Verpaarung von Amazonen (gegengeschlechtlich, ähnlichen Alters, gleicher Amazonenart)

  • Ich würde gerne wissen, ob meine Erfahrungen in der Verpaarung von Agaporniden (Große Papageien in einer kleinen Verpackung) annähernd übertragbar ist auf die Verpaarung von Amazonen.


    Oberster Grundsatz: KEIN ZWANG!!!


    - Die zu verpaarenden Tiere werden nicht in eine Voli zusammen gesteckt. UNd schon gar nicht in die bereits für einen Vogel bekannte Voli.
    - Die zu verpaarenden Vögel lernen sich vis a vis in getrennten Volieren kennen. Die Volieren sind so eingerichtet, dass Sitzäste und Futter/Wasser auf jeweils gleicher Höhe angebracht sind (Höhenunterschiede dokumentieren Rangfolgen, wenn ein Vogel höher sitzen darf als der andere, beeinflusst man die Rangfolge der Vögel untereinander. Förderlich für eine Beziehung ist eine gleichhohe Anordnung der Volierenelemente).
    - Entweder kein Vogel, oder beide zu verpaarenden Vögel bekommen Freiflug. Niemals würde man erlauben, dass der alt eingesessene Vogel sich auf die Voli des neuen Vogel setzt und ggf. von unten in die Füße gebissen wird. Auch das Sitzen auf der Voli des anderen bedeutet eine Machtausübung, die einer wachsenden Beziehung nicht förderlich ist.
    - Vor dem gemeinsamen Freiflug sollte man im Zimmer Veränderungen vornehmen (zusätzliche oder neue Landeplätze....), damit der alt eingesessene Vogel sich auch mit Neuerungen befassen muss und der neue Vogel diese unbekannten Plätze nutzen kann. Meine Agaporniden sind bei alle dem, was sie kennen der Meinung, es gehört ihnen. Ein neuer Vogel hat es dann schwer. Die Veränderungen lösen die Besitzansprüche damit etwas auf.
    - Kommt ein neuer Vogel zu einem zahmen alt eingesessenen Vogel hinzu, wird man mit viel Fingerspitzengefühl versuchen die beiden Vögel aufeinander zu beziehen und sich möglichst zurück zu nehmen. Man wird beachten, dass zwei Vögel die Situation ganz genau betrachten: der eine mit Eifersucht und Neugier und der andere mit Unsicherheit und Neugier. Wendet sich der Halter dem neuen Vogel stark zu, riskiert er die Eifersucht des alt eingesessenen Vogels. Wendet sich der Halter dem alt eingesessenen Vogel zu sehr zu, blockiert er eine entstehende Beziehung.


    - Selbst dann, wenn die Vögel Interesse aneinander zeigen, würde ich immer zur Vorsicht raten und auf gar keinen Fall nach dem ersten Kraulen die zweite Voli abbauen. Das Unterschreiten der notwenigen Distanz führt zu heftigen Beziehungsstörungen, die evtl. auch zum Scheitern der Verpaarung führen können.
    - Wahrscheinlich macht es auch Sinn, beide Volieren während des Freiflugs zu schließen, Futter und Wasser an einem ganz anderen Ort (als jemals zuvor) anzubieten. So kann sich kein Vogel in das Reich des anderen eindringen....


    Mir fallen bestimmt später noch mehr Punkte ein. Aber das sind erst einmal die Punkte, die ich in der Verpaarung von Agaporniden für überaus wichtig halte.
    Lassen sich diese Punkte annährend übertragen? Wo seht ihr Unterschiede?


    Macht eine Verpaarung zweier Amazonen auf neutralem Boden mehr Sinn?


    Liebe Grüße
    Elsbeth

  • Gerade bei Amazonen kann man nicht pauschal sagen, was richtig ist und was falsch.
    Normal sollte es so ablaufen:
    Nach Möglichkeit fremde Umgebung bzw. die Umgebung so um gestalten das sie fast Fremd ist.
    Nach Möglichkeit: Zwei Käfige oder eine große Voliere mit Trenngitter.
    Dann heißt es Beobachten:
    Es gibt Fälle da konnte man die Tiere nach nicht mals 1/2 Stunde zusammen lassen, die haben es deutlich gezeigt.
    Sie zeigen deutliches Interesse, kleben am Gitter und versuchen zu dem anderen hin zu kommen.
    Bei anderen kann es Tage oder Wochen und länger dauern und man muss auf die Reaktionen der Beiden achten.
    In der Regel kann man sie nach 2-3 Tagen zu einem gemeinsamen Ausflug raus lassen und Beobachten, wenn keine ernste Angriffe gestartet werden, sollte man das den Vögel selber überlassen, wie nah sie sich aneinander lassen.
    Wiederum kommt es auch auf Art der Aufzucht an und wie sie bis Dato gehalten werden, bei reinen HZ die nie einen Artgenossen gesehen haben ist es deutlich schwieriger als bei Vögel die schon Partnertiere hatten oder besser gesagt, sie wissen das sie Vögel sind.
    Aber mit Sicherheit wird Heidrun auch noch was dazu sagen :)

  • Aber mit Sicherheit wird Heidrun auch noch was dazu sagen :)


    Es ist ja schon alles gesagt :).


    Zitat

    von Elsbeth
    Macht eine Verpaarung zweier Amazonen auf neutralem Boden mehr Sinn?


    Eine Vergesellschaftung/Verpaarung zweier Amazonen auf neutralem Boden könnte evtl. problemloser verlaufen. Ein "neutraler Boden" könnte auch eine völlig veränderte Räumlichkeit darstellen (wie Ralf schon bemerkte).


    In der Regel verläuft eine Vergesellschaftung/Verpaarung komplikationsloser, wenn eine männliche Amazone bei einer weiblichen Amazone Einzug hält. Weibliche Amazonen neigen nicht so stark zur Revierverteidigung.


    Zitat

    von Elsbeth
    Lassen sich diese Punkte annährend übertragen?


    Ja, Elsbeth


    Gruß
    Heidrun


    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Gut, dann hoffe ich, das Rudi bald glücklich wird. :)


    Lieben Dank euch beiden. ;)

  • Hallo Elsbeth,


    ich drücke ganz ganz fest die Daumen :) . Rudi ist ein wirklich hübsches Kerlchen :love: !

  • Hallo Elsbeth,


    hast Du für Rudi ein "Mädchen" in Aussicht?


    Fragende Grüße
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)