Graupapagei rupft , bitte um Ratschläge ( abgetrenntes Thema von Shalom )

  • Claudia bitte sei nicht direkt angefressen, wenn die Antwort auf deine Frage etwas Zeitraum bezüglich Antworten in Anspruch nimmt.
    Ich jedenfalls finde sie sehr spannend, weil ich eben eine Henne habe, die sich mit 6 Monaten flugunfähig gefressen hat (jetzt jedoch nach Kiele ziehen und Ratschläge beherzigen aus diesem Forum!! erholt hat) und ich letztendlich (auch nach Feststellung der schweren Aspergillose (mit wiederholt 6!!!!!!! Monaten)) nicht sicher bin, was der wirkliche Auslöser war.


    Deswegen finde ich dein offenes Ansprechen sehr wichtig und würde mich wirklich auch über deine/und andere Erfahrungen freuen!


    Ich möchte meiner Henne gerne helfen!


    Viele Grüße
    Christa

  • Meine Frage dazu hatte natürlich einen ganz persönlichen Hintergrund und als Jens mir von Rupfern in Freiheit erzählte, habe ich über meinen Rupfer mal noch genauer nachgedacht
    Die Vorgeschichte:
    Als wir ihn bekamen, war er fast nackt. Innerhalb eines halben Jahres ist er fast vollständig zugewachsen. Sein Umfeld sieht folgendermaßen aus: Er lebte ab Mitte des Jahres in einer kleineren AV zusammen mit einer Henne. Die kleinere AV deshalb, weil beide nicht geflogen sind und wir Angst hatten, sie in die große AV, die sich direkt nebenan befindet und in der auch ein Grauenpaar lebt, zu setzen. Plötztlichen Angriffen der beiden hätten sie nicht ausweichen können bzw. nicht schnell genug entkommen können. An die AV grenzt ein großzügiges Schutzhaus. Otto hatte hierin einen Bereich abgeteilt, der extra abens zugeschlossen wird, damit dann alle 4 bei Dunkelheit dort hinein konnten und nur durch den Draht getrennt waren, also auch dort unmittelbaren Sicht- und Schnabelkontakt mit den anderen haben konnten. Morgens haben wir den Rupfer und die Henne im Käfig hinaus in die kleine AV getragen und sie abends auch so wieder rein geholt. Die beiden anderen konnten durch die geöffnete Luke alleine raus und rein. Nun hat die Henne es gelernt, bei geöffneter Türe im Schutzhaus, hinaus zu fliegen und dann zusammen mit den anderen beiden durch die Luke in den Außenbereich zu fliegen und auch wieder zurück ins Schutzhaus, wenn sie mag. Mit den dreien ist also nun alles in bester Ordnung und meiner Meinung nach sind die Gesamtumstände, unter denen sie hier leben, recht gut und dürften keinen Anlass zu Langerweile/Einsamtkeit und dem damit verbundenen Rupfen geben.
    Der Rupfer hat zwar immer noch Probleme mit dem Fliegen, weil noch nicht alle Flugfedern komplett sind, aber wir haben immer wieder das "Flattern" auf dem Arm geübt, damit die Muskulatur gestärkt wird und er kann nun auch so 1 - 2 Meter "fliegen", heißt: flattern. Eigentlich stände hier auch nichts mehr im Weg, dass er seinen Weg gemeinsam mit den anderen nach draußen fortsetzen kann. Aber das tut er nicht! Er fliegt zwar auf die Stange, die sich vor der Luke befindet, geht aber dann nicht hindurch und bleibt dort alleine sitzen. Und in genau dieser Situatuin fängt er dann wieder an zu rupfen. Es hat also nichts mit Einsamkeit oder Langerweile zu tun. Es hat meiner Meinung nach mit erheblichem Stress zu tun, dem er in diesem Moment ausgesetzt scheint. Er ist der kleinste und der schwächste in der Gruppe und er kann - warum auch immer - nicht hinter den anderen her und aus diesem Grund rupft er immer wieder an sich rum. Ich habe das selbst beobachtet. Könnte es nun sein, dass auch Papageien in Freiheit rupfen, wenn sie in ihrem Schwarm auf der Rudel-Skala ganz unten sind und ihnen dieses Stress verursacht? Ich selbst bin zu dieser Überzeugung gelangt, bin mir aber nicht so sicher, ob das richtig ist. Deshalb eben meine Frage hier, warum die sich in Freiheit rupfen?
    LG Claudia

  • Hallo Claudia
    deine Schlussfolgerung klingt logisch. Auf der anderen Seite würde sich der Vogel damit noch mehr ins Abseits bringen und das wiederum ergibt für mich keinen Sinn. Oder wird ihnen in diesem Fall ihre Empfindsamkeit zum Verhängnis?


    Aber ich bin auch schon auf die anderen Antworten gespannt.

  • Hallo,


    die andere Frage ist, von der Stange wo er sitzt. Wie weit davon ist es bis zum nächsten Platz, versuche doch mal eine Brücke oder sowas in der Art anzubringen, so das er nicht unbedingt fliegen muss.
    So wie es sich anhört, ist deine Vermutung richtig das er unter Streß steht und/oder auch Unsicher ist und da musst du ihn Verstärken.
    Man kann es gut mit Menschen vergleichen, die Fingernägel kauen. Ich hatte früher einen Schulfreund, der sobald er Nervös wurde damit anfing, bei ihm war es so schlimm das keine Fingernägel mehr vorhanden waren.
    Das war eine richtige Neurose von ihm und ich denke man kann das gut mit dem Rupfen vergleichen, es ist halt ein Versuch seine eigene Verunsicherung zu überspielen.
    Also musst du ihn entgegenkommen und ihn helfen, in dem er überall hin klettern kann.


    Anderes Beispiel, bei Bekannten von mir:
    Die bekamen einen älteren Grauen, total Nakt, teilweise Zehen abgebissen usw.
    Er wurde Einzeln gehalten, im kleinen Käfig wo er den ganzen Tag drin hockte.
    Die Haltungsbedingungen wurden dahin gehend geändert, dass er einen größeren Käfig bekam der fast den ganzen Tag offen steht.
    Nach einiger Zeit lies er seine Federn in Ruhe und fing an zu zuwachsen, also wollten sie ihn Vergesellschaften.
    Ergebnis der Graue war von heute auf morgen wieder Nakt, nach mehrmaligen Versuchen (mit verschiedene Tieren) bleibt der Vogel jetzt alleine.
    Mitlerweile kann er sogar wieder ein wenig Fliegen .....

  • wir haben draußen in der AV extra kleinere Äste angebracht, an denen er problemlos erst einmal klettern könnte, ohne direkt fliegen zu müssen.
    So wie Du schreibst, haben wir es auch gemacht, als er zu uns kam: erst einmal einen großen Käfig, außen mit ganz vielen Ästen zum Klettern präpariert, ganz viel Spiel/-Schredder-Möglichkeiten, er hatte sich dort auch relativ schnell wieder erholt. Im Sommer draußen war auch in Ordnung, obwohl er dort die Henne mehrmals attackierte. Das war also auch nicht das Richtige. Los ging es dann eben vor einiger Zeit. Er will einfach nicht durch die Luke.....im Käfig in der Wohnung schien er sich meiner Meinung nach auch wohler zu fühlen, aber Otto und ich sind beide der Meinung, dass Wohnungshaltung / Papageien für uns nicht mehr in Frage kommt und deshalb muss er da wohl nun durch..........
    Habe hierzu einen Tip bekommen: Edition/Gefiederte Welt/Graupapageien/Lepperhoff, sagt das einem von Euch was? Dort geht der Autor wohl auch auf dieses Thema (Rupfen in Freiheit) ein.
    Bin auch gespannt auf die weiteren Antworten.

  • Hallo Claudi ;


    Überlege jetzt mal wie lange der Vogel vorher allein gehalten wurde , und wie sich das Rupfen in ihm Manifestiert hat . Der Pieper ist jetzt ein 3/4 Jahr bei euch . Das der vor anderen Vögeln erst mal unsich ist , ist nachvollziehbar . Die AV die ihr habt ( so wie ich sie kenne von meinem letzten Besuch ) ist gerade ausreichend für ein harmonisierendes Paar . Der SR , wenn dieser jetzt noch geteilt wurde ( so habe ich es jetzt verstanden ) ist Streß für dieses unsichere Tier .
    Ein Vogel innerhalb der Hirachie egal ob erster oder letzter , wird sich sicherlicht nicht rupfen !!!!!! Dieser kann sich sehr gut mit anderen Schwarmmitgliedern ab und umgeben -----------------ohne das was passiert . Ganz egal ob er nun vom Alphatier geduldet wird oder nicht , aber mit Beta und die Rangfolge weiter runter kommt dieser sehr gut zurecht . Dazu habe ich auch einen Graph von Graupapageien vs. Amazonen ( bei denen stellt sich dies schon wider ganz anders dar ( nähmlich linear ) ) -----------aber leider auf meinem anderen Laptop . Heidrun müßte aber auch über diesen Graph verfügen , frag sie mal .


    Zitat

    Der Rupfer hat zwar immer noch Probleme mit dem Fliegen, weil noch nicht alle Flugfedern komplett sind, aber wir haben immer wieder das "Flattern" auf dem Arm geübt, damit die Muskulatur gestärkt wird und er kann nun auch so 1 - 2 Meter "fliegen", heißt: flattern. Eigentlich stände hier auch nichts mehr im Weg, dass er seinen Weg gemeinsam mit den anderen nach draußen fortsetzen kann. Aber das tut er nicht! Er fliegt zwar auf die Stange, die sich vor der Luke befindet, geht aber dann nicht hindurch und bleibt dort alleine sitzen. Und in genau dieser Situatuin fängt er dann wieder an zu rupfen.



    Zitat

    Es hat also nichts mit Einsamkeit oder Langerweile zu tun.


    Ist er wirklich nicht alleine ? Hat er zu anderen Tieren überhaupt eine Bindung ? Und wenn ja , wie sieht die aus ?


    Ich sage einfach mal ; er ist unter seinesgleichen aber trotzdem alleine . Wie ich darauf komme ? Sehe Du Dir deine Beziehung zu Mona an , siehe dir die Beziehung zum männlichen Vogel an ,--------------------wo ist jetzt Platz für den Neuzugang !!!!!!
    Du selber willst diese innige Beziehung zu den Tieren . Wie sollen jetzt die Tiere zueinander finden ?



    Claudi / Otto ------------------- das war alles nicht bös gemeint , ihr habt aber um Antworten gebeten . Ich hoffe doch das wir so offen miteinander reden können . Ist das nicht von euch gewünscht , entferne ich meinen Beitrag und schreibe nichts mehr dazu .
    Seid mir bitte nicht böse , aber nur so kommen wir hier weiter . Schönrederei nutzt hier keinem was :)


    MFG Jens

  • natürlich bin ich für Deine Antwort nicht böse, warum sollte ich auch, Du kennst meine Meinung zum Thema und zu unseren Vögeln.Wenn es hier falsch rüber gekommen sein sollte, folgendes für alle anderen mal zur Aufklärung:
    Ich bin inzwischen wirklich zu der Überzeugung gelangt, dass es tausendmal besser ist, die Tiere draußen an der frischen Luft zu halten, anstatt in einer Wohnung und diesen Winter werden sie nicht mehr ins Haus kommen, sondern im Schutzraum bleiben. A B E R: ich bin eben auch der Meinung, dass ich mir diese Tiere angeschafft habe, um mich mit ihnen, wenn es meine Zeit erlaubt, ganz ausgiebig zu beschäftigen (wie das aussieht, habe ich unten genauer beschrieben). Ich bin keinesfalls eine von denen, die sagen, ich lasse meinen Vogel Vogel sein und halte mich da ganz raus und gehe nur zum Saubermachen und füttern rein. N E I N!! , so bin ich nicht. Aber es ist eben meine eigene Meinung. Ansonsten versuche ich natürlich alles, um es den Piepern bei uns so "gemütlich" wie möglich zu machen und wie gesagt, Jens, im nächsten Frühjahr wird die AV verdoppelt (also dann für 4) und das Schutzhaus nochmals vergrößert (ausgeräumt haben wir schon).


    Nun zu Erklärung:
    Natürlich versuche ich, wann immer es geht, mich im Schutzraum mit allen 4 zu befassen. Das sieht dann so aus, dass ich die Trenntüre öffne und alle in den größeren Bereich fliegen lasse. Es hängen bei uns diverse Schaukeln und Ringe an der Decke, die von allen gerne benutzt werden. Du kannst Dir das dann in etwa so vorstellen, dass ich alle auf die Schaukeln setze, oder sie fliegen selbst hin. Dann wird "gedreht, geschaukelt und gekreischt", was das Zeug hält und da machen alle mit. Dann beschäftige ich mich auch mit jedem einzeln, also auch mit dem Gerupften. Mittlerweile läßt er sich den Kopf kraulen und kommt auf die Hand. Ich habe den Eindruck, dass diese "Tobestunde" allen sehr gut gefällt (nebenbei werden dann auch noch Leckerlis aus einer Dose verteilt, die sich jeder Vogel da selbst raus suchen kann). Oder aber ich setzte mich einfach in die AV (im Sommer mit Klappstuhl), jetzt im Schutzraum auf einen Hocker, pfeiffe mit ihnen, rede mit ihnen oder spiele mit ihnen, wenn sie von alleine zu mir kommen. Von da her beschäftige ich mich natürlich auch so mit dem "Neuen".


    Ich würde jetzt gerne noch mehr schreiben, habe aber gerade von "meinem Liebsten" einen "Anpfiff bekommen, weil wir zum 60. Geburtstag müssen und ich mich noch nicht einmal vernünftig angezogen habe.BÖÖÖÖÖSe!!!!
    Also, ich sage mal bis morgen, dann bin ich wieder dabei


    LG Claudi

  • Hi Claudi ;

    Zitat

    A B E R: ich bin eben auch der Meinung, dass ich mir diese Tiere angeschafft habe, um mich mit ihnen, wenn es meine Zeit erlaubt, ganz ausgiebig zu beschäftigen


    Dann mußt du dich aber auch nicht wundern , warum einer keinen Anschluß findet , und alleine ist .


    Zitat

    Ich bin keinesfalls eine von denen, die sagen, ich lasse meinen Vogel Vogel sein und halte mich da ganz raus und gehe nur zum Saubermachen und füttern rein. N E I N!! , so bin ich nicht


    Wir haben alle eine Beziehung zu unseren Tieren , oder meinst Du ich etwa nicht . Auch meine hängen hingebungsvoll an mir ----------------eben nur anders .


    MFG Jens , der jetzt auch zum Burzeltag geht :)

  • Hallo Jens und Claudia
    ich habe hier im Haus mit den gleichen Themen zu kämpfen (Nur für den Garten hab ich mir die Tiere nicht angeschafft OTon meiner Frau)
    nur sollte man das Thema abtrennen, weil mit Rupfern in der Natur hat es ja nichts zu tun.

  • Hallo Claudia,


    (...) Könnte es nun sein, dass auch Papageien in Freiheit rupfen, wenn sie in ihrem Schwarm auf der Rudel-Skala ganz unten sind und ihnen dieses Stress verursacht? Ich selbst bin zu dieser Überzeugung gelangt, bin mir aber nicht so sicher, ob das richtig ist. Deshalb eben meine Frage hier, warum die sich in Freiheit rupfen?


    nein, diese Gedanken kannst Du ausschließen. In Freiheit ist erstens die Ausweichmöglichkeit enorm und zweitens verläuft der Aufbau sozialer Ordnungen bei den Graupapageien hierarchisch flach (nicht-linear) - im Gegensatz zu den Amazonen (linear = von oben nach unten). Bei den Grünen geht diesbezüglich schon mal "die Post ab" - nicht aber bei den Grauen.


    Ja, Dein Grauer scheint Streß zu haben - Angststreß, der natürlich auch durch zu enge Haltungsbedingungen mit weiteren Artgenossen (kaum Ausweichmöglichkeiten = Individualdistanz kann nicht eingehalten werden) hervorgerufen werden kann.


    Gruß
    Heidrun



    Dateien

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • (...) Ich bin keinesfalls eine von denen, die sagen, ich lasse meinen Vogel Vogel sein und halte mich da ganz raus und gehe nur zum Saubermachen und füttern rein. N E I N!! , so bin ich nicht. Aber es ist eben meine eigene Meinung.


    Dann wundere Dich nicht über Verhaltensabnormitäten bis hin zu Verhaltensstörungen! Mit dieser Einstellung tust Du Deinem Dir anverstrauten Lebewesen keinen Gefallen - das Gegenteil ist der Fall.


    Fast bin ich schon geneigt, so einen Mist zu schreiben wie: Stell Dir mal vor, ein anderes Lebewesen hält Dich als Mensch in Gefangenschaft. Und dieses andere Lebewesen vertritt die gleiche Meinung wie Du: "Ich bin keinesfalls eine von denen, die sagen, ich lasse meinen Mensch Mensch sein ...". Denk einfach mal ganz in Ruhe darüber nach ;) !

    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Damit man vieleicht besser helfen kann , wäre es wichtig , wie sich diese Vogel-Menschbeziehung darstellt . Hier ist nähmlich der Lösungsansatz .


    Claudia , eigentlich müßte man dir einen Orden verleihen . Das was Du beschreibst denken viele , geben es aber nicht zu .
    Danke für Deine Offenheit .


    MFG Jens

  • Ja Jens, so bin ich nun mal eben, offen.



    Was würde es mir nützen, wenn ich hier „schön schreibe“ und
    alle denken, die macht das ja klasse mit ihren Tiere und in Wahrheit sieht es
    dann ganz anders aus. Dann bekomme ich auch keine Vernünftigen Antworten auf
    meine Fragen und das möchte ich aber, trotz meiner eigenen Meinung.



    Also wie sieht die Mensch-Tier-Beziehung bei uns aus:



    Wenn wir morgens ins Schutzhaus kommen, kommen Rudi und Mona
    sofort zu Otto und mir geflogen, sie werden mit einem Kuss begrüßt und dann ein
    wenig gekrault. Meistens hängt Mona mir dann irgendwo am Pullover herum und das
    gleiche macht Rudi bei Otto. Soll heißen: sobald wir im Schutzraum sind,
    reagieren die Tiere sofort auf uns und sind dann ständig bei uns. Im Sommer in der
    AV sitzen wir ja sehr oft bei ihnen, da wir direkt an der AV unsere Terasse
    haben. Wir haben ständigen Sicht und Sprach-Kontakt zu ihnen und sie reden und
    rufen und Mona schreit mittlerweile quer über den Hof „Ottoooooo“, wenn er da
    rum läuft und sich nicht um sie kümmert.
    Die beiden sind also ganz auf uns fixiert. Bei Kuki ist das etwas anders. Sie ist – wie gesagt
    – 13 Jahre alt und voll auf Männer geprägt. Sie lässt sich ebenfalls von Otto kraulen und gluckst dabei rum,
    anders kann ich es nicht beschreiben. Ich kann sie nicht anfassen, sie hat
    mehrmals nach mir gehackt, wenn ich ihr zu nahe komme und dabei ist jeweils
    heftig Blut geflossen. Ich kann sie aber auf einen Stock nehmen und sie dann
    irgendwo hin tragen. Das geht gut. Der Gerupfte war anfangs auch sehr auf Otto
    fixiert, kommt aber mittlerweile auf meine Hand, ich setze ihn dann z.B. auf seine
    Schaukel und schaukel ihn hin und her. Manchmal hält er mit seinen Kopf hin und
    ich kann ihn kraulen oder er ist mir auch schon auf die Schulter geflogen, wenn
    ich die Nuss-Leckerli-Dose in der Hand hatte.



    Ich weiß jetzt nicht genau, ob Du das so gemeint hast, mit meiner
    Beschreiben der Mensch-Tier-Beziehung bei uns. Aber so, wie ich es geschrieben
    habe, ist es bei uns eben. Wir haben eine sehr enge Bindung zu den Tieren.
    Ansonsten beschäftigen sie sich natürlich auch alleine, aber eben weniger mit
    einander. Sie zerfleddern z.B. Maiskolben, Beerensträucher, frische Äste,
    Sonnenblumen. Sie bekommen fast täglich irgendetwas Neues in die AV „gebamselt“
    und stürzen sich da auch eifrig drauf, somit haben sie auch draußen ständig
    irgend eine Beschäftigung, wenn wir nicht gerade mit ihnen beschäftigt sind.



    Kann man denn daraus nun Schlussfolgerungen ziehen, warum
    der Gerupfte plötzlich wieder anfängt zu rupfen. Ich hatte ja auch schon
    beschrieben, dass es wirklich nur in Stress-Situationen passiert. Ich habe ihn
    heimlich beobachtet, wenn alle zusammen im Schutzhaus frei sind, er sitzt dann
    ganz gelassen auf seiner Schaukel und beobachtet das Treiben der anderen. Da
    ist von Rupfen keine Spur. Das geht erst dann immer los, wenn Bewegung in die
    ganze Bande kommt und alle nach draußen abhauen und er eben nicht da hinter her
    geht – sprich fliegt.



    Bin mal gespannt auf die Antworten die nun kommen – und ganz
    ehrlich –so wie Koppi schon geschrieben hat – so wie bei uns sieht es bestimmt
    in vielen Papageienfamilien aus (ist ja auch auf dem Video, welches im VF
    gezeigt wurde nicht anders. Ich hatte allerdings nicht den Eindruck, dass es
    den beiden da nicht gut geht!)





    LG Claudi

  • Hallo Otto / Claudi ;


    erst ein mal danke für das beschriebene . Ja so ähnlich spielt es sich in vielen Haushalten ab !


    Das was Du hier beschreibst kann doch nur die Schlußfolgerung daraus sein , warum dein Grauer das 5. Rad am Wagen ist .


    Überlege mal ; was machst Du alles mit Deinem Kuschelpüpchen und dem anderen machst -----------------------und Du fragst jetzt ernsthaft danach , warum einer nicht mit in die Truppe aufgenommen wird , bzw. keinen Anschluß findet . Ja wie den auch . Eigentlich ist dieser doch scharfe Konkurenz für Kuschelpüpchen und ihrem männlichen Partner . Die beiden sind auch kein Paar , diese leben nur zusammen und haben sich arangiert .
    Der rupfende Vogel muß doch zwangsläufig unter Strom stehen . Dich mag er nicht , Otto ist er gegenüber nicht abgeneigt , das sieht aber der Rudi / die Mona ----------------und Rudi / Mona reagiert entsprechend darauf . Was erwartest Du jetzt von dem Vogel der rupft . Wem soll der sich anschließen ??? ?(


    Und genau hier liegt der Fehler . Solange du diese Einstellung vertrittst : ich habe sie mir angeschaft um mit ihnen diese von Dir beschriebene Beziehung aufzubauen ...............usw. --------------- wird das nie was .
    Claudi ; Du mußt da umdenken ------------ansonsten wird das nie was . Und wenn Du dieses Denken / Umgang mit den Vögeln nicht änderst , kann man sagen : das es ein Fehler war , diesen Vogel zu erwerben . Er hat doch nicht den Hauch einer Chance integriert zu werden , wie auch .



    Ich stell die Frage mal andersrum , wie hast Du dir das gedacht , wie Du die Vögel untereinander integrieren willst bei Deiner Vorgehensweise .



    MFG Jens

  • 1) Du sagst: "die anderen haben sich auch arrangiert"
    und das ist ja auch so. Warum kann ich nicht irgendwann 4 Graue halten, die sich arrangiert haben. Sie sitzen immerhin in einer AV und sind den ganzen Tag an der frischen Luft (und ich hatte auch schon geschrieben, dass im nächsten Frühjahr die AV verdoppelt wird und der Schutzraum vergrößert). Das ist viel mehr, als mancher Vogel, der in der Wohnung leben muss und auch dieser oder diese müssen sich zwangsweise ja mit den jeweiligen Gegebenheiten oder Besitzern arrangieren. Hattest Du den Eindruck (ich bin mir sicher, dass Du das Video im VF gesehen hast und wenn nicht, schau es Dir einmal an), dass auch da die Vögel sich sicherlich arrangiert haben aber unglücklich sahen die für mich nicht aus......


    2) Du sagst: "ansonsten wird das nie was".
    Immerhin haben es ja 2 davon geschafft, ganz entspannt miteinander und manchmal auch unter wildestem Gekreische in der AV umherfliegend, zu leben. Und auch hier habe ich nicht den Eindruck, dass ihnen das nicht gefällt. Warum sollte es dann nicht gelingen, die beiden anderen auch zu integrieren? Kuki ist ja auf dem besten Wege dahin. Alle Tiere die ich habe, sind Abgabevögel, HZ und kommen aus der Wohnungshaltung und sind auf Menschen geprägt. Sollte ich so radikal sein und ihnen das nicht mehr geben, was sie kennen? Ist jetzt natürlich ein wenig ketzerisch geantwortet und ich weiß ja auch schon was kommt.......Aber mal ehrlich! Ist es nicht der Wunsch der meisten, diese Tiere in einer halbwegs artgerechten Weise zu halten und sich trotzdem mit ihnen zu beschäftigen?

  • Hi Claudi / Otto ;


    Zitat

    1) Du sagst: "die anderen haben sich auch arrangiert"
    und das ist ja auch so. Warum kann ich nicht irgendwann 4 Graue halten, die sich arrangiert haben.


    Ich habe diese Argumentation kommen sehen ( das ist aber gut so , es denken nehmlich viele wie Du ) .


    Jetzt sag mal ehrlich . Wollen wir eine Tiergerechte Haltung ? Artgerecht geht nicht , darüber sind wir uns alle einig ( hab sowas aber auch schon öfters gelesen ) . Nun auf einmal reicht es in der Papageienhaltung schon aus , das die Tiere sich arangieren ? Siehe mal in den Anhang , auch diese Tiere haben sich arangiert , haben ihre Streicheleinheiten und interaktion eingefordert . Sie sehen zwar ein bischen gezuppelt aus , aber mit dem Halter waren diese sehr zufrieden . Es hat sie gefreut , wenn mit ihnen getobt wurde ( die Freude ist ihnen jetzt noch anzusehen ) .


    Sag mal jetzt ehrlich claudi ; willst Du mittelmäßigkeit in deiner Haltung , oder doch eben Papageiengerecht ( soweit dies in Gefangenschaft möglich ist ) .
    Willst Du jetzt argumentieren ; sie sollen sich lediglich miteinander arangieren , damit ich meinen eigenen Egoismus ausleben kann ( siehe Kuschelpüpchen ) .


    Ich denke mal ich weiß ziehmlich genau wovon ich spreche , habe selber 2 solche Vögel . Einer davon hatte sich selber die Flügel so benagt das er nicht mehr fliegen konnte . Es hat auich lange gedauert bis dieser sich wirklich zu seinesgleichen hingezogen fühlte . Aber :!: es hat geklappt .
    Warum förderst Du diese Menschenabhängikkeit weiterhin und ziehst dich nicht nach und nach zurück ? Du willst einerseits das der Vogel Vogel wird , aber ablassen von den Piepewrn willst Du auch nicht .


    ( eine mögliche Antwort wäre hierbei Egoismus )


    Zitat

    Und auch hier habe ich nicht den Eindruck, dass ihnen das nicht gefällt.


    Claudi , sag mal ehrlich . Du sagst das es ihnen nicht gefällt wenn sie in der AV fliegen , sagst aber im anderen Atemzug das es ihen gefällt wenn sie toben und Küschen und kuscheln usw.


    Frage : woher nimmst Du diese Einschätzung . Wäre solch eine Einschätzung subjektiv ( Fehlerhaft ) ????????????????????????????????????????????????


    Zitat

    Alle Tiere die ich habe, sind Abgabevögel, HZ und kommen aus der Wohnungshaltung und sind auf Menschen geprägt. Sollte ich so radikal sein und ihnen das nicht mehr geben, was sie kennen? Ist jetzt natürlich ein wenig ketzerisch geantwortet und ich weiß ja auch schon was kommt.......Aber mal ehrlich!


    Genau so wie Du es beschreibst , ja , genau das ist dies was in den Foren geschrieben steht .


    So , und nun mal ehrlich . Es wird einerseits gesagt wie lernfähig die Tiere sind !!!!!!!!!!!!!!!!!!!! es werden Einkaufswagen geschoben von Papageien , es wird gepuzzelt , sie können sprechen und was weiß ich nicht noch alles . Jaja , man glaubt es kaum -------------------------das können die erlernen . Aber den Umgang mit dem arteigenen Patner erlernen , nein , das scheint schier unmöglich


    Und warum klappt das nicht ? :thumbsup: --------------------ließ dir dieses posting von oben nach unten nochmal durch .


    Zitat

    Ist es nicht der Wunsch der meisten, diese Tiere in einer halbwegs artgerechten Weise zu halten und sich trotzdem mit ihnen zu beschäftigen?


    Dann würde dieses Kuscheln vieleicht ein Kind besser können oder ein Hamster :thumbsup: . Beschäftigen tu ich mich mit meinen Tieren auch , oder sie mich :thumbup: ---------------und die sehen irgentwie nicht so aus wie im Anhang .
    Sag mal Claudia , woran könnte dies liegen 8|


    MFG Jens


    MFG Jens

  • Aber Jens
    die Tiere brauchen doch die Liebe von uns und fordern das ein, wie hier beschrieben:




    oder das aus einer Mail letzter Woche:


    Zitat von anonym


    XXX vertraut mir sogar so sehr, dass er sich einfach am Couchrand oder so fallen lässt bzw. auf den Rücken rollt und denkt, die wird mich schon auffangen!!!!! Auch haben wir ein ganz lustiges Spiel- XXX sitzt auf meinem Finger und ich sage peng, dann lässt er sich nach unten fallen und hängt kopfüber am Finger. Nun muss ich meine Hand unter seinen Rücken legen. Wenn er dann mit dem Rücken auf meiner Handinnenfläche liegt lässt er die Krallen los und streckt die Füsse von sich. Nun darf ich das machen was alle Eltern bei Ihren kleinen Kindern machen - und zwar mit den Lippen auf den nackigen Bauch "pupsen" - meine das Geräusch. Nur dass XXX natürlich Federn hat. Auch XXX ist total verrückt, als wir sie am Anfang alleine hatten, hat sie immer mit mir auf der Couch gelegen - mit mir unter der Decke und hat mit mir geschlafen. Leider macht sie das jetzt nicht mehr, aber unter die Decke oder unter mein T-shirt klettert sie immer noch. Die beiden spielen total viel und sind wirklich beide komplett verrückt. Kann mit den beiden fast alles machen. Natürlich versucht XXX auch dann mal seine Machtkämpfe mit mir, dann muss er aber alleine zurück in den Käfig und ich beachte ihn nicht mehr bis er schlafen geht, denn der Gute-Nacht-Kuss muss immer noch sein. Die beiden sind wirklich wie kleine Kinder - sind ja auch noch Kleinkinder. Wenn ich mich jetzt hier ganz von den beiden zurückziehen würde wären beide traurig, sie rufen sowieso schon immer leidig hallo wenn man einfach am Zimmer vorbei geht.

    Einmal editiert, zuletzt von koppi () aus folgendem Grund: Hab die Namen der Papageien aus dem Mail noch gext

  • Die Fotos die Du zeigst sind doch typische Wohnungs-Käfighaltung (und ein viel zu kleiner Käfig auf dem 2. Bild noch dazu). Der ARA wird auch sicherlich nur in der Wohnung gehalten und beides sind wahrscheinlich Einzelvögel, oder? Das sind doch ganz andere Maßstäbe, als bei unserer Haltung. Darüber hinaus haben sich Rudi und Mona noch niemals gerupft.


    Mit Deinem Einwand bzgl. "Fliegen in der AV" hattest Du wohl etwas mißverstanden: die haben Spass beim Fliegen in der AV. Sie fliegen und kreischen dann dabei wie verrückt. Das ist kein Leid- sondern Spaßgekreische.


    Jens, ich weiß ja, was Du meinst und ich kann mich auch - nicht nur ansatzweise - in Deine Gedankenwelt bzgl. der Haltung von Papageien hinein versetzen. Nur sehe ich es eben nicht als so dermaßen schlimm an, wie Du oder viele andere hier, wenn ich mich gerne mit ihnen beschäftige.

  • Also man kann jetzt die Haltung von Claudia nicht mit der aus meinen Zitaten vergleichen, aber ich denke vom Prinzip ist es gleich.
    Wie sollen die Vögel zueinander finden wenn der Mensch dazwischensteht.
    Oder sehe ich das falsch?
    Und wie sieht das aus wenn sich die Vögel gefunden haben, darf man sich dann wieder mehr mit ihnen beschäftigen?
    Entschuldige Claudia wenn ich so dazwischenfunke.

  • kein Problem, Koppi, ist ja für andere auch mal interessant dazu Meinungen oder Fragen zu haben. Aber wenn wir gerade mal dabei sind: Wir haben alle im VF die Geschichte und die Videos der Aufzucht von Jungpapageien mit erleben dürfen. Auch dort habe ich küssende Menschen gesehen und Papageien, die in der Obhut der Menschen aufgewachsen sind. Und das Elternpaar wird ja wohl, wie ich das heraus gelesen habe, auch in der Wohnung gehalten und auch unter Zuwendung der Menschen, wenn ich es richtig verstanden habe, oder? Diese Tiere sind sich ja auch nicht weitestgehends sich selbst überlassen und haben es dennoch geschafft, sich mit dem zunächst vielleicht arrangierten Partnervogel und unter der Obhut und Zuwendung der Menschen im Haus ein Paar zu werden, welches auch noch Nachwuchs gezeugt hat. Also verstehe ich immer noch nicht so ganz die krasse Haltung einger unserer User. Aber die könnten ja vielleicht auch mal was dazu sagen.....