Im Gegensatz zum Menschen der in seiner Augennetzhaut 3 unterschiedliche Zapfen enthält, weist ein Vogel derer 4 auf. Diese Zapfen werden von unterschiedlichen Wellenlängen des Lichts stimuliert, so dass unsereins die Grundfarben rot, grün und blau unterscheiden kann. Man spricht von einem dreifarbigen Sehvermögen. Der 4. Zapfen bei Vögeln spricht auf UV-Licht an, so dass man bei Vögeln also von einem vierfarbigen Sehvermögen spricht. Man vermutet aufgrund verschiedener Tests sogar, dass Vögel auch unterschiedliche Wellenlängen im Bereich des UV-Spektrums unterscheiden können.
Ein weiterer Unterschied zum Menschen besteht darin, dass Vögel über eine spezielle Drüse sogar die Dauer des täglichen Tageslichtes messen, verarbeiten und speichern können. Diese Information wird von der Zirbeldrüse weiterverarbeitet, so dass man schlussfolgern kann und muss, dass der Stoffwechsel von Vögeln entscheidend vom Licht mit beeinflusst wird.
Züchter sagen einhellig aus, dass eine tägliche Lichtdosis angepasst zur Jahreszeit durchaus das Brutverhalten beeinflussen kann und das Wohlbefinden ganz allgemein sichtbar gesteigert wird. Dies gilt insbesondere umso mehr für Vögel die ausschließlich in Wohnzimmern oder Innenvolieren gehalten werden. Das natürliche UV-Licht dringt nicht durch Fenster und handelsübliche Leuchtstoffbirnen oder –röhren geben kein UV-Licht ab. Eine spezielle Beleuchtung ist durch den Halter also anzubringen. Das Federkleid des Vogels reflektiert das UV-Licht, so dass Farben kräftige und vielfältiger werden. Selbst reines Schwarz oder Weiß strahlt dann in verschiedenen Nuancen in der Betrachtung durch andere Vögel. Selbst der Reifegrad von Beeren ist unter UV-Beleuchtung anders zu bewerten. Das können selbst wir beurteilen, wenn wir uns mal das Beispiel der Obstfrischetheken im Supermarkt mit der angepassten Beleuchtung vor Augen halten.
Eine weitere wichtige Funktion des UV-Lichtes, ist die Unterstützung des Knochenaufbaus durch das Vitamin D3. Normalerweise wird es über die Haut aus dem Sonnenlicht gefiltert, was bei Vögeln aufgrund des dichten Federkleides nicht möglich ist. So wird das Prävitamin D3 aus dem Blutkreislauf gezogen., über die Bürzeldrüse abgegeben und beim Spreizen der Federn während der Säuberung mit UV Licht bestrahlt. Der Vogel nimmt das Drüsensekret auf, es gelangt in den Körper wo es die inneren Organe in das für den Knochenaufbau benötigte Vitamin D3 umwandeln.
Wer nun im wohlsortierten Fachhandel nach einer Pflanzenlicht-, Tageslicht- oder Aquariumsröhre Ausschau hält, der sollte nachfolgendes beachten:
Es gibt sowohl Röhren als auch normale Birnen mit einem E27 Sockel, die in einfache Fassungenpassen. Letztere sind als Sparbirnen ausgelegt. Sie bringen bei 20Watt Nennleistung die Ausbeute einer 100Watt Birne. Selbst bei Einzelabnahme sind solche Birnen incl. Versand bei EBAY meist deutlich günstiger als im Fachhandel.
Leuchtstoffröhren sind meist als sogenannte Triphosphor - Röhren ausgelegt. Diese sind je nach Anbieter deutlich unterschiedlich und auf das menschliche Auge hin optimiert und somit unzweckmäßig. Fachanbieter wie Arcadia bieten spezielle UV-Licht Röhren an, die einen UV Anteil von 12% UVA und 2,4% UVB Licht haben. Aquariumsleuchten hingegen, deutlich preiswerter zeigen dagegen einen höheren Blauanteil, welcher Angeblich beim Vogelnachwuchs zu mehr Hennen führen soll.
Nachteilig an der Funktionsweise der Röhren ist auch ein Hochfrequenzflimmern, welche das menschliche Auge selten wahrnimmt. Das tierische Auge aber sehr wohl. So kann sich der Vorteil der „richtigen“ Beleuchtung umkehren und zu mehr Stress durch vermehrtem hackverhalten, Brutunlust oder einfach erhöhter Unruhe führen. Wer mit Röhren für das richtige Lichtklima sorgen muss, der sollte passende Vorschaltgeräte vor die Röhre setzen, um das Flimmern zu unterbinden.
Ein Auslöser für "Rupfen" kann der Stress durch das flackernde Licht sein !
Ein weiterführender Link ist eine veröffentlichte Doktorarbeit:
http://edoc.ub.uni-muenchen.de…Steigerwald_Kristin_S.pdf