In den nächsten 60 Stunden verlieren wir Wald von der Größe Berlins

  • In den nächsten 60 Stunden verlieren wir Wald von der Größe Berlins


    + 03.02.2011 +
    Deutscher Papierkonsum trägt Mitschuld am rasanten Waldschwund.


    Die Uhr tickt:
    In jeder Minute verschwinden rund um die Welt 35 Fußballfelder wertvoller Wald. Sehen kann dies ab sofort jeder am Berliner Hauptbahnhof: Zum offiziellen Start des UN-Jahres der Wälder hat der WWF dort den Waldverlust-Ticker 2011 enthüllt.


    Eine große digitale Uhr zählt vom 1.1. bis zum 31.12.2011 die vernichtete Waldfläche weltweit. Unter dem Zähler prangt in großer Schrift der Satz: „Innerhalb der nächsten 60 Stunden verlieren wir Wald von der Größe Berlins.“ Anhand alltäglicher Beispiele erklären Infografiken undTexte auf der Rückseite des Tickers, in welchen Produkten Wald zu finden ist und wofür die gigantische Zahl von 35 Fußballfeldern Wald pro Minute verschwindet. Der Waldverlust-Ticker steht bis zum 28. Februar im Berliner Hauptbahnhof und wird anschließend in anderen Bahnhöfen Deutschlands aufgestellt.


    Der WWF betont, dass der rasante Waldverlust auch auf das Konto Deutschlands geht. „Wir Deutschen verbrauchen jedes Jahr allein 20 Millionen Tonnen Papier“, sagt Philipp Göltenboth, Leiter des Waldprogramms beim WWF Deutschland. „Pro Kopf sind das im Durchschnitt 235 Kilo pro Jahr für Küchenrollen, Pappbecher, Werbeprospekte, Druckerpapier und Taschentücher. Damit liegt Deutschland EU-weit an der Spitze.“


    Nicht nur die Papierindustrie sorgt für den Waldschwund. Der Wald bleibt auch auf der Strecke, um den wachsenden Bedarf an Fleisch, Futtermitteln, Holz und Bioenergie zu decken. An die Stelle von natürlichen Wäldern rücken Agrarflächen und Plantagen.


    Allein 30 Kilo Werbeflyer landen nach WWF-Analysen jährlich in deutschen Briefkästen – eine Papierflut, die nicht sein müsste. Gleiches gilt für Tissueprodukte. Davon verbrauchen deutsche Haushalte jährlich eine Menge in der Größenordnung von sieben Milliarden Papier-Küchenrollen. „Papier sparen und Wald schützen ist einfach“, sagt WWF-Papierexperte Johannes Zahnen. „Wir könnten bundesweit jedes Jahr sechs Milliarden Pappbecher sparen, wenn wir unseren Kaffee unterwegs aus einer Tasse trinken würden. Das sind rund eine halben Million Bäume, die nicht gefällt werden müssten.“ An diesem unnötigen Papierverbrauch können wir alle was ändern, so der WWF-Experte.


    Unterstützt wird die WWF-Aktion von Fußball-Nationalspielerin Fatmire „Lira“ Bajramaj: „Wenn ich mir vorstelle, dass während eines Fußballspiels von 90 Minuten 3114 Fußballfelder Wald vernichtet werden, läuft es mir kalt den Rücken runter. Das muss aufhören. Deshalb gehe ich jetzt viel vorsichtiger mit Papierprodukten um“, so die Stürmerin.


    Wald schützen kann jeder – hier einige WWF-Tipps zum Papiersparen:

    • weniger Papier verbrauchen
    • so oft wie möglich Recyclingpapier nutzen
    • Papier konsequent recyceln und niemals in die Restmülltonne werfen
    • bei
      Papier aus frischen Fasern nur zu denen greifen, die dasFSC-Zertifikat
      tragen. Bei FSC stammt das Holz für den Zellstoff aus
      verantwortungsvoll, gut bewirtschafteten Wäldern.
    • Dokumente,
      die nicht unbedingt ausgedruckt werden müssen, als .wwf verschicken.
      Das grüne Dateiformat ist ein pdf, das sich nicht drucken lässt. Mehr
      dazu unter www.saveaswwf.de


    Quelle:
    WWF 2011


    Quelle

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Dann sollten zunächst einmal die Ämter damit anfangen, denn die brauchen für jeden Vorgang ein Blatt Papier. Die haben das papierlose Büro noch nicht erfunden. Ohne Akten sind die doch nichts!

    Menschen die keine Tiere mögen, können mit ihrer eigenen Rasse auch nicht umgehen.