Positionspapier des BNA

  • Positionspapier des BNA:


    Der Bundesverband für fachgerechten Natur- und Artenschutz e. V. (BNA) macht sich (verstärkt seit dem Amtsantritt des ehemaligen Bundespolitikers Bernd Schmidtbauer) ganz offenkundig mehr und mehr zur Interessenvertretung der Züchter und Züchterverbände, wie u. a. einem hochproblematischen und umstrittenen Positionspapier aus dem Jahr 2009 zu entnehmen.


    Darin lehnt der BNA ein dauerhaftes Importverbot für Wildentnahmen ab und fordert eine Überarbeitung des bestehenden Einfuhrverbots. Nur so sei den Züchtern die notwendige "Blutsauffrischung" weiterhin möglich.


    Zudem sieht der BNA im Herkunftsnachweis ein gravierendes Ärgernis für Papageienhalter und fordert die Abschaffung der Beweislastumkehr; d. h. in strittigen Fällen soll nicht mehr der Halter den gesetzeskonformen Herkunftsbeweis/Herkunftsnachweis führen, sondern die zuständige Behörde soll nachweisen müssen, daß die angegebene Herkunft nicht stimmig ist. Der BNA möchte die "ineffektive" Meldepflicht für nachgezüchtete Anhang-II-Arten abgeschafft sehen, weil sie für den Artenschutz keine Verbesserung gebracht habe. Laut einer weiteren Forderung des BNA sollen nur noch einheitliche BNA und ZZF Kennzeichnungsringe vergeben werden dürfen.


    Natürlich ist das Verbot der Einfuhr der Wildbahn entnommener Papageien kein "Allheilmittel". Das war auch nicht zu erwarten. Aber es ist eines von mehreren Instrumentarien, die in der Gesamtbetrachtung notwendig sind, um Verbesserungen der Freilandsituation von Papageien überhaupt erreichen zu können. Eine Umkehr der Beweislast in Bezug auf die Herkunft von Papageien würde eine zusätzliche Tür für möglichen Mißbrauch öffnen. Die Forderung nach exklusiver Ringausgabe durch BNA und ZZF macht (wenn man sich auch nur ein wenig mit der Materie befaßt hat) deutlich, daß es hierbei um massive Geschäftsinteressen geht. Würde diese Forderung umgesetzt, so wäre beispielsweise die AZ als Ausgabestelle nicht mehr existent und das "Geschäft mit den Ringen" käme ausschließlich BNA und ZZF zugute. An diesem Punkt endet denn auch die Fürsorge für außerhalb BNA und ZZF organisierte Zuchtverbände.


    Gruß
    Heidrun

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