Auszug aus "PapageienNews" (Juni 2009) der "Arbeitsgemeinschaft Papageienschutz" (Wien):
"Der Trugschluss von der "freien Haltung in der Wohnung"
Oft kontaktieren uns Papageienhalterinnen, die ihren Vogel vergesellschaften möchten. Doch von Volierenbau wollen sie vorerst nichts wissen: "Wir brauchen keine Voliere - unser Vogel ist immer frei in der Wohnung". Bei genauer Befragung wird die Relativität des Wortes "immer" deutlich: "immer, wenn wir zuhause sind" (bei ganztägig berufstätigen Personen), "immer, wenn wir Zeit haben" (ca. 2-3 Stunden pro Woche), "immer am Wochenende" usw. In einer Ecke steht zwar ein mehr oder weniger kleiner Papageienkäfig, doch "dort schläft er nur". Nehmen wir den seltenen Fall an, dass "immer" wirklich immer ist. Was bedeutet das in der Praxis? Der Großteil des Raumes, in dem der Vogel lebt, ist für den Menschen eingerichtet - Möbel können nur bedingt von Papageien genutzt werden (das Innere von Schränken z.B. als Höhle). Nur der Papageienkäfig wurde eigens für den Vogel angeschafft, doch dieser stellt aufgrund seiner geringen Dimension keinen adäquaten Lebensraum dar. Türen und Kästen können als Sitzplätze fungieren, sie werden dann meist auch angenagt, was nur den wenigsten Tierhalterinnen gefällt. In jedem Raum lauern Gefahren auf die Tiere, vor allem wenn sie nicht beaufsichtigt werden, das sind z.B. Steckdosen, Kabel, herumliegende Gegenstände wie Bürsten, Cremes, Medikamente, Gläser und Flaschen. Dazu kommt, dass sich so manches ändert, wenn die Papageien dann im Paar unterwegs sind. Die Zerstörung wird massiver, ebenso die Verschmutzung. Sobald die Papageien in Brutstimmung kommen, verteidigen sie ihr Revier, das dann durchaus ein ganzes Zimmer umfassen kann. Es wird also bei genauerer Betrachtung klar: der Aufenthaltsraum eines Menschen ist kein geeigneter Lebensraum für Papageien. (...)."
Gruß
Heidrun