Papageienhaltung in einem Vogelzimmer.

  • Liebe Freunde,
    anfangs war ich noch ganz stolz darauf, dass ich meinen Papageien ein Vogelzimmer in der Größe von 20qm zur Verfügung gestellt habe.
    Mit Zugang zu einer AV.
    Diesen Zugang kann ich allerdings zur Zeit nicht immer gewähren, weil einer meiner Nachbarn etwas dagegen hat.
    Nun zu meinem Problem:
    Ich habe den Eindruck, dass meine Papageien im Vogelzimmer, trotz immer neuer Schreddermöglichkeiten, versauern.
    Irgendwie fehlen ihnen offensichtlich die "Außeneindrücke".
    Natürlich spielen und schreddern sie, aber irgendwie sind sie mir zu leise.
    Öffne ich die Tür und sehen sie, was sonst noch so abgeht, sind sie viel munterer.
    Glücklicherweise wird das ab März 2013 immer so sein, dass sie entweder raus können oder aber frei im Haus herum klettern oder fliegen können und ständig in meiner Nähe sein können..
    Zur Zeit kann ich ihnen das noch nicht bieten.
    Wie macht Ihr das?
    Ich habe ein ständiges schlechtes Gewissen, wenn ich sie in ihrem Vogelzimmer "alleine" lasse.
    Ich dachte immer, sie würden sich alleine genügen.
    Dem scheint aber nicht so zu sein.


    Eure Meinung dazu würde mich interessieren.

  • Moin Hazel ;


    Zitat

    Ich habe den Eindruck, dass meine Papageien im Vogelzimmer, trotz immer neuer Schreddermöglichkeiten, versauern


    Dein Eindruck täuscht dich nicht .



    Stell dir mal selber die Frage was deine Pieper den ganzen Tag machen ( sollen ) , das Woche für Woche , Monat für Monat , ....................


    Wir alle wissen wie klug diese Tiere sind , wie sie kognitiv entwickelt sind .
    Man sollte dabei immer bedenken : je mehr man in der Birne hat ( also kognitiv höher entwickelt ) umso mehr kann man auch leiden !


    MFG Jens

  • Moin,


    nicht dass Ihr glaubt, ich hätte fast 2 Jahre lang zugesehen wie meine Papageien "versauern" und wundere mich jetzt erst. :rolleyes:
    Vor kurzem ist der älteste Graue gestorben.
    Er war blind, aber ein absoluter Alleinunterhalter. :thumbup:
    Morgens der Erste und abends der Letzte.
    Selbst wenn es dunkel war und die anderen schlafen wollte, musste er unbedingt noch ein paar Geschichten los werden. :D
    Da war immer was los im Vogelzimmer.
    Seit er weg ist, ist es erschreckend ruhig.
    Trotz gelegentlich Radio oder MP3-Player.


    Was machen denn andere Berufstätige?
    So ein Arbeitstag ist doch verdammt lang?
    Ich kann das bald zum Glück ändern, aber wenn ich es mir recht überlege,
    dürften Berufstätige gar keine Papageien halten?


    In letzter Konsequenz ist nur eine Haltung in AV und Schutzraum art-, tier- und wesensgerecht?
    Die Antwort von Jens glaube ich zu kennen. ;)

  • Zitat

    In letzter Konsequenz ist nur eine Haltung in AV und Schutzraum art-, tier- und wesensgerecht?
    Die Antwort von Jens glaube ich zu kennen.


    Ich äußer mich jetzt mal nicht dazu , ansonsten bekomme ich Senge :) .


    MFG Jens

  • Jens, von mir nicht ;)


    Ja Papageien sollten so gehalten werden.... Würde sofort wenn ich könnte, wie ich wollte. Leider reicht mein Kleingeld nicht um das zu verwirklichen. Also versucht man die Knastbedingungen so gut es geht zu halten. Das macht man mit einem riesigem schlechten Gewissen.... Jeden Tag aufs Neue.
    Ich würde mir für Chicco und Jacko anderes wünschen, als das was wir bieten ....

  • Hallo


    ich habe ja nur für die wellis und co. eine aussenvoli ?( die anderen haben sicht und auch stimmlich kontakt zueinander.
    ich habe in jeder voli ein riesen fenster drinne, wo sie ständigt rausschauen können, diese werden so wie es die möglichkeit erlaubt geöffnet um frischluft und sonne rein zu lassen.
    bei mir auf dem hof ist auch ständig was los meine 2 hunde sorgrn immer für unterhaltung und werden von den geier aufmerksam beobachtet :D
    dann habe ich noch 2 katzen, na gut der kater ist ein schsser :D , die katze geht aber des öfteren in die voli und macht den unbeliebten vierbeinigen fellträgern das leben schwer bz den gar aus. hin und wieder ärgert sie auch die dackels, desweiteren befindet sich dierekt an der rückseite meine " innenvoli " ein vielbenutzter fussweg. im frühjahr bis herbst spielen auf dem nachbargrundstück kinder und kinder sind ja nun bekanntlich auch immer in gange und bieten eine gute geräuschkolisse, so haben sie eigendlich immer genügend aussenreize und keine lange weile :thumbsup:
    ob dies jetzt unbedingt ideal ? darüber könnte man auch wieder streiten :D ideal ist halt nur ein leben in der freiheit und ein gesundes funktionierendes umfeld !!!!

  • Hazel, so ganz kann ich mich Jens nicht anschließen. Ich halte ja nun selber zwei kranke Tiere ausschließlich im Vogelzimmer und beobachte diese genau. Auch ich war der typisch menschlichen Meinung, die Tiere fühlten sich nur in unserer Gesellschaft wohl. Und ja, die zeigen ihre Freude, wenn ich ins Zimmer komme, auf unübersehbare Weise. Aber das Vogelgerechtere und zufriedenere Leben führen die untereinander, wie ich erstaunt an der rasanten Entwicklung Afros in den letzten Wochen erleben musste. Da bin ich nur noch Nebenschauplatz. Auch das die in reiner Vogelzimmerhaltung unterfordert sind, konnte ich nicht feststellen. Im Gegenteil, die verlangen regelrecht nach ein und der selben monotonen Beschäftigung. Beide zerschreddern am liebsten eingeklemmte Zeitungen und Papprollen. Jeder Versuch, die Anforderungen zu erhöhen, sind fehlgeschlagen. Ich habe mich für meine kranken Vögel auch bewusst gegen die Außenvoliere entschieden. Dort lauern mir zum einen zu viele Gefahren, die für die Tiere das Stresspotential zu sehr erhöhen könnten und zum anderen ist mir die Infektionsgefahr im Aussenbereich zu hoch. Bei so kranken Tieren, wie den unseren gelten m. E. andere Maßstäbe. Bei gesunden Tieren sind die Anforderungen sicher anders zu bewerten.

  • tja, es kommt auch immer darauf an, wie die Beziehung der Vögel untereinander ist-
    leben da drei Einzelwesen mit unterschiedlichen Schwerpunkten- oder geben sie sich gegenseitig, auch wenn nicht direkt verpartnert- Anregung?
    Man kann sie ja nicht zwingen, was miteinander zu tun haben zu wollen.
    Es sind eben Individualisten...
    Vielleicht ist es ja so bei Dir-liebe Hazel?
    Und der süße Entertainer hat verbindlich die Stimmung aufgelockert- hm...
    Und nun ist eine Riesenlücke entstanden, die von den Vögeln erst mal verarbeitet werden muss- vielleicht vermissen sie ihn ja genauso, wie Du?
    Ich hoffe, dass Hüüschi und Mogli eine dicke Freundschaft schließen, trotz unterschiedlicher körperlicher Voraussetzungen.
    Und die beiden Weiberleins im Vogelzimmer sind ja eh sehr speziell...


    Lieber Gruß von Barbara

  • Lui,
    wenn ich Deine Geschichte von Afro und Coco lese, dann ist das mit meinem "Schwarm" nicht zu vergleichen.
    Deine Beiden sind ein Paar geworden und beschäftigen sich miteinander.
    Wie Barbara schon erwähnt, haben meine "Weiber" überhaupt kein Interesse an Mogli.
    Sie sind eher Einzelgänger.
    Mit dem Grauen hatte Mogli ganz dick Freundschaft geschlossen.
    Jeden Ton des Grauen hat er imitiert und viel mit ihm gespielt oder ihn geärgert.
    Das war auch für den blinden Grauen unheimlich schön.
    Jetzt ist Mogli alleine ..... und langweilt sich.
    Ich kann nur hoffen, dass irgendwann Hüschi und er sich anfreunden.


    Zur AV:
    das sehe ich etwas anders als Du.
    Auch (oder gerade) für kranke Tiere halte ich Sonne, Regen, Wind bzw. die frische Luft und auch die Anreize durch Beobachtung der anderen Vögel im Garten für besonders wertvoll.
    Die Edels sind auch ganz verrückt darauf, in die AV zu dürfen.
    Selbst die nackte Sita ist im Sommer oft draußen gewesen. Nicht so lange wie die anderen, aber immerhin hat auch sie es genossen.

  • Moin Ludwig ;


    Zitat

    Auch das die in reiner Vogelzimmerhaltung unterfordert sind, konnte ich nicht feststellen. Im Gegenteil, die verlangen regelrecht nach ein und der selben monotonen Beschäftigung. Beide zerschreddern am liebsten eingeklemmte Zeitungen und Papprollen. Jeder Versuch, die Anforderungen zu erhöhen, sind fehlgeschlagen. Ich habe mich für meine kranken Vögel auch bewusst gegen die Außenvoliere entschieden. Dort lauern mir zum einen zu viele Gefahren, die für die Tiere das Stresspotential zu sehr erhöhen könnten und zum anderen ist mir die Infektionsgefahr im Aussenbereich zu hoch. Bei so kranken Tieren, wie den unseren gelten m. E. andere Maßstäbe.


    sicherlich haben Tiere mit infektionen zu kämpfen wenn sie vom Immunsythem her nicht so stabil sind . Da sollte man schon diffenzieren . Differenzieren aber nur so weit , in wie fern die Krankheit etwas mit der AV-haltung zu tun hat / die dann dem Tier abträglich sein könnte .


    Wenn Tiere nur nach monotoner Beschäftigung lechtzen ist etwas verkehrt gegangen .
    Ich denke ich kann sehr gut eingrenzen warum deine Pieper sich nur mit Zeitungen und Papprollen beschäftigen können . All dies ist eigentlich nur reine Trainingssache ( hört sich zwar im ersten Moment etwas blöde an , ist aber so ).



    Streß kann positiv oder negativ sein ! Meine Tiere haben auch Streß , dieser gehört aber zum Tagesablauf ( genauso wie bei dir oder mir ---------------auch hier wiederum ( positiver wie negativer Streß ) ) .


    MFG Jens

  • Monotonie (egal, ob im VZ oder der AV) ist immer schlimm für so intelligente Tiere wie Papageien.
    Unser Haus hat 4 Zimmer, Küche, Bäder und Garten. Überall hat Jocky ihre Sitzplätze.
    Da Jocky leider ein Menschenvogel ist, will sie an unserem Leben teilhaben.
    Wäre sie nur in ihrem VZ, würde sie versauern.


    Anders sieht es bei echten Paaren und kleinen Schwärmen aus.
    Da muss man dann "lediglich" dafür sorgen, daß stets variierende Beschäftigungsmöglichkeiten vorhanden sind.


    Es gibt mir immer zu denken, wenn geschildert wird : "Mein Papagei hat vor allem Neuen Angst".
    Für mich ist das ein Zeichen dafür, daß der Vogel geistig unterfordert ist.
    Er hat sich sozusagen an die Monotonie seines Alltags gewöhnt. Die Neugier wurde durch Angst ersetzt. Das gilt es unbedingt zu vermeiden.


    Es gibt Leute, die ihre Papageien mit zum Camping-Urlaub nehmen, oder mit in den Schrebergarten.
    Da hat es oft Kritik gehagelt. Ich frage : WARUM ? Ist doch allemal besser als das tägliche Einerlei.

    8o Liane ~~~~~ Bin lieber eine Übelkrähe als eine Duckmaus ~~~~~

  • An Unterhaltungs und Abwechslungsmöglichkeiten mangelt es meinen beiden Bornas aber nicht in ihrem Vogelzimmer. Daran kann's also nicht liegen. Vielleicht war aber meinerseits der Begriff Monoton auch falsch gewählt, habe ich den ganzen Unsinn nicht berücksichtigt, den z. B. Coco über den ganzen Tag so treibt. Auch nutzt die durchaus für ihre Aktivitäten das ganze Zimmer. Afro ist da natürlich aufgrund seiner noch bestehenden Flugunfähigkeit etwas eingeschränkter. Und dennoch haben wir auch den schon an Stellen im Raum abgeholt, wo wir uns gewundert haben, wie der da überhaupt hingelangen konnte.

  • ...nun, da kommt es ja auch auf die Vergangenheit eines Vogels an- was hat er an Traumata erlebt- wie hat er die meiste Zeit seines Tages verbracht- usw.


    Vogel ist ja nicht gleich Vogel- manche werden erst nach langer Zeit aufgeschlossener.


    Und die beiden von Lui sind ja auch noch nicht soo lange beisammen- und irgendwann ist mit Papaierschreddern Schluß- erst mal scheint es der Hit zu sein...
    Ich vergleich das mal mit meiner Goldie aus Malle (Hund), nachts findet sie einen Superknochen (... echt geklautes Hundespielzeug), den trägt sie voller Stolz nach Hause...
    Tagelang ist dieser Knochen der absolute Hit- er wird bewacht- mit ins Körbchen genommen, reingetragen- rausgetragen- auf die Frage: "Goldie, wo ist der Knochen?" fängt die Sucherei an-
    so geht das ein paar Wochen.
    Heute liegt er traurig im Garten- keines Blickes mehr wert- auch die Frage hat ihren Charme verloren...
    Der neue Renner heißt Ball-auch geklaut- das sind wohl die Schönsten...
    Der absolute Hit ist aber derzeit-Pst...-Meisenknödel- wo sie die immer findet, ist mir ein Rätsel.
    So haben die Vögel hier im Garten Nachschub...


    Lieber Gruß von Barbara