Papageien – eingesperrte Farbenpracht

  • Liebe Heidrun,


    abgedroschene Bemerkungen sind manchmal als Provokation gedacht, um die Leute wieder auf den Boden zu holen. Sie enthalten auch einen wahren Kern. Du hast mich leider nicht ganz verstanden. Was Du als Gegenargumente anführst, ist mir bekannt und bewusst. Ich habe ja selber sehr ausführlich darüber geschrieben (Zweiter Blick ... etc.). Wegen ihrer Intelligenz passen sich Papageien an Widrigkeiten besser an als Bartagamen und sie zeigen deutlicher Missstände auf. Bartagamen siechen unbemerkt und sterben frühzeitig, und sie leiden - ohne dass man es bemerkt. Ich will damit kein Plädojee für die Stubenhaltung mit Zimmervoliere halten. Ein geräumiges Vogelzimmer kann aber schon tauglich sein.


    Wenn ich von Papageienhaltung im Sinne und mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Papageien denke, dann schwebt mir so eine Haltung vor, wie z.B. die von Jens. Wer sie nicht erfüllen kann, tut seinen Tieren möglicher weise Leid an. Aber so sind sie nicht unglücklich. Mangel an Beschäftigung haben sie wohl nicht und natürliche Reize haben sie ebenfalls. Sie haben ihr soziales Umfeld und sie treten in Interaktion mit dem Menschen. Das ist ja der Grund für die P-Haltung. Wenn es nur um bunte Piepmätze ginge, könnte man ja auch welche aus Porzellan hinstellen.


    Für Deine Amazonen könnte ich mir auch noch mehr vorstellen als eine Dachkammer mit Zugang zum Balkon. Ich bitte um Verzeihung. Die Tierchen kamen ja auch teils mit Vorschädigungen zu Dir. Mal eine ehrliche Frage: Wie glücklich oder unglücklich sind Deine Amazonen? Weißt Du es? Was müsste man tun, damit sie noch "papageiischer" leben könnten? Du weißt es. Dann kommt das große "ja-aber". Da haben wir den Salat. Und ich stehe dazu: Man kann Papageien halten. Wenn man es versteht, sie zu befriedigen, ist es für sie nicht unzumutbar. So schlecht geht es Deinen Piepmätzen doch gar nicht.


    Alles Schöngerede sei hiermit wieder realistisch. Tiere zu halten, ob Hund, Katz, Papagei, Zierfisch, ist ein menschliches Bedürfnis. Dieses mit den Bedürfnissen der Tiere in Einklang zu bringen, soll die Grundlage der Diskussion sein, nicht das Verbot. Denn dann müsste man konsequenter weise die Haltung aller Tiere verbieten, auch die von Hühnern, Schweinen und Kühen. Sie sind hochsensibel und überaus intelligent. Was muss man tun, dass es Kreti und Pleti auch kapieren? Sachkundenachweis vor der Anschaffung, Haltungsüberprüfung, eine Diskussion über die beste Haltung ... ist doch denkbar. Und wir müssen noch viel mehr über diese Tiere lernen.


    Grüße, Alex

  • (...) Wegen ihrer Intelligenz passen sich Papageien an Widrigkeiten besser an als Bartagamen ...


    Ja, Papageien verfügen über ein Anpassungsvermögen - ABER: Du hast sicherlich schon mal etwas von der so genannten "Überanpassung" gehört? Geschieht reichlich schnell.


    Zitat

    von alfriedro
    ... und sie zeigen deutlicher Missstände auf. (...)


    Ja, das tun sie und sehr viele Halter interpretieren oft Falsches in diese Signale. Mit der Wahrheit will doch der größte Teil gar nicht konfrontiert werden. Und so leiden sie noch länger und intensiver als Bartagamen.


    Zitat

    von alfriedro
    (...) Bartagamen siechen unbemerkt und sterben frühzeitig, und sie leiden - ohne dass man es bemerkt. (...)


    Schmerzempfinden und Leidensfähigkeit sind in der Wahrnehmungsintensität u. a. an die verfügbare Neurosensorik, die Leitbahnen und die Verarbeitungsmöglichkeiten des kognitiven Apparates gebunden. Je komplexer - also höher entwickelt - dieser Apparat, desto mehr Verarbeitung, Wahrnehmung (Wahrnehmbarkeit) ist möglich. Des weiteren ist ein Leiden durch ein konkretes Ereignis im Hier und Jetzt natürlich bei vielen Tierarten möglich, während ein Leiden in der Vergangenheit (durch Erinnern an beispielsweise schlimme Begebenheiten) Erinnerungsfähigkeiten voraussetzt, die wiederum an eine bestimmte Kognitionsstufe gebunden sind. Je komplexer ein Verarbeitungsapparat aufgebaut ist, desto detaillierter wird er auch "erinnern" und nicht "nur" auf vorherige Negativreize reagieren - wie das u. a. schon bei Rädertierchen möglich ist. Ebenso ist das Hineinversetzen in Leiden anderer Artgenossen - Stichwort: Mitleiden - bei niedrig entwickelten Tieren nicht gegeben. Das ist natürlich kein Freibrief dafür, niedriger entwickelte Arten zu traktieren und ist so auch keineswegs zu verstehen.


    Zitat

    alfriedro
    Wenn ich von Papageienhaltung im Sinne und mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Papageien denke, dann schwebt mir so eine Haltung vor, wie z.B. die von Jens. (...)


    Und welcher Papageienhalter kann solch eine Haltung bieten? Bleiben wir doch mal auf dem Boden der Tatsachen! Ich hatte doch bereits geschrieben, wie die Realitäten aussehen. Da kannst Du die Papageienhaltung noch so "toll"reden - Deine Vorstellung würde nur ein verschwindend geringer Anteil umsetzen können. Und was kommt dann unter dem Strich dabei heraus? Was rätst Du den potenziellen Haltern, die Jensens Haltung aus unterschiedlichen Gründen nicht umsetzen können?


    Zitat

    alfriedro
    Für Deine Amazonen könnte ich mir auch noch mehr vorstellen als eine Dachkammer mit Zugang zum Balkon. Ich bitte um Verzeihung. Die Tierchen kamen ja auch teils mit Vorschädigungen zu Dir. Mal eine ehrliche Frage: Wie glücklich oder unglücklich sind Deine Amazonen? Weißt Du es? Was müsste man tun, damit sie noch "papageiischer" leben könnten? Du weißt es. Dann kommt das große "ja-aber". Da haben wir den Salat. Und ich stehe dazu: Man kann Papageien halten. Wenn man es versteht, sie zu befriedigen, ist es für sie nicht unzumutbar. So schlecht geht es Deinen Piepmätzen doch gar nicht.


    Mein lieber Alex - wenn Du schon meinst, meine Papageienhaltung ansprechen zu müssen, dann mache das bitte auf eine realistische Art und Weise und nicht mit einem negativen Unterton - das verbitte ich mir weil unberechtigt. Meine Amazonen leben in keiner DachKAMMER - meine Amazonen leben in einem ca. 25 qm großen Zimmer mit einseitiger Schräge und sie haben ständigen Zugang zu einem ca. 20 qm großen, bepflanzten Balkon. Meine Amazonen leben also auf einer Fläche von ca. 45 qm (ob ich nun Zuhause bin oder nicht), welches ihr eigenes Reich, ohne Einschränkungen im Tun, darstellt. Das zu meiner Amazonenhaltung (ohne Rechtfertigungsabsicht).


    Papageien, nicht nur "meine", brauchen zur Gesunderhaltung nicht nur Licht, Luft, Sonne, Regen, Wind - sie benötigen dazu eben auch das Fliegen. Ab wie vielen Metern fängt denn FLIEGEN an? Die Äußerung der Fachtierärztin hatte schon einen tiefen Huntergrund - sie sprach aus gemachten Erfahrungen.


    Zitat

    alfriedro
    Alles Schöngerede sei hiermit wieder realistisch. Tiere zu halten, ob Hund, Katz, Papagei, Zierfisch, ist ein menschliches Bedürfnis. Dieses mit den Bedürfnissen der Tiere in Einklang zu bringen, soll die Grundlage der Diskussion sein, nicht das Verbot. Denn dann müsste man konsequenter weise die Haltung aller Tiere verbieten, auch die von Hühnern, Schweinen und Kühen. Sie sind hochsensibel und überaus intelligent. (...)


    Ja, dazu könnte ich jetzt einiges schreiben. Tue ich aber nicht - wir sind hier in einem Papageienforum. Nur dies: Und weil man DIESES tut, rechtfertigt das dann auch JENES?


    Zitat

    alfriedro
    (...) Sachkundenachweis vor der Anschaffung, Haltungsüberprüfung, (...)


    Ist ja alles schön und gut - und welche Behörden finanzieren das alles in der heutigen Zeit? Gerade was die Haltungsüberprüfung betrifft?

    Zitat

    alfriedro
    (...) Und wir müssen noch viel mehr über diese Tiere lernen. (...)


    Da gebe ich Dir Recht - denn es wird dann mehr Menschen geben, die so denken wie ich (die sich bisher leider sehr schnell frustig aus den Foren verabschieden).


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Hallo Heidrun,


    wollte nicht Deine Haltung kritisieren, sondern vielmehr darstellen, dass Deine Pieper doch eigentlich ganz zufrieden sind. Schließlich weißt Du ja, worauf es ankommt. Sorry, wenn es schräg rüber kam. Ich möchte nur, dass man das Tier Papagei mit realistischen Augen sieht und dass deren Haltung ohne unzumutbares Leid zu erzeugen eben möglich ist. Man sollte sich nur mal von dem einen oder anderen Klischee verabschieden. Die Papageienindustrie pflegt die Klischees, das ist wohl wahr. Trotzdem meine ich, dass ein generelles Verbot überzogen ist. Naja, wie dem auch sei, unter den gegebenen Umständen hast Du, wie immer Recht. Ich träume von überspannten Gärten, in denen die Vöglis herumsausen können. Du kennst mich ja, je größer desto besser. Das ist eben auch Haltung. Übrigens müssen Enten nicht in Käfigen sitzen, sondern dürfen auf Teichen schwimmen. Mit Gehege drumrum. Warum lässt man die Papageien nicht auch so großzügig leben? Was haben sie verbrochen, dass es ihnen schlechter gehen soll als z.B. Tauben?


    Liebe Grüße, Alex

  • Hallo,nochmal ein etwas anderer Gedankenansatz.Ich z.B. habe Papageien übernommen,die Symtome aufwiesen,welche Heidrun beschrieben hatte.Eine sich selbstzerstörende,somit flugunfähige ,mit noch wenigen Federn Graupapageienhenne.Eine Amazone mit stereotypischem Verhalten,drehte nur noch den Kopf und meine neue Amazone war ein Schreier!!!Alle Tiere haben sich zu stabilen Papageien entwickelt,welche ihre negativen Symthome nicht mehr zeigen.Hoffe auch,dass die Graue bald wieder fliegen kann.Sollten also die Haltungsbedingungen nicht für die Vögel von Vorteil sein,hätten sie nicht so schnell und vollständig ihre Neurosen abgelegt.Aber auch ich lehne mich sehr weit aus dem Fenster,da ich schon der Meinung bin,dass ein VZ ein Minimum für die Papapgeienhaltung ist und dass Papageien ,ähnlich wie Hunde ,bei Leuten die den ganzen Tag arbeiten müssen besser nicht gehalten werden sollten.(Ausnahmen bestätigen auch hier die Regeln,wenn z.B riesige Freiflugflächen gegeben sind)Es geht nicht nur um eine Unterbringung in der die Quadratmeterzahl zählt,sondern Papageinen benötigen auch geistige Förderung,verschiedene optische Anreize,Herausforderungen und wollen nicht den ganzen Tag in ein und dem selben Raum hocken.(auch nicht mit Partner).Unter all diesen und noch vielen weiteren Aspekten,ist es bestimmt keine Leichtigkeit Papageien gerecht zu werden,aber auch nicht unmöglich!Gruß Ira

  • Danke Ira, das macht das bisher Gesagte rund.


    Zur Vollständigkeit der eigenen Aussagen: Ich halte außer Schönsittichen keine Papageien mehr, weil ich eben das Gefühl hatte und erkannt habe, dass ich den Tieren nicht gerecht werden kann. Unter anderen Voraussetzungen könnte ich es mir aber schon vorstellen (s.o.). Andererseits - wie hätte ich jemals zu dieser Erkenntnis kommen können, wenn ich keine Papageien gehalten hätte? Was hätte ein Verbot zu dieser Erkenntnis beigetragen? Wie vielen Menschen wäre solch ein Verbot die Ausgangslage völliger Unkenntnis und gedankenloser Naturzerstörung (findet leider auch ohne Verbot trotzdem statt, aber es gäbe viel weniger Widerstand dagegen)? Wir müssen viel mehr über diese Tiere lernen und können es nicht, wenn wir uns nicht mit ihnen befassen dürfen.


    :rolleyes: Alex


    Und wie kann ich jetzt Kreti und Pleti überzeugen, wie die Haltung der Papageien sachgerecht ist? :whistling:

  • Teil 1:


    Wer fundiert über eine für bestimmte Tierarten dauerhaft zumutbare (oder unzumutbare) Haltung in Privathaushalten diskutieren möchte, sollte zunächst über ein belastbares Grundwissen hinsichtlich Entwicklungsgeschichte, Status, Anatomie, kognitive Fähigkeiten, soziale Organisation, Normverhalten und "Haltungshistorie" der jeweiligen Tierart verfügen. Dieses Basiswissen ist - wie Dein Beitrag, lieber Alex, verdeutlicht - offensichtlich nicht bei jedem Diskussionsteilnehmer vorhanden und schon gar nicht durch "süffige" Allgemeinplätze, die - allerdings nur bei oberflächlicher Betrachtung - plausibel wirken, ersetzbar.


    Es ist keineswegs eine besonders "radikale" oder "exotische", sondern eine faktisch begründbare Sichtweise, die private Haltung landläufig als "Exoten" bezeichneter (Wild)Tiere abzulehnen. Hierbei sind sowohl Tierschutzaspekte als auch Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen. Aktuelles Beispiel: Änderung des HSOG (09.10.2007) in Hessen / Verbot der nichtgewerbsmäßigen Haltung gefährlicher Wildtiere. Im Differenzprotokoll der vielzitierten "Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien" ist auf Seite 14 nachzulesen: "Der Deutsche Tierschutzbund e. V. gibt unabhängig von der sonstigen Zustimmung zu vorliegendem Gutachten folgende Differenzen zu Protokoll: 1. Die Haltung von Papageien im Privathaushalt wird grundsätzlich abgelehnt. Die Haltung sollte sich auf wissenschaftlich geführte Einrichtungen beschränken. (...)" Dr. N. Kummerfeld (Tierärztliche Hochschule Hannover): "Schließlich muß es aber auch die Option geben, auf den Verzicht einer Haltung von Papageienvögeln hin zu wirken (...)."


    Status: Dieter Hoppe (Autor zahlreicher Fachbücher zu einzelnen Arten und Fragen der Papageienhaltung / pers. Mitteilung vom 26.05.2008 ): "Die unterschiedlich ausgelegten Formen der Haltung von Papageien stehen ständig in der Kritik der Öffentlichkeit, wobei die vom Gesetzgeber geschaffenen Vorgaben für die Haltung von Wildtieren - Papageien, egal ob Sittich, Kakadu, Amazone oder Ara sind durchweg als Wildtiere einzuordnen - mit den Fragen zur Verantwortlichkeit in Bezug auf "artgerechte" Unterbringung, Umgang und Pflege, Fütterung etc. unbeantwortet bleiben." (An dieser Stelle eine kleine Wiederholung): Die Zoologie unterscheidet zwischen Wildtieren und Haustieren. Der Begriff "Heimtier" ist zwar allgemein gebräuchlich, wird aber in der Regel sehr undifferenziert auf alle Tierarten angewendet, die für die Haltung in Privathaushalten angeboten werden. Im "Lexikon der Tierschutzethik" wird der Begriff Heimtier so definiert: "Alle Tiere (...) die in privaten Haushalten gepflegt werden und nicht als Nutztiere leben. Zu den klassischen Heimtieren zählen Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Goldhamster (...)." (Teutsch, 1987). Teutsch räumt mit seiner Aufzählung klassischer Heimtiere, die unter anderem dazu geworden sind, weil ihre Unterbringung und Pflege halbwegs unproblematisch zu bewerkstelligen ist, folgerichtig ein, daß es daneben auch "nicht-klassische Heimtiere" gibt. Dazu gehören sicherlich die sog. "Exoten". Isenbügel (1985) präzisierte das Kriterium der unproblematischen Haltung und die Europäische Gemeinschaft hat fast gleichlautend festgelegt: "Die Ansprüche der Tiere an Raum, Klima, Futter und Verhalten müssen leicht zu befriedigen sein." (Europäisches Übereinkommen, 1991). Wer sich mit den Ansprüchen und dem Verhalten von Papageien nicht nur oberflächlich befaßt, wird darum wissen, daß diese, mit je nach Art marginalen Unterschieden, keineswegs "leicht zu befriedigen" sind. Die schweizerische Tierschutzgesetzgebung stuft selbst als domestiziert geltende exotische Arten, deren Haltung hohe Anforderungen stellt, ausdrücklich nicht als Haustiere, sondern weiterhin als Wildtiere ein (Bundesamt für Veterinärwesen, 1998 ). Wenn wir die Domestikation als Merkmal für die Heim- und Haustiertauglichkeit im Hinblick auf Papageien einer näheren Betrachtung unterziehen, kann klar gesagt werden, daß von ihr lediglich bei Nachzuchten einiger Agapornisarten, Wellen- und Nymphensittichen (Anmerkung: selbst hier ist der Status umstritten), nicht jedoch bei Großpapageien die Rede sein kann. Dee (2000) schreibt zutreffend: "Papageien sind Wildtiere, auch wenn sie in Gefangenschaft erzüchtet wurden, kann von einer echten Domestikation nicht die Rede sein. Sie haben die selben Bedürfnisse wie ihre wildlebenden Artgenossen, die sich im Alltag sehr aktiv verhalten." Abgesehen von vereinzelten, zuweilen mit Absicht betriebenen Mischlingszuchten bei Großpapageien ist bisher bei Nachzuchten in mehreren Generationen keine erkennbare Änderung des Phänotyps zu verzeichnen, ebenso wenig eine Änderung von Verhaltensmerkmalen durch selektive Zuchtauslese. Vielmehr sind die grundlegenden Merkmale papageiischen Verhaltens auch bei Nachzuchttieren konstant und erfahren lediglich (zwangsweise) Veränderungen durch die Haltungsumgebung, nicht jedoch durch Variation genetischer Anlagen (Herre & Röhrs, 1990; Nachtsheim & Stengel, 1977). Evans (2001) hat dies in einer aktuellen Arbeit zum Thema "Bereicherung der Haltungsumgebung von Papageien" ebenfalls fundiert dargelegt.


    Haltungshistorie: Zwecks detaillierter Information über Ursprünge und Entwicklung der "frühen" Papageienhaltung empfehle ich die Lektüre von "Papageien einst und jetzt" (Strunden) sowie "Elephant Slaves and Pampered Parrots" (L. E. Robbins). Natürlich werden heutzutage Papageien wohl eher selten (wie das noch Ende des 18. Jahrhundert gehäuft der Fall war) mit trockenem Brot gefüttert. Natürlich sind winzige Zierkäfige und geflochtene Vogelbauer mittlerweile kaum noch vorzufinden. Aber wie sieht objektiv betrachtet die aktuelle Haltungsrealität in der Mehrzahl der Fälle aus? Dr. Norbert Kummerfeld (Klinik f. Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover) beschreibt sie u. a. so: "Die Fälle aus der Klinik und der derzeitig nach dem Gutachten über Papageienhaltung auch amtlich genehmigten Volierenhaltungen von Papageien und Sittichen zeigen, dass die im Tierschutzgesetz § 2 geforderten Vorstellungen als Anspruch und die vorgefundene Wirklichkeit (...) weit auseinander liegen." (...) Die Situation hat sich (...) gemessen an den in der tierärztlichen Klinik zu findendenn Fällen nur unwesentlich verbessert."Der Bundesverband praktischer Tierärzte (BPT, 2005) teilt mit "Mehr als neun Millionen Ziervögel werden in Deutschland als Heimtiere gehalten - leider oft fernab ihrer biologischen Bedürfnisse (...)." Die in Foren und/oder Vereinen organisierten (bzw. aktiven) Halter/innen stellen nur einen geringen Anteil der Gesamthaltungen dar. Forenbeiträge bieten keinen repräsentativen Querschnitt hinsichtlich gehaltener Arten, Haltungserwarten und Haltungsbedingungen. Einzelhaltungen sind (nicht nur in Deutschland) weiterhin nicht die Ausnahme, sondern die Regel (wie beispielsweise R. Schmidt korrespondierend im Rahmen einer Diss. mitteilte). Gleiches gilt für Käfighaltung sowie weitere unadäquate Haltungsparameter. Würde man die Haltungssituation in Form einer Pyramide abbilden, gäbe es unterhalb einer Spitze (soweit überhaupt möglich) akzeptabler Haltungsvariablen eine bis zum Sockel reichende Basis mittelmäßiger bis völlig unakzeptabler Haltungsvariablen.


    (...)

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
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  • Teil 2:


    Als kleinen Einschub, lieber Alex, gestatte ich mir den Hinweis auf Deinen im Zusammenhang mit der Haltung (und den Haltungserfordernissen) von/an Großpapageien völlig irrelevanten "Bartagamen-Vergleich". Stammesgeschichtliche Entwicklung, Gehirnvolumen, Gehirnstruktur, soziale Organisation (außerhalb der Paarungszeiten nicht vorhanden) und die fehlende Möglichkeit interspezifischer Aktionen (letzteres abgesehen vom Abspulen sog. "bedingter Reflexe" als "Antwort" auf beispielsweise prädative Bedrohung) verunmöglichen neben weiteren Parametern (und dies in jeder Hinsicht) alle seriösen Vergleiche mit Vertretern der Ordnung Psittaciformes. Wie aus der angehängten (modifizierten) Grafik (n. Avian Brain Consortium) ersichtlich, sind die Vögel - und erst recht die im Vergleich zur "geraden Reptilienlinie" davon abzweigenden stammesgeschichtlichen "jungen" Vertreter der Ordnung Psittaciformes - wesentlich "moderner", was sich u. a. in der Entwicklung der Größe des Gehirns im Verhältnis zur Körpermasse und damit einhergehend wesentlich höherer (hoher) Leistungsfähigkeit zeigt. Natürlich muß nach ethischen Kriterien jedem Leben ein hoher Stellenwert beigemessen werden. Das ändert aber nichts daran, daß bei Agamen (im Gegensatz zu Großpapageien)soziale Bedürfnisse (wenn überhaupt) nur rudimentär zu berücksichtigen sind, fast alle Verhaltensweisen instinktiv abgespult werden, Lernanteile (bzw. Lernfähigkeiten / abgesehen von Adaptionen an Futterplätze, Futterinsekten und Fütterungszeiten) verschwindend gering sind und fast ausschließlich physische Beeinträchtigungen durch beispielsweise Fehltemperierungen und/oder zu hohen oder zu niedrigen Luftfeuchten sowie fehlender Vitamin-D-Synthese (aufgrund Fehlernährung oder ungeeigneter Beleuchtung) zu oft lang andauerndem Siechtum und anschließendem Tod führen. Psychische Beeinträchtigungen mit daraus oft resultierenden Abweichungen vom Normverhalten bis hin zu massiven Verhaltensstörungen und physischen Folgeerkrankungen sind für Agamen - im Gegensatz zu Großpapageien - aus naheliegenden Gründen nicht dokumentiert. Zu beachten sind natürlich auch bei Agamen fluchtauslösende Stressoren oder beispielsweise Streß durch "Überbelegung".


    Zurück zum eigentlichen Thema. Kognitive Fähigkeiten: Hierzu (und zu "Zwangsanpassungen", die letztlich das Verlustgefälle im Vergleich zum tatsächlich exekutierten Verhalten freilebender Artgenossen nicht annähernd kompensieren können) habe ich schon in vorhergehenden Postings genügend Fakten dargelegt.


    Last and least: Das Pseudoargument, daß Menschen, die Papageien halten und eine Haltung in menschlicher Obhut gleichzeitig als unzulänglich und nicht wünschenswert bezeichnen, folglich selbst keine Papageien halten dürfen, ist dürftig, populistisch und dümmlich. Nicht wenige Halter/innen (so auch ich) sind erst im Laufe der Zeit und mit zunehmendem Informationsstand zu der Erkenntnis gelangt, daß eine wirklich adäquate Haltung des Wildtieres "Papagei" in Privathaushalten in aller Regel nicht möglich ist. Ebenso unmöglich ist es, sich der gehaltenen Papageien zu "entledigen". Also bleibt hinsichtlich bestehender Haltungen nur die Möglichkeit, wo (und wie) immer machbar Optimierungen vorzunehmen und weiteren Halter/innen Optimierungen der Haltungssysteme zu empfehlen. Das Grundproblem ist damit natürlich nicht zu lösen. Die Verantwortung gegenüber dem Wildtier "Papagei" gebietet es (mir) jedoch, mich wo (und wie) immer möglich für ein hoffentlich irgendwann umsetzendes Verbot der Papageienhaltung (ausgenommen der "Altfälle") in Privathaushalten einzusetzen.


    Es stehen genügend "klassische Haustiere" zur Verfügung, die ein Miteinander von Mensch undTier innerhalb der häuslichen Gemeinschaft ermöglichen, ohne daß die "eine Seite" (oft irreparablen) Schaden nimmt.


    Gruß
    Heidrun

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  • Hallo Heidrun,man wahnsinnig viel Text und ich kann daraus ganz deutlich erkennen wie vehement du gegen die Papageienhaltung bist!Eigentlich kannst du doch gar keine Freude an deinen Vögeln haben und mußt doch täglich von einem tierisch schlechtes Gewissen deinen Geiern gegenüber geplagt sein..Jetzt mal eine wirklich ernstgemeinte Frage,warum setzt du nicht alles daran,deine auszuwildern?Also wenn ich so empfinden würde wie du,würde ich alles daran setzen und so unmöglich ist das nicht!Gut es wäre mit Kosten verbunden,aber selbst wenn man diese nicht aufbringen kann,so gäbe es auch in Deutschland bzw.Nachbarländer Haltungsbedingungen,die einem Freileben ähnlicher sind als es ggf.bei dir gegeben ist.Verstehe es bitte nicht als Kritik ,ich selbst könnte nur in diesem Zwiespalt nicht mit den Vögeln leben,ständig im Glauben sie müssen leiden und ich würde alles daran setzen diesen Zustand zu ändern!!!!Gruß Ira

  • Ira ich denke Heidrun hat jetzt schon mehrfach (so empfinde ich das bei aufmerksamen lesen des Threads) auf deine Frage geantwortet.


    @Heidrun: Danke für den überaus lesenswerten Beitrag und deine Mühe, deine langjährig erworbenen Informationen zu teilen.


    Das ich dem zustimme, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. :thumbsup:


    Viele Grüße
    Christa

  • Hallo Heidrun,


    danke für Deine umfangreichen Ausführungen. Sie widersprechen nicht meinen Behauptungen, sondern untermauern meine Intention, dass sich die Tierhaltung nach den Bedürfnissen der Tiere richten muss, ganz gleich, um welche Art es sich handelt. Der Aufwand ist dagegen durchaus unterschiedlich. Wenn ich behaupte, dass Bartagamen darunter leiden, wenn sie falsch gehalten werden, und unbemerkter siechen und sterben, ist das kein Vergleich mit Papageien, sondern nur nebenbei ein Hinweis darauf, dass auch auf deren Bedürfnisse gewissenhaft zu achten ist. Wie ich ja an mehreren Stellen geschrieben habe, ist der Aufwand für das Tier Papagei selbstredend um einiges größer, wenn man es ihm artgerecht gestalten will. Dass es in der Praxis leider anders aussieht, sei unbestritten, dennoch ist die Haltung möglich. Würde man an die Haltung Auflagen knüpfen, die den aktuellen Erkenntnissen entsprechen, verliefe diese Diskussion gewiss anders. Sicherlich verliefe auch der Papageienhandel anders und auch die Beziehung zu dieser Tiergruppe.


    Wenn sich also ein Mensch dazu entschließt, nach eingehendem Studium dieser Tiergruppe, solche zu halten, nach den Kriterien der aktuellen Erkenntnisse, warum sollte dieser keine Papageien halten dürfen? Wenn schon Verbot, so sollten bestimmte Methoden verboten werden: Einzelhaltung, Käfighaltung, Handaufzucht unter bestimmten Vorwänden, Haltung bei ausschließlichem Kunstlicht, Haltung ohne Frischluft ... da kämen mir noch so einige Punkte. Wer es leisten kann, soll es doch dürfen, oder? Wie gesagt: Ich halte keine Papageien mehr, unter Anderem aus den von Dir zitierten Gründen. Ich denke, wir sind uns einig. Wir meinen beide das Gleiche, aber verfolgen ungleiche Ziele. Und wir sollten realistisch sein: Papageien sind nicht heiliger, als Menschen. Aber wir sollten sie vor schlechter Behandlung schützen.


    Übrigens: Ist Dir eigentlich mal aufgefallen, dass sich Halter von Tieren in ihren Eigenarten an die der Tiere anpassen (sofern sie sich mit dem Tier eingehend befassen)?


    Herzlich gegrüßt, Alex

  • äähm, bezüglich zu Post 37:


    Zur allgemeinen Kenntisnahme: Ich verweise auf dies und das.


    Die dort zu findenden ausführlichen Texte sind ausreichend, um meine Beziehung zu und die Kenntnisse von den Papageien zu erörtern. Die unter Post 46 und 47 zu findenden Zitate anderer Quellen besagen das Gleiche.


    A. D.

  • Hallo Christa,bisher wurde eigentlich immer nur geantwortet warum Papageienhaltung nicht vertretbar ist,es wurde aber nicht weiter darauf eingegangen warum es nicht geändert wird und hier setzt für mich ein wenig Unverständniss ein.Ihr könnt es ändern,nicht unbedingt einfach,aber machbar. Es ist einfach zu sagen,ich bin gegen Papageienhaltung,habe meine Erkenntnisse allerdings erst im laufe der Jahre erworben und nun habe ich meine armen Vögel und mach das Beste daraus!Ich schätze Heidruns Fachwissen sehr und habe auch vieles überdacht ,stimme ganz vielem zu nur die eigene Haltung wiederspricht einfach dem Gesagtem.Gruß Ira

  • Ira ich denke Heidrun hat jetzt schon mehrfach (so empfinde ich das bei aufmerksamen lesen des Threads) auf deine Frage geantwortet.


    Danke, Christa, genau so ist es.


    Zitat

    von Gwenny
    Das ich dem zustimme, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. :thumbsup:


    Eine intensive und kritische Beschäftigung mit dem Lebewesen "Papagei" und ein tiefgründiges Hinterfragen des Eingesperrtseins mit all den auf Dauer (hinlänglich bekannten) gesundheitlichen Folgen kann nur eine Zustimmung finden. Auch hierfür danke ich Dir. Die Krummschnäbel benötigen dringend solche Fürsprecher!


    Vor Jahrzehnten sagte mal ein bekannter Papageienbuchautor zu mir (dem Sinn nach): "Heidrun, ich zieh mich jetzt aus der Szene zurück. Ich habe so viel geschrieben, ich habe soviel erzählt und nichts, aber auch nichts bewegt sich in Sachen Großpapageienhaltung. So gut wie kein Halter will die Wahrheit hören. Ich bin papageienmüde geworden." Ich konnte ihm lediglich darauf anworten: "Nein, Du bist nicht PAPAGEIENmüde - Du bist papageienHALTERmüde geworden" - und spontan gab er mir Recht.


    Gruß
    Heidrun

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  • Hallo Alex,


    Übrigens: Ist Dir eigentlich mal aufgefallen, dass sich Halter von Tieren in ihren Eigenarten an die der Tiere anpassen (sofern sie sich mit dem Tier eingehend befassen)?


    dann verrate mir doch mal, in welcher Phase ich mich gerade befinde: Imponieren? Drohen? Oder bin ich bereit zu einem Kampf? Zu welchem? Komment- oder Beschädigungskampf? Ist evtl. die Individualdistanz unterschritten worden?


    Gruß
    Heidrun

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    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Hallo Ira,


    Hallo Christa,bisher wurde eigentlich immer nur geantwortet warum Papageienhaltung nicht vertretbar ist,es wurde aber nicht weiter darauf eingegangen warum es nicht geändert wird und hier setzt für mich ein wenig Unverständniss ein.


    "es nicht geändert wird" WAS, WO, WIE, von WEM?


    Zitat

    von Ira
    Ihr könnt es ändern,nicht unbedingt einfach,aber machbar.


    WER kann WAS, WIE, WO, WODURCH ändern?

    Zitat

    von Ira
    Es ist einfach zu sagen,ich bin gegen Papageienhaltung,habe meine Erkenntnisse allerdings erst im laufe der Jahre erworben (...)


    Einfach ist das gar nicht und wieso "ERST" im Laufe der Jahre erworben? Geht das auch schneller?


    Zitat

    von Ira
    (...) und nun habe ich meine armen Vögel und mach das Beste daraus!


    Meine Erfahrungen resultieren nicht (alleine) aus meiner eigenen Haltung. Jahrelang habe ich abgeschobene, wandernde Großpapageien aufgenommen und weitere Großpapageien in vertretbare Haltungsformen vermittelt. Und nein, ich hatte keine zwei, drei oder vier Großpapageien aufgenommen - nein, es waren insgesamt ca. 50 an der Zahl, die zu einem festen Bestand geworden waren - das zigmalige (manchmal 20 und mehrfache) Wandern hatte endlich ein Ende gefunden. Die Vögel, die weiterhin täglich angeboten wurden, diese Vögel wurden dann in ein Paar- oder Gruppenverhältnis vermittelt. Ich weiß nur zu gut, was in dieser Papageienszene abläuft - ein Wandern ohne Ende in Sicht für die meisten dieser Lebewesen.


    Zitat

    von Ira
    (...) nur die eigene Haltung wiederspricht einfach dem Gesagtem


    Welche Haltung widerspricht welchem Gesagten?


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Hallo leider kann ich das nicht mit den einzelnen Zitaten,deshalb kurz zusammengefasst.Ich habe keine Probleme andere Meinungen zu aktzeptieren und versuche auch nichtz jemanden meine Meinung aufzudrängen.Es ist nur nicht verstäbndlich wenn Gegner des Ganzen hier selbst Vögel halten ,ich kann doch nicht auf der einen Seite anprangern aber selbst nicht besser sein.Wenn jemand sich z.B in der Öffentlichkeit gegen Gewalt gegen Kindern äussert,seinen eigenen aber hin und wieder mal ne Ohrfeige gibt,so glaubt ihm keiner mehr.Einfach der Wiederspruch an sich.Genauso sehe ich es hier auch.Selbst in den Büchern vieler bekannter Autoren steht immer drin wie eine artgerechte ,vernünftige Haltung auszusehen hat,keiner schreibt einfach:"Sie gehören hier nicht her".Also wenn ihr euch für Verbesserun der Haltungsbedingungen einsetz,mit eurer Haltung ein gutes Beispiel vorlebt,wäre es für mich verständlich,nur so nicht.Auch ich setzte mich für geschundene Papageien ein versuche ihren Leidenswqeg zu unterbrechen und vermittle sie in vernünftige Hände,sind mittlerweile auch schon 34 Papgeien geworden.Drei von denen ,besonders schwierige Vögel habe ich selbst behalten.Ich finde es sehr bewundernwert wenn sich jemand mit Herz und Verstand für diese Tiere einsetzt!Nur warum sagt ihr es ist unmöglich Papageien zu halten und seid dann nicht besser.Und wennihr auswildern wollt,dann setzt euch doch dafür ein,es gibt doch Mittel und Wege in diese Richtung.Gruß Ira

  • Ja, ich liebe meine Tiere. Ich liebe sie so sehr, daß ich ihnen (unter Tränen) in ihrem natürlichen Lebensraum die Freiheit wieder geben würde - wäre es denn möglich/machbar.


    Heidrun,unsere Tiere würden da nicht klar kommen...weil sie eben es gar nicht kennen...


    Alex, das weiß ich - denn warum schrieb ich sonst: "... - wäre es denn möglich/machbar." Also, ich weiß, daß das weder möglich noch machbar ist.


    Und wennihr auswildern wollt,dann setzt euch doch dafür ein,es gibt doch Mittel und Wege in diese Richtung.


    Mir sind keine Wege und Mittel bekannt, die aus Privathaltung stammenden Papageien wieder auszuwildern?


    VG
    Christa

  • Mir sind keine Wege und Mittel bekannt, die aus Privathaltung stammenden Papageien wieder auszuwildern?


    VG
    Christa


    Hallo Christa,
    weil es deiner Meinung wegen der Vögel ,oder auf Grund der Möglichkeiten nicht geht?
    Gruß Ira

  • Hallo Christa,
    weil es deiner Meinung wegen der Vögel ,oder auf Grund der Möglichkeiten nicht geht?
    Gruß Ira


    Ira mir ist überhaupt keine Möglichkeit bekannt. Da du davon aber sehr überzeugt bist, dass man Papageien, die aus der Privathaltung stammen wieder auswildern kann, würde ich mich freuen, wenn du mir dazu fundierte Quellen nennen könntest.


    Schön wäre auch, wenn dort Informationen zu folgenden Punkten zu finden wären:


    eigene Ernährung, unbekannte Gefahrenquellen (auch bezüglich Fressfeinden und/oder Menschen, da viele ja zahm sind und nicht direkt wieder in Gefangenschaft geraten sollten), Möglichkeiten des Anschlusses an einen Schwarm, Möglichkeiten der Resozialisierung, Informationen darüber, wie sich die vielen Krankheiten, die durch Privathaltung entstanden sind in Freiheit entwickeln würden, da z.B. meine an Aspergillose erkrankte Henne wohl kaum in der Wildnis von Afrika einen Inhalator finden wird.


    Alternativ könnte ich natürlich eine Bank überfallen, ein großes Stahlnetz über einen großen Teil des Kongos spannen (damit ich der natürlichen Flugweite gerecht werde), in dem dann ein natürlicher Schwarm Grauer mit meinen zusammen lebt. Dann muss ich meinen Grauen nur noch beibringen, dass sie jetzt selber Futter finden müssen und das Greta zwei mal am Tag zu mir kommt zwecks Medikamentengabe und Inhalation. :rolleyes:


    VG
    Christa

  • Hallo Ira,


    aus diversen Gründen ist es einfach müßig, darüber nachzudenken, langjährige Stubenvögel in ihren Ursprungsländern auszuwildern.


    Gruß
    Heidrun

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