hin zu den "Kleinen", denen man das in der Natur, die man zu bieten hat, so schön, wie möglich macht.
    Mit viel Hingabe und Liebe.


    Alex- einen Konsens wird es nicht geben- denn " sie gehören hier nicht her..."
    "...aber sie sind da..."


    Beides ist so wahr, wie fatal- kaum ein Halter hat die Möglichkeit Volieren solcher Größenordnung zu bieten, wie z.B. Jens-
    und doch hat man dem, was man liebt und sich angeschafft hat, in gewisser Weise wenigstens annähernd gerecht zu werden.


    Aus höherer Einsicht- abgeben- WOHIN?


    Meiner Auffassung nach sollte für ALLE Exoten, für sämtliche Haustiere(deren Elend ja auch immer deutlicher wird)- für Pferde und weitere Tiere ein ultimatives Zuchtverbot
    durchgesetzt werden- damt wir Menschen die Altlasten abtragen und uns neu besinnen können.
    Doch mit diesem Gedanken werde ich nicht weit kommen- Tierbabys sind einfach zuu süß!


    Christa- mein Gefühl sagt mir, dass Alex Dich nicht angreifen wollte- es gibt wohl ein bitteres Missverständnis- lies noch mal genau!


    Für heute liebe Grüße von Barbara

  • Danke, Barbara, Du verstehst mich. Und ich kann Dir ebenfalls zustimmen, vor allem der Gedanke, wenn man aus Einsicht seine Tiere abgeben will: "Wohin?" Damit habe ich mir ebenfalls eine Bürde aufgeladen. Ich möchte, dass meine Tierchen so natürlich leben können, wie möglich. Dazu gehört dann auch die Reproduktion. Und dann? Jetzt muss ich einsehen, dass ich meine Vöglis an der Vermehrung hindern muss. Das macht mich traurig. Gerade das Wunder, da ist ein neues Leben entstanden, wird überschattet von der Frage nach deren Zukunft. Aber ist es bei uns Menschen auch nicht anders?


    Nun ist ja in diesem Thread ja auch vor allem die Gestaltung der Beziehung zu den Tieren angesprochen. Sobald man sich Tiere, hier speziell Papageien, ins Haus holt entsteht doch unweigerlich eine gegenseitige Beziehung, zumindest eine Abhängigkeit und einer Verpflichtung auf der anderen Seite. Dieses "Dazwischen" will gestaltet werden. Da setzt mein Gedanke an, dass der Mensch kraft seines Geistes etwas sehr fruchtbares gestalten kann. Dass er von diesem Geist wenig Gebrauch macht, ist leider der Grund, weswegen wir uns hier in Knickerichkeiten verlieren. Das führt leider auch zu der Grundhaltung von manchen, was ich ja auch verstehen kann, dass Tierhaltung durchweg fragwürdig, dass Papageienhaltung grundsätzlich abzulehnen ist. Das finde ich schade und mit meinen Einwürfen versuche ich die Chancen, die mit Tierhaltung inklusive Papageien verbunden sind, einzubeziehen und aufzuzeigen. Dabei werde ich niemals müde, die Qualität, weniger die Quantität da werde ich auch immer wieder missverstanden, in der Tierhaltung zu fordern.


    Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die Tiere, wenn es der Mensch nur geistreich anginge, in Menschenobhut nicht leiden müssen, dass sie sogar gegenüber einem Leben in der Natur noch Vorteile haben können. Heidrun hat den Eindruck, dass dieses wenn überhaupt höchstens eine Ausnahme ist. Und deswegen plädiert sie für das Verbot. Ich glaube, dass das "Schattenreich" der Positivbeispiele doch größer ist. Es ist eben die Frage nach dem "Wie" und sicherlich auch nach dem "was wollen wir überhaupt von dem Tier?". In diesem Punkt haben wir über die Tiere noch viel zu lernen und ich bin auch sicher, dass es viel weniger Interesse an der Natur gibt und an Tieren, wenn man deren Haltung grundsätzlich abschaffen täte. Man kann gewiss Naturerkundungen organisieren hier oder in Übersee. Aber woraus nährt sich das notwendige Interesse daran?


    Wir brauche eine andere Grundhaltung gegenüber der Natur. Das fängt schon bei den kleinen Krabbeltierchen im Garten an. Ameisen, Spinnen und Nacktschnecken sind nicht "Iiiih" sondern Wunder. Hunde, Meerschweinchen und Papageien genauso. So gibt es auch kein Unkraut sondern eine Sprache der Natur, welche wir Menschen verlernt haben. Menschen sind eigentlich ganz besonders wunderbar. Und damit die Menschen noch wunderbarer werden, brauchen wir keine Verbote sondern Geist, gestaltenden, segnenden und wissenden Geist.

  • Der Mensch bestimmt es durch sein Verhalten. Nun hat der Mensch wohl viel zu lernen um den Papagei in seiner Eigenheit zu belassen und trotzdem in eine positiv entspannte Beziehung mit ihm zu treten.


    So hat Jens es ganz eindrucksvoll beschrieben, wie es gehen kann. Und genauso schwebt es mir auch vor. Wer will Jens denn jetzt Vorwürfe stricken, weil er Aras hält und weil er genau diese Beziehung mit den Tieren anstrebt? Er ist das Beispiel, das für mich ausschlaggebend und maßgeblich für eine korrekte Papageienhaltung ist. Alle anderen, die es eben nicht so machen, machen sich selbst etwas vor.


    Jens hat längst begriffen, worum es beim Papageientraining geht, Alex hat es längst begriffen, welche Vorteile ein vertrauensvolles Miteinander von Mensch und Tier für beide Seiten hat, Koppi ahnt, worum es geht (weiter so!).


    Danke an euch, dass ihr offen für Neues seid und euch mit neuen Gedanken zur Vogelhaltung wirklich auseinandersetzt, bevor ihr euch auf eine Meinung festlegt.
    Für manch anderen ist die Eisenbahn eben heute noch Teufelswerk, daran lässt sich nichts ändern.
    Manch einer kann auch nicht über zwei Absätze hinweg lesen und verstehen, sonst würde sich niemand von Alex angegriffen fühlen und man würde ihn hier jetzt nicht angreifen.

    Ich bin zwar omnivor - aber kein geistiger Allesfresser ;)
    Gruß
    Dagmar

  • Und wen meinst du dann Alex ? Bei uns gibt es ein Sprichwort ..wer gaggert ..muss auch legen :-) ich finde, es geht ganz schön unter die Gürtellinie was du manchmal so von dir gibst .....
    .


    Wenn irgend eine Gürtellinie gemeint sein kann, dann die, die den Hut ziert. Auf das richtige Denken zielt mein Gegacker.


    Dann gacker ich mal wieder über mich selbst, ich will ja niemanden auf den Schlips treten, das soll jeder für sich selbst machen. Es ist besser, man ist der Trottel, der über die eigenen Füße stolpert, als anderen ein Bein zu stellen. Tierhaltung ist mitunter eine Gewissensfrage. Also prüfe ein jeder sich selbst aber maße sich nicht an besser zu sein als die anderen.


    Ich habe ja an so manchen Stellen berichtet, wie ich zu meinen heutigen Einsichten gelangt bin. Ganz offensiv habe ich bekannt, dass ich Großpapageien nicht gerecht werden kann. In meiner tollen AV hätte ich zwei ganz gesunde Graupapageien aufnehmen können. Ich habe es aber abgelehnt, weil ich weiß, wie viel Zeit ihre Betreuung benötigt, die ich aber auch nicht bereit bin aufzuwenden. Dafür hätte ich wiederum auf die Prachtfinken verzichten müssen, die in dieser Anlage eine beinahe optimale Unterbringung haben. Gewächshaus wäre jetzt noch besser. Andere träumen für ihre Graupis gerade von solch einer Voli, wie ich sie habe. Vogelzimmer ist doch aber auch schon supi, wenn man sie schön zurecht macht. Ich habe mich auch von den Pennantsittichen getrennt, weil meine Voli für diese Vögel zu klein ist, sie wollen vor allem fliegen. Für die Schönis reicht sie so gerade eben, sie wollen vor allem das Selbe, wie die anderen Sittiche: Fliegen. Schauflüge kann mir unser Düserich in unserem recht großzügigen Haus viel besser präsentieren, als in der Voli draußen. Atemberaubend, diese Kleinen sind ganz großartig, man könnte sagen, ihre Aura ist zwei Meter um die Flieger herum. In diesem Punkt kritisiere ich mich selbst und sage mir, kann die Voli nicht noch vier mal so groß sein? Bei den Graupis, die ebenfalls ausgezeichnet fliegen können, mag die Gewichtung ihres Lebens mehr aufs Klettern ausgerichtet zu sein aber vor allem auf das Soziale. Sie haben von Natur aus eine sehr reiche Laut- und Gebärdensprache. Diese zu entschlüsseln wäre doch eine tolle Aufgabe für Graupihalter. In der Natur bekommt man es niemals so hautnah mit, schließlich kann man ihnen nicht hinterher fliegen. Viellecht mit Minikameras ausstatten wie im Film "Die fantastische Reise der Vögel". Sie haben eine außergewöhnliche Intelligenz, die ein Halter gewiss anregen kann. Darunter leiden sie nicht, mehr aber unter Langeweile.


    Ach ja, das Beispiel von Jens war weniger auf seine Volierengröße gerichtet als auf seine Art der Kontaktpflege mit den Seinigen. Er kommuniziert auf seine Weise mit Aras, was man als Training bezeichnen könnte, vielleicht wäre ein anderes Wort zutreffender, er beruhigt und besänftigt sie. Da wird gar nichts wegtrainiert, sondern Vertrauen aufgebaut. Aggressionen entspringen schließlich einer Sorge bzw. Angst.
    .

  • Da fällt mir noch was ein zum Thema "... gehören hier nicht hin." Jetzt werde ich lästig. Dort, wo sie her kommen, wo sie demnach auch hingehören, werden Papageien gegessen. So kommt es aber auch vor, dass man sich der Waisenkinder annimmt und aufzieht. Sie sind HZ. Die Menschen dort haben ein ganz natürliches Verhältnis zu dem hier heilig gesprochenen Federvieh. Wer sich schlecht benimmt, kommt in den Kochpott. Die Papageien bewegen sich ganz frei im Dorf und können in den Wald entschwinden. Weil sie "fehlgeprägt" sind, bleiben sie aber. Sie locken dafür Artgenossen an, die man wiederum essen und mit deren Federn man allerhand Hübsches herstellen kann. Sind jene Menschen jetzt böse, sind sie schlechter oder besser, als Volierenvogelbesitzer?

  • Hallo, Ihr Lieben-


    ich weiß nicht, wie oft ich während meiner langjährigen Vogelhaltung gedacht habe:---sie gehören nicht ins deutsche Wohnzimmer---
    gemeint sind die Großen- wo "groß" anfängt, ist wohl eine Frage des Bewegungsbedürfnisses.


    Völlig unkompliziert war dagegen die Freihaltung in der Wohnung von Chin. Nachtigallen- von der Arbeit mal abgesehen- (Weichfresser eben...).


    Und uns allen ist bewusst, wenn man ein Tier aufnimmt- öffnet man sein Herz und schließt es darin ein.


    So oder so entsteht eine Beziehung- Gefühle- Liebe und Verantwortung.


    Ich denke, dass es so ist, war hier unstreitig- das WIE war gefragt.


    Und wenn ich die engagierten Beiträge von Jens bedenke, ist es ihm eine Herzensangelegenheit, zu vermitteln, dass Vögel ein Leben als Vogel führen dürfen,
    und nicht als Kind/Enkelersatz überfrachtet von den Bedürfnissen des Halters bis hin zur Vermenschlichung.
    ( erbitte, falls ich falsch liege, entsprechend Korrektur!)
    Dass man dies durch möglichst naturnahe Haltung besser hinbekommt, als im Wohnzimmer, dürfte einleuchtend sein- unsere Einrichtungen sind eben nicht vogelfreundlich-
    und selber möchte man ja auch noch in seinem Zuhause leben.


    Alex- sicher haben es die Vögel in freier Natur nicht so unbesorgt, wie manch Geierlein im deutschen Haushalt-
    ABER sie haben ihr natürliches Klima und ihre ursprüngliche Ernährung-
    freie Partnerwahl und all die Risiken und Nebenwirkungen der Freiheit.


    Wenn dort ein "Menschenvogel" nicht wieder auftaucht- wird er mit Sicherheit auch vermisst-
    aber die Natur sorgt für ihn- oder hat ihn dahingerafft.


    Und die Menschen dort zähmen den nächsten Wildfang- Nachschub bekommen sie gratis frei Haus.


    Vielleicht gelingt es ja, die Diskussion noch mal aufleben zu lassen- ich würd mich freuen!


    Lieber Gruß von Barbara

  • [quote='alfriedro','index.php?page=Thread&postID=40760#post40760']
    Für manch anderen ist die Eisenbahn eben heute noch Teufelswerk, daran lässt sich nichts ändern.
    Manch einer kann auch nicht über zwei Absätze hinweg lesen und verstehen, sonst würde sich niemand von Alex angegriffen fühlen und man würde ihn hier jetzt nicht angreifen.


    Es gibt aus meiner Sicht grundsätzlich keinen Grund, jemanden anzugreifen!
    Schon gar nicht langjährige User.
    Wenn wir alle nicht das Beste für unsere Papageien wollten, wären wir nicht in diesem Forum!
    Natürlich gibt es unterschiedliche Ansichten.
    Das ist völlig normal und auch gut so!
    Auch zu ABA kann und darf man doch unterschiedlicher Meinung sein.
    Auch autistischen Kindern kann so nicht immer geholfen werden.
    Darf und sollte man dann nicht über Alternativen nachdenken?
    Das hat nichts mit "Eisenbahn = Teufelswerk" zu tun.
    Nicht nur Menschen, auch Tiere sind individuell unterschiedlich und sprechen dementsprechend gut oder weniger gut auf "Trainings"maßnahmen an.
    Patentrezepte gibt es nicht!
    Das kann jeder Psychotherapeut oder Psychiater bestätigen.


    Warum ich die These "denn sie gehören nicht hier!" unterstütze?
    Wir können den Papageien weder die klimatisch richtigen Verhältnisse bieten, noch können wir ihnen genügend Freiflug anbieten.
    Ausnahmen bestätigen die Regel.
    Natürlich lebt ein Wildtier in natürlicher Umgebung keineswegs im Paradies.
    Natürliche Feinde (vor allem der Mensch!!), Nahrungsmangel etc. machen das Leben zum Kampf ums Überleben.
    Aber selbst wenn ihr Leben dadurch kurz ist, haben sie erleben dürfen, was freies und natürliches Leben bedeutet.
    Ich jedenfalls habe ständig ein schlechtes Gewissen, auch wenn es "nur" um Mogli geht.
    Die anderen sind viel zu krank und außerdem flugunfähig.
    Sie hätten in freier Wildbahn keine Chance und ich bin froh, ihnen ein kurzes aber möglichst artgerechtes Leben bieten zu können.


    Sie gehören nicht hierher, sind aber da?
    Richtig!
    Trotzdem oder gerade deshalb wäre ich für ein, zumindest zeitbegrenztes, Zuchtverbot.
    Um den Markt zu "bereinigen" und das Angebot so lange zu reduzieren, bis alle Wanderpokale ein Heim gefunden haben.
    Tatsache ist doch, dass die wenigsten eine entsprechend große AV haben und/oder Nachbarn haben, die den Papageienlärm ertragen.