Verbot über die Haltung von Exoten

  • so da wir ja in einem anderen Thema auch auf diese Problem gekommen sind...... wollte ich hier mal den raum geben sich hierüber zu äußern und zu diskutieren warum, wieso und weshalb es so weit gekommen ist und wie dieses Verbot Aussehen könnte.


    Zitat

    von Jens
    Solltest du noch irgendwelche Fragen zum Halteverbot für Exoten haben , frag ruhig ------------------------------den Elfmeter haben wir uns alle als Halter / Vermehrer oder wie auch immer , hingelegt !!!!!!!!!!!!!! Gegentreten brauchen nur noch die anderen ( ob der eine nun besser oder schlechter ist , ist hierbei herzlich egal --------------------------wir werden alle über einen Kamm geschoren .


    MFG Jens


    Die habe ich .....


    - Warum ist es zu diesem vorhaben gekommen ? Welche nachgewiesenen Faktoren führen zu solch einer Idee ?
    - Wie soll die Umsetzung aussehen ? Zuchtverbot ?
    - ,,Entsorgung" alles Exoten aus den deutschen Haushalten ?
    - Wohin dann mit den vorhandenen Tieren ?
    - Wie weit soll diese Verbot greifen ? nur in D oder Weltweit ?
    - Wer soll das Kontrollieren ????
    und die Kontrollfrage stellt sich mir aus dem Grund ...... Wenn ein Zuchtverbot aufkommen sollte, der altbestand aber nicht entfernt wird, die Beringungspflicht nun aber für viele arten entfallen ist,..... wer soll dann kontrollieren ob es sich um altbestand handelt oder nicht ??? Das ist nicht möglich.......
    Drogen sind auch verboten, man bekommt sie trotzdem..... wisst ihr wie ich das meine ?


    lg und feuer frei :thumbsup:

  • Das ist nicht möglich.......
    Drogen sind auch verboten, man bekommt sie trotzdem..... wisst ihr wie ich das meine ?


    Hallo Rettschneck (sorry kenne nicht deinen wirklichen Namen, deswegen die Nennung ;-)


    ich finde es toll, dass du das Thema zur Sprache gebracht hast und fände es schön, wenn es eine gute (nicht streitbehaftete) Diskussion ergeben würde. Auch ich würde mich für ein komplettes Haltungsverbot von Exoten aussprechen. Natürlich gibt es viele, die jetzt schreien würden: " Du hast doch selber 2 Graue, dann lass sie doch fliegen!" (wobei ich die Antworten ehrlich gesagt nicht in diesem Forum vermuten würde.) Und ja....ich würde es machen, wenn man sie wieder Auswildern könnte. Aber da sind wir uns wohl einig, dass man in Gefangenschaft gehaltene Papageien eben NICHT einfach mal "aussetzen" kann. Es gab mal einen Versuch mit Gorillas. Die Bedingungen dabei waren allerdings, dass man Tiere in Gefangenschaft ausgesetzt hatte (in einer sicheren Umgebung, da sie die natürlichen Feinde natürlich auch nicht kannten) und sie jeden Tag gefüttert hat (sie waren nicht in der Lage ihr Futter selbst zu suchen). Man konnte jedoch beobachten, dass sie auch viele natürlich gewachsene Pflanzen fraßen. Aber es wurde ebenfalls gesagt, dass es EINIGE Generationen (wenn es überhaupt gelingen würde) bedarf, um diese wirklich sich selbst überlassen zu können. Was dieses Projekt gekostet hat, kann sich jeder vorstellen. Da keiner davon Gewinn schlagen konnte (und sie SEHR kostspielig sind), kann man sich auch vorstellen, wie viele derartige Projekte es gibt.


    Es wird also bei uns "Artenschutz"betrieben, was ich um Gottes Willen nicht schlecht machen möchte. Aber warum sollte man eine Art erhalten, wenn sie ihren Lebensraum (durch Ausbeutung) verloren hat. Warum schreibt sich jemand den Schutz von z.B. bestimmten Aras auf die Fahne, wenn man von GELUNGENEN Auswilderungsverfahren sehr, sehr wenig lesen kann (und zudem die seltenen Arten auch noch handaufgezogen werden). Auch ist damit nicht das eigentliche Problem behoben, dass wir für Exoten einen bestimmten Preis bezahlen, der (in hundertfacher Größenminimierung nur den "Fänger" erreicht) und der damit WIRKLICH seinen Lebensunterhalt bestreiten muss. Und damit meine ich nicht die Wahl zwischen einem opulenten Mahl oder lediglich Kartoffeln mit Soße. Bei ihm geht es wirklich um das nackte Überleben. Und wir gehen her und entrüsten uns über die Fänger von Wildtieren. Aber WARUM kann das ganze funktionieren? Weil wir die dritte Welt ausbeuten, diese hungert und sich irgendwie versucht das Überleben zu sichern, in dem sie uns eben z.B. einen "dekorativen" Elefantenfuß liefert, für den wir immerhin eventuell einen Betrag bezahlen, der eine Familie einen Monat lang das Überleben dort sichert.


    DAS ist das eine. Wenn man sich die Geschichte verschiedener Kontinente/Städte und den jeweiligen Kolonialherrschaften anschaut, ging es IMMER nur um die Ausbeutung des Schwächeren zur eigenen Bereicherung über das Lebenserhaltungssystem hinaus. Es wurde immer mit "das sind halt Wilde, weit unter unserem Stand" argumentiert. Dass diese Menschen vielleicht nicht die gleichen Möglichkeiten erhalten haben, aber dennoch dazu eventuell fähig gewesen wären (den Versuch gab es im Übrigen nur im einzelnen und wurde dann eher verschwiegen), war undenkbar/nicht wichtig.


    Das Tiere weit unter dem Menschen stehen ist selbst in unserer heutigen Zeit in vielen Köpfen. WAS macht sie dem Menschen zum Untertan? Das wir (wodurch auch immer (eine These ist das zuviel erhaltene, tierische Eiweiß, was das Gehirn hat wachsen lassen) die Möglichkeit haben diese Tiere zu töten, sie zu vermehren und dann zu töten, zu unserer Belustigung zu halten und damit (weil wir es alleine wohl nicht vermögen) unser Geld zu verdienen (mit dem einhergehenden Leid der Tiere)?


    Weit abgeschweift...sehen wir uns die Papageien an.


    Gibt es Zahlen, wie viele Papageien dem Kommerz zum Opfer fallen?
    Gibt es Zahlen, wie viele Papageien einigermaßen gut gehalten werden (und wie viele unter erbärmlichen Umständen ihr Leben fristen müssen)?
    Gibt es Zahlen, wie viele sterben, um nur einen zu halten?
    Gibt es Zahlen, wie hoch die (mittlerweile bekannte) geringere!! Lebensdurchschnittserwartung von Papageien in Gefangenschaft ist?
    Gibt es Zahlen, wie viele Papageien rupfen, sich die Brust aufreißen, zig Jahre in einem kleinen Käfig ohne Partner - alleine zur Belustigung des Menschen - gehalten werden?
    Gibt es Zahlen, wie hoch der kommerzielle Ertrag an Haltung von solchen "WILDTIEREN" ist?


    Und ist es damit zu rechtfertigen, dass ich damit meinen Lebensunterhalt bestreite, um nein- nicht nur zu überleben, denn dafür haben wir ja ein hervorragendes Sozialsystem - sondern um eventuell Reichtum zu erlangen? Also Versuch auszubeuten, klappt das nicht, muss ich dennoch nicht hungern....ich werde ja aufgefangen.


    Sorry, dass ich mich so ereifere, und ich weiß, dass ich Teil des Systems bin und nicht besser, weil ich es genauso unterstützt habe, wie viele andere. Aber mir ist bewusst, dass meine Grauen nicht hierher gehören. Ich kein Recht habe sie einzusperren, sie den natürlichen Lebensbedingungen zu entziehen. Aber ich habe es trotzdem gemacht. Und ich verurteile auch keinen. Ich verurteile auch keinen, der einen Papageien in einem kleinen Käfig hält, denn viele Menschen habe diese Weitsicht nicht und im Verdrängen sind wir GANZ groß. Was uns heute berührt, versuchen wir zu vergessen, weil es ja unser eigen Leben einschränkt.


    Aber WAS! genau kann eindämmen, dass Menschen Papageien nicht nur halbwegs artgerecht halten? Und um mein oben geschriebenes noch einmal aufzugreifen:


    Gibt es Zahlen, wie viele Papageien wie z.B. von Jens gehalten werden?


    Und gibt man einem die Möglichkeit, eröffnet man dadurch auch vielen anderen die Möglichkeit, die sie NICHT so halten würden, weil es letztendlich nur um Kommerz geht.


    Und deswegen gibt es GENERELL für Exoten (ALLE Exoten) eigentlich nur das Haltungsverbot!


    Wir haben kein Recht über andere Lebewesen zu bestimmen von denen wir GLAUBTEN, dass sie nicht die selben Empfindungen haben können.


    Und selbst, wenn wir die einzige Spezies sind, die gelernt hat zu weinen, zeigt das noch lange nicht, dass wir empathisch genug sind, dass Leid anderer Lebewesen nachzuvollziehen.


    Und wenn es wie mittlerweile wissenschaftlich bewiesen, die gleichen Empfindungen sind, die wir auch haben, können/dürfen wir nicht vergessen, dass sie das gleiche Leid/den gleichen Schmerz/Kummer empfinden wie wir.


    Und wenn das auch hinter Vielerleuts-Türen stattfindet (genau wie in den Schlachthöfen (mal empfohlen auf der PETA-Seite von Paul McCartney unterstützt: Wenn Schlachthöfe aus Glas wären, würde keiner mehr Fleisch essen) und wir Meister im Verdrängen geworden sind, sollte man sich immer hinterfragen, was dieses (egal welches!) Lebewesen für Leid ertragen muss. Genauso, wie viele Menschen AUCH HEUTE NOCH unserer Ignoranz wegen Leid tragen müssen.


    Und ich nehme mich davon weiß Gott nicht aus! Ich reihe mich ein, aber versuche zu lernen, abzustellen - und nicht zu rechtfertigen. Denn über das Leben eines anderen Lebewesens zu entscheiden, SOLANGE es nicht das ÜBERLEBEN meines Lebens sichert (natürlicher Lebenszyklus), dazu habe ich nicht das Recht und das würde/wird/und tut es! - das Gleichgewicht auch stören.


    Ich persönlich hätte das ganze Geld der Haltung der Grauen (nicht missverstehen) mittlerweile lieber dazu verwandt, mir diese in freier Natur anzusehen.


    Gleichzeitig frage ich mich:


    WAS spricht FÜR eine Privathaltung von Exoten, wenn man NUR die Belange/benötigte Lebensweise der Exoten betrachtet?


    VG
    Christa

  • Hi Schnegg ;


    Christa hat ja schon einiges angesprochenen .
    Ich mach mal weiter :



    Warum ist es zu diesem Vorhaben gekommen ? Schnegg , ist jetzt nicht dein ernst . Sehe dir an wie die meisten Tiere gehalten werden , welche Lebenserwartung die Tiere haben , welche Krankheiten aus den Haltungsbedingungen resultieren .


    Umsetzung ?


    Ganz einfach . Zuchtverbot . Die die dann die Pieper / Schlangen oder ähnliches haben , halten diese eben nur noch . Somit ist ein langwieriges " Aussterben der Privathaltung " gesichert .


    Ob das Verbot in D greift oder in Belgien eben nicht , ist egal . Wenn das nur Deutschland so gehandhabt wird , sind die Beführworter eben einen Schritt weiter .


    Kontrolieren braucht das keiner , wenn dich einer anschwärzen will wegen illegaler Weitergabe von Vögeln macht er das . Oder meinst du es wird nicht auffallen wenn plötzlich bei Omi Schmidt in der Wohnung Arageschrei oder ein melodisches pfeifen eines Grauen ertönt .




    Zum abschließenden Abschluß kann man sagen ; solange noch in diversen Foren Kückenkino bejubelt wird , Haltungsberdingungen die offensichtlich nicht auf die Vögel zugeschnitten sind ------------------ebefalls bejubelt werden ( Hauptsache wir sind eine große Familie :D und haben uns alle lieb ) , Großpapageien irgendwo zwischen Sessel und Gardine krank werden ---------------------------------fragst du dich woher eine Forderung nach einem Halteverbot herrührt .


    Schnegg , ganz ehrlich . Ich bin froh das ich hier in der PD von solchen Storys verschohnt bleibe .


    MFG Jens

  • Liebe Christa,
    ich kann mich Deinen Worten zu 100% anschließen.
    Ohne Wenn und Aber!
    Danke für Deinen wirklich sehr gut formulierten Beitrag!



    Umsetzung ?
    Ganz einfach . Zuchtverbot . Die die dann die Pieper / Schlangen oder ähnliches haben , halten diese eben nur noch . Somit ist ein langwieriges " Aussterben der Privathaltung " gesichert .


    Das sehe ich genau so.
    Natürlich wird es schwarze Schafe geben, die ihre Papageien/Schlangen etc. sich vermehren lassen.
    Und wenn es nur für den eigenen "Bedarf" ist und wahrscheinlich wird auch ein Schwarzmarkt entstehen.
    Das ist aber bei allen Verboten so. Und leider hat der Staat nicht die Mittel, alles und jeden zu kontrollieren.


    Wenn ich wüsste, ich könnte meine Papageien auswildern, würde ich es morgen tun!
    Wenn sicherlich auch mit einem weinenden Auge.


    Liebe Grüße
    Hazel

  • Hallo,


    ich muß jetzt mal ein Bild einstellen, das mir in diesem Zusammenhang eingefallen war.


    Ich weiß nicht, wer das Copyright hat, dieses Bild ging über Monate durch ganz Facebook. Ich habe tagelang über diese Sätze nachgedacht und es zeigte mir, daß wir in unserem Glauben schon eingetrichtert bekommen, daß ein Tier ein Tier ist und nicht mehr und nicht weniger. Und es interessiert nur wenige, ob es Exoten oder sonstige Tiere sind. Tiere sind für unseren Nutzen da, für unseren Spaß.


    Traurig :-(.

  • Oh mein Gott ist das traurig Ina ......ich bin wirklich erschüttert über solch eine Aussage . Darum mag ich nicht viele Menschen ..fühle mich mehr zu Tieren hingezogen ..und mit was ..mit recht ,wenn schon die Kirche solch einen Sch..... Schreibt. Sorry bin zornig .
    Gruß Doris

  • Huhu,


    eigentlich wollte ich gar nicht über die Kirche schreiben, das ist auch oft nicht erwünscht. Aber die Einstellung zu den Tieren, früher war es noch schlimmer als heute, es hat sich schon einiges getan in meinen Augen.


    Aber eben nicht bei jedem :( . Ich denke, die Mehrheit denkt immer noch so.

  • Danke Ina!


    Ja auch hier sollte man sich die Geschichte der Kirche anschauen. Viele (GANZ viele) der katholischen Päpste, stammten aus den damals reichen Familien (Medici, Sforza, etc.) Sie haben sich eingekauft. Ich habe ein schönes Buch hier: "Ich darf das böse Wort mit den 3 Buchstaben hier nicht schreiben ;-) und Folter in der Kirche. 2000 Jahre Folter im Namen Gottes". Da lieb ich mir den Buddhismus, dem jedes Lebewesen wertvoll ist.



    VG
    Christa

  • Ja,


    ich bin schon seit vielen Jahren nicht mehr in der Kirche, ich bin da konsequent. Der Buddhismus ist da anders...und trotzdem stecken die Vögel auch in Minikäfigen :( . Man sehe sich die Märkte dort an, da wird einem ebenfalls übel.

  • Der Buddhismus ist da anders...und trotzdem stecken die Vögel auch in Minikäfigen . Man sehe sich die Märkte dort an, da wird einem ebenfalls übel.


    Ja Ina, da hast du vollkommen recht. Es sind Menschen, die dem Buddhismus aus Religiosität Geldstücke spenden, die aber dennoch für ihr Überleben sorgen müssen und es in jeder Konsequenz auch tun. Viele Inder z.B. sind jedoch Vegetarier und die WIRKLICHEN Buddhisten halten keine Tiere in Gefangenschaft oder würden sie verkaufen.

  • Ich lehne Religionen, jeglicher Art, grundsätzlich ab.
    Sie haben mehr Unglück über alle Lebewesen gebracht, als dass sie hilfreich gewesen wären.
    Der Buddhismus und Hinduismus mögen eine Ausnahme sein.
    Es sind die einzigen "Religionen", die allen Lebewesen eine Existenzberechtigung zusprechen.
    Allerdings nur, weil an Reinkarnation geglaubt wird, was bedeuten könnte, dass man als Tier wieder geboren werden könnte.
    Einzige Ausnahme: die alte ägyptische Religion.
    Demnach muss man sich als Mensch dem Jüngsten Gericht der Tiere stellen.
    Wer von uns würde da bestehen können?


    Liebe Grüße
    Hazel

  • ch lehne Religionen, jeglicher Art, grundsätzlich ab.
    Sie haben mehr Unglück über alle Lebewesen gebracht, als dass sie hilfreich gewesen wären.


    Liebe Hazel,


    da hast du vollkommen recht. Auch die verschiedenen Religionen dien(t)en letztendlich nur dazu, sich Untertanen zu schaffen/Macht auszuüben. Der URSPRÜNGLICHE Buddhismus schützt jedoch jedes Lebewesen.


    Eigentlich muss man nur den "gesunden Menschenverstand" einschalten.


    LG
    Christa

  • Liebe Christa,
    leider ist es so, dass sich der Mensch als "Krönung der Schöpfung" empfindet.
    Das Gegenteil ist der Fall!
    Kein Lebewesen zerstört den eigenen Lebensraum so rigoros, wie Mensch es tut.
    Irgendwann wird sich das rächen.
    Ich bedaure zutiefst, einen Sohn geboren zu haben und daraus folgend eine Enkeltochter zu haben.
    Sie werden die Fehler ihrer Vorfahren ausbaden müssen.


    Ich werde ihnen nicht helfen können, wenn die Natur umschlägt und ein menschenfreundliches Leben nicht mehr möglich sein wird.


    Liebe Grüße
    Hazel

  • Puh - muss jetzt aufpassen, daß ich keinen Roman schreibe...
    Christa hat ja schon sehr viele Punkte angesprochen und wunderbar formuliert.


    Worüber wir uns wohl alle einig sein dürften :
    1) Auswildern kann man unsere Papageien nicht mehr. Es wäre ihr Tod.
    2) Papageien werden vielfach nicht artgemäß gehalten. Das haben sie nicht verdient.
    3) Ein Haltungsverbot würde selbstverständlich Übergangsfristen gewähren. Niemandem würde sein Papagei weggenommen werden.
    4) Ein Haltungsverbot in Deutschland hätte Signalwirkung auf andere Länder.


    Spontan sage ich deshalb "ja" zu einem Haltungsverbot von Papageien.
    Aber ich möchte die Folgen von zwei Seiten näher beleuchten.
    Und ich mache das mal am Beispiel der Graupapageien.


    Folgen für das Individuum :
    A : Es müßten keine Papageien mehr durch lange Transporte leiden.
    Hintergrund : Noch immer dürfen legal Wildfänge in festgesetzten Quoten exportiert werden. Außerdem werden in Afrika im großen Stil Eier den Wildgelegen entnommen und in Zuchtstationen aufgezogen. Diese Zuchtpapageien dürfen in unbegrenzter Menge ausgeführt werden.


    B : Mittelfristig würden keine Papageien mehr unter schlechten Haltungsbedingungen zu leiden haben.


    C : Papageien wären nur noch in Zoos und Vogelparks zu sehen. Dort müßte eine optimale Haltung gewährleistet sein (Kontrollen).


    D : Ein Haltungsverbot würde sich vermutlich zuerst in den Ländern durchsetzen, die schon ein relativ "entwickeltes" Verhältnis zur Haltung haben.
    In weniger "entwickelten" Ländern hingegen würde weiter gezüchtet. Aber die Vorbildfunktion von z.B. Österreich und Deutschland würde wegfallen.


    Folgen für die Art :
    A : In den Ursprungsländern der Papageien würde weiter exportiert werden. Allerdings könnten die Preise sinken, da ein wichtiger Markt wegfiele.
    Das könnte dazu führen, daß in den Ländern kein Interesse an der Erhaltung der Art mehr besteht.


    B : Papageien werden von den Indigenen häufig wegen des Fleisches und der Federn getötet.
    Papageienköpfe werden in einigen Ländern für schamanistische Rituale verwendet.
    Diese Praktiken würden sich auch bei einem weltweiten Haltungsverbot nicht ändern.


    C : Lebensraumverlust und Wilderei können zum Aussterben einiger Papageienarten im Freiland führen.


    D : Vogelparks wie z.B. der Loro Park würden die Einnahmequelle "Privathand" verlieren.
    Damit würden sie evtl. Probleme in der Finanzierung ihrer Arterhaltungsprogramme bekommen.
    Die Papageienzucht in Zoos würde sich einfach nicht mehr lohnen.


    Fazit : Mit einem Verbot der Privathaltung nehmen wir das Aussterben einiger Arten in Kauf.
    Das Individuum muß nicht mehr leiden. Die Art hingegen könnte verschwinden.

    8o Liane ~~~~~ Bin lieber eine Übelkrähe als eine Duckmaus ~~~~~

  • Moin,


    von was träumt ihr ?( ?


    Keinem sollen die Papageien weggenommen werden - was ist, wenn diese eine Brut anstreben wollen? Ich kenne einige Paare, die bringen ihre Halter zur Verzweiflung, weil sie diesem Wunsch nachgehen wollen. Wie schon oft argumentiert wurde: auch Brut gehört zu einer artgerechten Haltung dazu.


    Ich könnte mich noch mit einer europaweiten Exotensteuer anfreunden, aber das wars auch schon.


    Die Tiere müssen aus Zoogeschäfte und Bau- bzw. Gartenmärkten raus, dort dürfte kein Handel mehr erlaubt werden. Bzw. die Auflagen zum Verkauf so hoch geschraubt werden, daß es für sie enorm schwierig wird.
    Züchter müßten höhere Auflagen bekommen und auch viel mehr kontrolliert werden.


    Die Amtsveterinäre und die Beamte von den Naturschutzbehörden müssten intensiver geschult werden, die Gesetze überhaupt mal bundesweit einheitlich gestaltet werden, die Mindestbedingungen müssen erhöht werden . Die Einzelhaltung und die Handaufzucht verboten werden. Und mehr Kontrollen müßten statt finden (was mit einer Exotensteuer zu finanzieren wäre).


    Da wäre unseren Vögel schon einiges geholfen.

  • Mir ist aufgefallen das seit der Gesetzesänderung in Österreich 2005, größere Papageien als Nymphensittiche aus den Zoogeschäften verschwunden sind. Die Zooanlagen wurden umgebaut damit weniger Vögel mehr Platz haben und vor allem größere Flugstrecken. Ob der Kauf von Papageien generell zurückgegangen ist kann ich leider nicht nicht sagen.

  • moin,
    eine Exotensteuer wäre natürlich auch nicht schlecht, fehlt aber die kontrolle.... ebenso wie bei der Hundesteuer.......
    Vielleicht wäre es mal ein anfang wenn die Läden mal wirkliche Volieren verkaufen würden die den Mindestmaßen entsprechend sind und nicht diese kleinen huckschen fürs Wohnzimmer..... WEnn an der vermarktung der Tiere und deren Zubehör mal ein wenig die messlatte höher gelegt werden würde, wäre das wohl schon ein schritt.....


    Ina du schriebst, das die Züchter und verkäufer besser unter die Lupe genommen werden sollten, meiner meinung nach sollten aber die Halter auch mit ins boot gezogen werden, Kein Papagei oder sonstiger Exot ohne abgelgete Sachkundeprüfung, die dann wiederum Deutschland weit gleich sein müßte. Und dieser Sachkundenachweis sollte dann auch saftig sein mit der option das man durchfallen kann.....


    Eine generelle abschaffung und ein generelles Verbot der Exotenhaltung lehne ich ab....... wobei ja auch mal nett zu wissen wäre WAS alles unter das Synonym Exot fällt.......


    Die Kosten die für die Kontrollen entstehen würden, die aber auch evtl. gleichzeitig neue Arbeitsplätze schaffen würden...... könnten sich allerdings nicht decken.........


    lg

  • WAS spricht FÜR eine Privathaltung von Exoten, wenn man NUR die Belange/benötigte Lebensweise der Exoten betrachtet?


    Die Frage würde ich wirklich gerne noch mal aufgreifen. Auch gerne als Pro/Kontra Liste?

    wobei ja auch mal nett zu wissen wäre WAS alles unter das Synonym Exot fällt


    Als Exoten werden im Allgemeinen Wildtiere und deren Nachzuchten bezeichnet, die weder in Deutschland heimisch sind noch als domestiziert angesehen werden können - und somit an das Zusammenleben mit Menschen nicht gewöhnt sind.


    VG
    Christa

  • Ina du schriebst, das die Züchter und verkäufer besser unter die Lupe genommen werden sollten, meiner meinung nach sollten aber die Halter auch mit ins boot gezogen werden, Kein Papagei oder sonstiger Exot ohne abgelgete Sachkundeprüfung, die dann wiederum Deutschland weit gleich sein müßte. Und dieser Sachkundenachweis sollte dann auch saftig sein mit der option das man durchfallen kann.....


    Ja, da stimme ich dir voll zu. Die Sachkundeprüfung von der BNA ist gar nicht so einfach, eine gewisse Durchfallquote gibts da auch. In meinen Augen müßte sie zur Pflicht für jeden Exotenhalter werden, dafür aber noch optimiert werden. Ich meine, da gibt es wichtigere Sachen wie alle Vögel mit lateinischem Namen zu kennen (nur mal als Beispiel).